Intoleranz (Hobby? Barfuß! 2)

Sabrina, Thursday, 19.10.2006, 13:36 (vor 6614 Tagen) @ Kathrin

Hallo Sabrina,
Du beschwerst Dich erneut über das intolerante Verhalten der Mitmenschen gegenüber Barfüßern. Allerdings hast Du Dich in letzter Zeit auch oft ziemlich intolerant gegenüber Kindern ("Bälger"), Homosexuellen und Behinderten geäußert.
Dich stört es, wenn Menschen Ihre Behinderung offen zeigen. Deiner Meinung nach sollten sie diese in der Öffentlichkeit bedecken. So sind eben manche Menschen der Meinung, daß Leute zumindest bei Temperaturen unter 20 Grad ihre Füße verpacken sollten.
Du sagst, daß Du keine Kinder in die Welt setzen willst, weil Du keine langfristige Verantwortung übernehmen willst. Du verurteilst Homosexuelle, weil Du die Lehre der katholischen Kirche für richtig hälst, daß Homosexualität etwas Verwerfliches ist.
Die katholische Kirche lehrt aber auch, daß Ehe und Sexualität nur dazu da sind, Kinder zu zeugen. Wenn Du Dich dem verweigerst, legst Du die Lehre der katholischen Kirche ziemlich einseitig aus.
Da wir Barfüßer eine Minderheit sind, die oft auf Unverständnis stößt und sich dumme Bemerkungen anhören muß, sollten wir tolerant gegenüber anderen Minderheiten sein.
Solange ein Mensch mit seinem Verhalten nicht schadet, soll man ihn doch in Ruhe lassen. Es kotzt mich wirklich an, wenn Homosexuelle dauernd auf eine Stufe mit Pädophilen gestellt werden.
Und wenn Du gerne barfuß in der Öffentlichkeit gehen willst, dann laß auch andere Menschen mit ihrer Behinderung in die Öffentlichkeit gehen.

Hallo Kathrin,

eine derart verständnislose Antwort habe ich nicht erwartet. Es scheint, daß man hier im Forum nur akzeptiert wird, wenn man sich der "political correctness" kritiklos unterwirft und sich in allem an die Mehrheitsmeinung hält, mit der Ausnahme freilich, daß Barfußlaufen als gut und förderungswürdig angesehen wird.
Ich kann Dir versichern, daß ich keinen einzigen barfüßigen Schritt in der Öffentlichkeit täte, wenn ich deformierte Füße, eingewachsene Zehennägel, häßliche Schrunden, Hühneraugen oder Warzen hätte. Und gibt man nicht gerade uns Frauen (Gott sei Dank) vielerlei erfreuliche Tips, unsere Erscheinung miittels geeigneter Kleidung und Kosmetik gegebenenfals erheblich aufzubessern? Ich betrachte meine vorzeigbaren Füße keineswegs als Selbstverständlichkeit, sondern pflege sie (wie auch mein Gesicht, meine Hände und den ganzen Körper) gewissenhaft. Als ich sieben Jahre alt war, erlaubte meine Mutter mir einmal, alleine mit dem Bus zu meiner Tante nach Krefeld zu fahren. Als ich in den Bus eingestegen war, sah ich dort eine Frau mit einem ganz entstellten Gesicht. Ich erschrak mich so heftig, daß ich schreiend aus dem Bus rannte und zu meiner Mutter lief, welche Mühe hatte, mich wieder zu beruhigen. Noch heute schaudert es mich, wenn ich daran denke, und auch meine Mutter meinte, daß es unverantwortlich von jener Frau war, Kindern einen derartigen Schrecken einzujagen.
Was meine Ablehnung gegenüber eigenem Nachwuchs betrifft, fühle ich mich der LEBENSLANGEN Verantwortung, HEUTE ein Kind großzuziehen, nicht gewachsen. Früher hatten Kinder es einfacher, während heutzutage alles den Bach runtergeht, der Glaube, die Moral, die Solidarität der Menschen untereinander, und die soziale Lage verschärft sich immer mehr.
Ich bin durchaus tolerant und lasse meine Mitmenschen in Ruhe, besonders solce, mizt denen ich überhaupt nichts zu tun haben will, aber ich habe noch eine Moral und brauche daher nicht alles gutzuheißen, besonders nicht solche Verhaltensweisen, welche früher aus gutem Grund strafbar waren und von der Kirche seit jeher und bis heute als verwerflich angesehen werden.

Entschuldigung für den off- topic- Einschub, aber eigentlich hatte ich von meinem Erlebnis in Düsseldorf berichtet, weil ich fest mit der Solidarität der Forumsnutzer gerechnet hatte. Herzlichen Dank an diejenigen, welche mir mit ihren Beiträgen Mut gemacht haben, besonders an Descalzar, Markus U., Dieter H., Chris RSK und Jay. Bei Dir, Kathrin, kann ich mich nicht bedanken.

Sabrina


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