Reaktionen aufs Barfußlaufen (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Alan!
Doch, ich glaube, es gibt schon einige (natürlich nicht permanente) mißbilligende Reaktionen der Umwelt, wenn man in "ungewöhnlichen" Situationen barfuß in der Öffentlichkeit rumläuft. Aber es gibt verschiedene psychologische Konzepte, mit solchen Reaktionen umzugehen. Modell A: Man achtet auf alles, "speichert" alles ab und interpretiert manches über. Das ist Michaels Ansatz. Und es gibt Modell B: Man nimmt gar keine Reaktionen mehr wahr, weil man ja "für sich und nicht für andere" barfuß läuft. Das ist Dein Ansatz.
Ich glaub, ich bewege mich eher in der Mitte zwischen A und B und nehme schon noch manches an Resonanz wahr. Das konnte ich zuletzt auch im Vergleich mit einem barfüßigen "Kollegen" feststellen, der mich bei einem Stadtbummel begleitete und auch eher Deinem Konzept entsprach. Ich nahm manchen dummen Spruch wahr, den er gar nicht mehr mitbekam und auch nicht mitbekommen wollte.
Man kann seine Umwelt-Wahrnehmungen übrigens auch selbst selektieren: Beispielsweise kann man sich suggerieren, daß ältere Damen barfußfeindlich sind, weil man einmal eine böse Reaktion von einer solchen erfahren hat, und dann hinter jedem verzogenen Gesicht einer Oma Böses vermuten, während man die Sprüche von Teenie-Gruppen, die es vielleicht auch gibt, "ausblendet". Die eigene Erwartungshaltung selektiert sehr stark das Wahrnehmen der Umwelt.
Wenn jemand barfuß durch eine volle Fußgängerzone läuft, sagt garantiert JEMAND was. Wer behauptet, daß da NIE jemand lästert, nimmt seine Umwelt nach eigenem Denkmuster wahr, ebenso wie derjenige, der ständig über die Barfußfeindlichkeit der Population reflektiert (von der mindestens 95% an den Füßen anderer Leute null Interesse haben).
Gruß, Guenther