Das kanns wohl sein (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Alan und Gerd
Ich möchte euch ganz entschieden sagen, dass ihr beide Recht habt. Alan hat recht, wenn er sagt, dass Michael schließlich das recht hat zu tragen, was er mag, und Gerd hat recht, wenn er darauf hinweist, dass jeder dazu verpflichtet ist, scheinbar hilflosen verwirrten Menschen zu helfen.
Bei Michael ergibt sich daraus aber das Problem, dass die Menschen, die ihn nicht kennen, sehr verwundert über ihn sein werden (selbst Menschen die ihn kennnen, wundern sich schließlich manchmal über ihn) und an einen Notfall glauben. Ich finde, das kann man ihnen dann auch nicht übel nehmen, da sie in bester Absicht handeln. Natürlich wäre es hilfreich, wenn solche Leute ihn dann erstmal ansprechen würden, aber im Vorbeifahren oder aus einer höheren Etage eines Hauses heraus ist das sicher manchmal schwierig. Bis man parken kann oder nach unten gelaufen ist, könnte er je weg sein, also ruft man gleich die Polizei.
Um es klar auszudrücken: Nicht dass Michael verwirrt wäre, aber ein verwirrter Mensch kann durchaus ohne "passende" Kleidung die Wohnung bzw. ein Heim verlassen und sich in Gefahr begeben.
Die Polizei (und jeder andere auch) ist da zur Hilfe verpflichtet!
Genau so ist es.
Wenn allerdings die Hilfe in Schikane ausartet oder die Polizei bei Kenntnis der Umstände (Michael ist ja wohl hinreichend polizeibekannt) weitere Maßnahmen erzwingt, ist das nicht gut.
Hinreiched polizeibekannt dürfte er aber nur in Zofingen und Umgebung sein. Da er aber auch gerne kreuz und quer durch die Schweiz fährt, auch schon mal ins Rheinland, ins Elbsandsteingebirge oder nach Mühlhausen, kann man nicht von Bekanntheit bei der Polizei ausgehen. Dennoch waren die Schikanen die er in Mühlhausen erleben musste natürlich skandalös.
Ich gehe davon aus, so lange Michael an seinem Äußeren nichts ändert, wird er auch weiterhin ständig mit Kontrollen rechnen müssen, da er durchaus einen hilfsbedürftigen Eindruck macht. Mit seinen meist verschränkten Armen wirkt er auch stets so, als ob er friert, was im Zusammenspiel mit seiner sehr sommerlichen Kleidung erst recht Hilfsbedürftigkeit vermuten lässt.
Viele Barfußanfänger machen sich ja Sorgen darüber, was wohl die Leute denken könnten und wie sie reagieren. Probiert man es aus, stellt man fest: Nichts! Michael macht sich da anscheinend überhaupt keine Sorgen. Er übertreibt die Barfüßigkeit dabei aber in einer Weise, dass die Leute eben verständlicherweise doch reagieren. Das führt dann oft zu Anrufen bei der Polizei, oder dazu, dass die Polizei von sich aus aktiv wird, wenn sie ihn sehen, denn schließlich sind Polizisten ja auch nur Leute.
Die Reaktionen, die zu Kontrollen führen, halte ich daher für durchaus nachvollziehbar und genau genommen auch für richtig, da der einzelne nicht wissen kann, ob es sich bei Michael nicht tatsächlich um eine hilflose Person handelt. Solche Reaktionen entstehen also letzten Endes durch Missverständnisse, weil die Leute Michaels Situation falsch einschätzen.
Die einzige Möglichkeit solche Missverständnisse zu vermeiden, die Michael letzten Endes durch sein Äußeres unbewusst provoziert, besteht darin sein Äußeres zu verändern. Natürlich ist er dazu nicht verpflichtet, aber dann muss er eben mit den Kontrollen leben.
Ein frohes Barfußjahr 2007 wünscht
Gerd
Das wünsche ich auch allen Lesern
Ulrich