was mich (wieder mal) etwas irritiert, ist, daß du dich fast ausschließlich auf die Reaktionen und Bemerkungen anderer Leute kaprizierst.

Es ist auch für mich unverständliche, aber geradezu mit Händen greifbare Realität, dass sich die meisten Menschen heute über ihr Äußeres und die Wirkung auf andere definieren und nicht über ihr Selbstwertgefühl und ihre Leistung. So läuft die Diskussion um jegliche Aktivität, die nicht dem "Mainstream" entspricht, immer wieder auf die Frage hinaus: "Was sollen bloß die Leute denken?" Ich finde aber, dass diese Diskussion hier zugelassen werden soll, weil das -- und vor allem das Ausprobieren eigenständigen Barfußgehens in der Öffentlichkeit für viele Menschen den Weg zu mehr innerer Freiheit eröffnet.

Mein Arzt überlegt jetzt schon, wie wir es hinkriegen, daß ich demnächst mit meinem verletzten Fuß weiter barfuß laufen kann.
Mein Arzt - nicht ich! Ich habe ihn nicht mal fragen müssen.

Ich war letzte Woche (barfuß) beim Arzt und habe ihm unter Anderem berichtet, dass ich dieses Jahr zweimal einen Harnwegsinfekt hatte, einmal während er in Urlaub war und einmal während meiner Urlaubsreise. "Böse Zunge meinen, das kommt vom Barfußlaufen", meinte ich. "Lassen Sie sich das bloß nicht einreden!" war die prompte Antwort dieses am Ort beliebtesten und meiner Meinung nach auch kompetentesten Allgemeinmediziners. Er erklärte dann, dass wahrscheinlich das viele Schwitzen in der Julihitze und dann bei der langen Autoreise den Harnwegsfluss negativ beeinflusst und so zum Aufflammen eines Infekts geführt haben könnte.

Alles in allem halte ich es so wie du und schenke einzig der Meinung kompetenter Menschen Beachtung. Andererseits verweigere ich auch nicht meine Hilfe, wenn Menschen im Stadium der Unsicherheit sind und nach einer stabileren Position im Leben suchen. Für mich war es auch eine lange Zeit, bis ich endlich meinen Stand im Leben gefunden hatte. Und ich glaube, den konnte ich nur mit nackten Füßen finden....

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz