Superlocker, die Sache mit den Schuhen! (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Wednesday, 06.12.2006, 16:12 (vor 6565 Tagen) @ Jay

Hi Jay!

Nun ja, ich mußte mir meine langen Haare mühsam erkämpfen...
Meine Ablehnung kurzer Hosen kommt daher, daß ich sie eines Tages mit 14 oder 15 Jahren als Kinderklamotten empfand und seither nicht mehr anziehen mochte. Später wurde diese Abneigung dadurch verstärkt, daß ich sie generell als unästhetisch empfand, was bis heute geblieben ist.


Die lange Matte war bei mir auch schon mit 12 ein fürchterliches Theater, weit mehr sogar als das (scheinbar) separate Faible für BF. Die vehemente KOMBINATION aus BEIDEN mit 16/17 ließ das Ganze jedoch explodieren. Mann, bei uns daheim gingen Sachen ab, die Kollision von antiautoritärer Erziehung (Vater), angepaßter, gutbürgerlicher Sohn (Mutter) ließ Fetzen fliegen bis hin zu schwersten elterlichen Ehekrisen. War bei mir mit kurzen Hosen genauso. Ab 10 war Schluß. Paradoxon bei mir: Gegen Kopfbedeckungen habe ich nichts. Würde allerdings mit den meisten Hüten recht blöd ausschauen.

Ich habe mir die Haare erst zu Beginn des Jurastudiums in Gießen wachsen lassen; vorher, als ich noch bei meinen Eltern wohnte, war das undenkbar, und danach hat es oft sehr häßliche Szenen deswegen gegeben. Meine Weigerung, kurze Hosen anzuziehen, begegnete hingegen keinem Widerstand. War das bei Dir denn anders?

Endgültig ist mein BF-Durchgeknalltsein, das nur durch Kälte überflügelt wird, fast mystisch. Ich werde irgendwann einmal meine BF-Biografie, mein persönliches BF-Credo hier posten, vielleicht zw. Weihnachten u. 6. Januar (das ist ja, soviel ich weiß, dein Weihnachten). Die 18/36-Regel war mir bis jetzt unbekannt. Revolutionäre Ideale muß man (so wie die Welt jetzt gerade ist) immmer haben, ich hab sie vor allem in meinem Beruf, in der Technik. Ich würde mich schämen, hätte ich sie jetzt, nach 36 nicht mehr.

In der Technik ist ja leider alles einem immer schnelleren Wandel unterworfen, so daß man sich in diesem Bereich wohl nur behaupten kann, wenn man sich ständig was Neues einfallen läßt. In der Juristerei wird der Wandel dagegen "von oben" vorgegeben, weil unsereins ja leider auf die Gesetzgebung keinerlei Einfluß hat. Und in der Theologie geht es um das "Ewige"; Neuerungen ergeben sich hier allein durch die Fortschreibungh der kirchengeschichte sowie neue archäologische Erkenntnisse (z. B. Ausgrabungen bzw. sensationelle Funde alter Texte und so).
Das mit den revolutionären Idealen hatte ich mehr auf die Gesellschaftskritik und so gemünzt. Und um den Bogen zurück zum Thema zu finden: Barfußlaufen hat auch irgendwpo eine subsersive Komponente, denn sonst würde der Anblick von Barfüßern nicht solche Raktionen, wie sie hier oft berichtet werden, hervorrufen. Und wenn unsere Barfüßigkeit sich auch oft recht unspektakulär ausnimmt ("Ich war heute barfuß imm Supermarkt, und keiner hat was gesagt"), so bedeutet das ja nicht, daß es keine Reaktionen gäbe. Manches bemerken wir nur nicht, und wer weiß, was manche alte Dame, die mit heimlicher Verwunderung einen Barfüßer auf dem Weihnachtsmarkt wahrnimmt, ihren Freundinnen beim Kaffekränzchen erzählt.

Mein Problem ist: ich komme mit der "Korrespondenzanforderung" hier nicht mehr nach. Wie man in Sachen Rock-, Hippiekultur & BF sieht, wird alles immer länger, immer detailreicher, immer komplexer.

Das liegt daran, daß dieses Thema bisher nocht nicht so ausgibig erörtert worden ist, wie das derzeit zwischen uns beiden sowie Descalzar der Fall ist. Aber Du weißt ja, daß ich zu persönlichen Begegnungen im Prinzip immer gerne bereit bin, sofern sich das einrichten läßt.

Kannst du sicher sein: In meinem Rebellentum seit Geburt nicht im geringsten reduziert, 32 Jahre BF (wenn auch winter-disabled) befriedigen schon irgendwo, aber letztendlich niemals. Alles Gute, Jay

Natürlich befriedigt barfuß sein nicht vollständig, aber man fühlt sich ein gewaltiges Stück mehr im Einklange mit sich selber als in Schuhen.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.


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