Barfüssigkeit eine ansteckende Krankheit ? (Hobby? Barfuß! 2)
Barfüssigkeit als "ansteckende Krankheit" ????
Hallo, nachdem ich aus dem Dunkel heraus hier schon viele Diskussionen mitverfolgt habe, möchte ich auch gerne mal etwas zu dem Thema Barfüssigkeit beitragen. Aber zuerst zu meiner Person (damit ihr mich besser einschätzen könnt). Ich bin 33 Jahre, verheiratet und Mutter einer süßen Tochter, und wohne in einem ländlicheren Bereich von NRW. Ich fröne nun schon seit ca. 8 Jahren der freizügigen Fußfortbewegung, und davon die letzen Jahren ganzjährig (der Niederrhein macht's Möglich).
Ich möchte hier gerne davon erzählen, wie ich dazu kam, barfüssig in der Öffentlichkeit aufzutreten. Dann werdet ihr den Titel vielleicht auch besser verstehen können. Damals war ich Arbeitslos wollte jedoch trotzdem etwas zum Familieneinkommen beitragen und hatte daher einen Zeitungsaustragejob angenommen. Also machte ich mich jeden Morgen zu einer quälend, frühen Zeit mit meinem Hund (Gassi und Job lies sich herrlich verbinden und gab eine gewisse Sicherheit) auf meinen Bezirk abzuarbeiten. Da das mehr oder weniger immer zur gleichen Zeit war, traf ich öfters schon mal, auf einen bestimmten Streckenstück meines Bezirkes, einen Jogger, den ich zuerst kaum wahrnahm, außer einem morgendlichem Gruß. Einmal Morgens im Winter, es hatte leicht geschneit (am Niederrhein schon etwas seltener) sah ich auf dem Bordstein Fußabdrücke von nackten Füssen in der dünnen Schneedecke. Ich dachte mir noch was muss das für ein "Spinner" sein. Wie dem auch sei, am nächsten Tag (Der Schnee war schon wieder weggetaut) kam mir der Jogger wieder entgegen. Und ich weiß nicht warum, doch diesmal bemerkte ich (sah es wohl aus dem Augenwinkel im Schein der Straßenbeleuchtung) das er keine Turnschuhe trug. Das er barfuss unterwegs war! Ich stieß nur aus: Sie sind dass ? Er war ziemlich verdutzt und stoppte, fragte was ich meinte. Ich starrte wohl nur auf seine Füße. Und erzählte ihm das ich gestern die Fußabdrücke sah und mich fragte was für ein Spinner da wohl unterwegs sein. Er lächelt mich nur an und meinte nur, er sei mir nun schon sooft entgegen gekommen und ich hatte es erst jetzt bemerkt das er barfuss jogge. Sagte, dass er schon seit Jahren nur noch so jogge, weil er es als gesünder und besser empfinde. Und machte sich unter dem Hinweis das er in Bewegung bleiben müsse wieder auf den Weg. Wie dem auch sei, achtete ich zukünftig mehr darauf und stellte wirklich fest das er nur barfuss joggte. Wir grüssten uns seitdem, wenn wir uns trafen, bewusster (zumindest ich ihn). Und irgendwie gingen mir immer, wenn ich ihn sah, diesbezüglich viele Fragen durch den Kopf (zumal ich bis dahin immer dachte das die richtigen Schuhe fürs Joggen unverzichtbar seien). Irgendwann später (war schon wieder spätes Frühjahr oder so) beschloss ich ihn mal einiges zu fragen. Also sprach ich ihn beim nächsten mal an. Wollte wissen seit wann er es macht, wieweit er so joggt, warum usw. Er beantwortet mir meine Fragen doch das Warum? verstand ich nicht wirklich. Auf jedenfall fragte er irgendwann nur: "Wie laufen sie den Zuhause rum? Barfuss? Auf Socken oder mit Hausschuhen?" Socken oder Barfuss sagte ich. Er :"Warum?" Weil es bequemer ist, meinte ich. Er grinste nur und meinte ist wohl wie mit einem Hausanzug. Sobald man Zuhause und nicht mehr den gesellschaftlichen Verpflichtungen unterworfen ist macht man das was einem gefällt bzw. was einem schöner oder bequemer erscheint. Deswegen würde ich wohl auch barfuss laufen, weil es mir innerlich doch besser gefällt, oder? Ich wusste erstmal nicht was ich erwidern sollte zumal es nicht ganz abwegig war. Er meinte noch ich solle es doch auch mal außerhalb meiner sicheren Umgeben probieren. Vielleicht hier beim Zeitungsaustragen, sei doch sehr früh, die Wahrscheinlichkeit gesehen zu werden sei sehr gering.
Ich habe diesen Rat zuerst verworfen. Doch irgendwie kam dieser Gedanke immer wieder auf, wenn ich ihn traf.
Kurz gesagt, irgendwann habe ich es tatsächlich mal probiert. War schon in der Zeit, wo ich bereits wetterbedingt Schlappen trug. Und ich zog sie aus und erledigt meine Runde bewusst barfuss. Zuerst nur kleinere Strecken, nicht die ganze Tour. Nur solange es meine Fußsohlen zuließen. Ihm fiel es jedenfalls beim ersten Treffen sofort auf, grinste nur und joggte weiter als ob es selbstverständlich wäre.
So wurde ich quasi langsam an die Barfüssigkeit herangeführt. Oder man könnte auch sagen von ihr infiziert! Deswegen " ansteckende Krankheit". Weil ich schon öfters erlebt habe das Menschen, die sich mit dem Thema beschäftigt haben, nicht mehr davon los kamen und zu mehr oder weniger konsequenten Barfüßlern wurden. Ich meinerseits habe es nie bereut mich frei zumachen und meine Vorliebe für barfüssiges Laufen entdeckt zuhaben, zumal diese Vorliebe von meinem Umfeld (mittlerweile) akzeptiert wird. In diesem Sinne wünsche ich euch noch alles Gute und tragt den Virus weiter in die Welt!
Einzig das ich den Jogger aus den Augen verloren habe, nach Aufgabe meines Ersatzerwerbs, ist wohl Schade!
Also euch alles Gute und Schöne (besonders zum Fest und fürs neue Jahr)
Gruß
Susanne