Spreequelle, Barfußpfad und Oybin (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 15.10.2006, 09:32 (vor 6618 Tagen)

Hallo

Am Dienstag sollte dann unsere Heimfahrt stattfinden. Zum Abschied nahm unsere Wirtin noch ihren ganzen Mut zusammen und fragte uns, was es mit unserer Barfüssigkeit so auf sich hat. Auch erzählte sie uns, dass sie nach unserem Osteraufenthalt von ihrer Nachbarin ein Prospekt unserer Barfußinitiative bekam, das diese unter ihren Prospekten fand, wo wir es hinein geschmuggelt hatten. Dass unsere Wirtin ebenfalls solche Prospekte in ihrem Gästebereich hat, hatte sie offensichtlich nicht bemerkt. :-)
Unser erstes Tagesziel war die Spreequelle. Als echter Berliner muss man doch mal sehen, wo all das Wasser der Spree herkommt. Wir entdeckten nach einem kurzen Weg auf Asphalt und einer anschließenden Wegstrecke auf einer sehr unangenehmen Schotter-Bucheckern-Mischung schließlich in winziges Rinnsal, dem ein Schild den Namen "Spree" zu geben schien. Wenige Meter oberhalb dieser Stelle sahen wir dann auch den Quellbereich, der nebenbei an die gefallenen Kriegsopfer erinnert.

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Die Spreequelle am Kottmar bei Eberberg sollte man sich als Berliner nicht entgehen lassen. Barfuß ist der Weg aber nur für wirklich geübte zu empfehlen.

Nach einem guten Mittagessen erreichten wir bald Mittelherwigsdorf, wo wir Dank Lorenz von einem Barfußpfad wussten. Da sich Johannes noch nie einen richtig guten Barfußpfad ansehen konnte, die in Ribbeck und Wippra empfanden wir als nicht empfehlenswert, hofften wir nun auf ein gutes Beispiel zu stoßen, wurden aber mächtig enttäuscht.
Am Anfang des Weges gibt es keine Parkmöglichkeit, es wird aber auf den gegenüberliegenden Parkplatz eines Einkaufszentrums verwiesen. Dieser ist jedoch nur für Kunden, wodurch deutlich wird, wie der Barfußpfad die Wirtschaft ankurbeln soll.
Der Pfad führt dann über eine angenehme Wiese zur ersten Station. Man soll auf Holzpfählen entlang balancieren, die von Brennnesseln überwuchert wurden.

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Am Barfußpfad in Mittelherwigsdorf führt die erste Balancierstation gleich durch ein Brennnesselfeld!

Auf einem geschotterten Wirtschaftsweg ging es dann weiter durch Wald zu einer Wiese am Bahndamm, wo wir weitere Fühlstationen fanden. Die Durchquerung einer Schlammstelle erwies sich als problemlos, da der Schlamm komplett ausgetrocknet war. An einer Eisenbahnbrücke behielten wir die Richtung bei, wunderten uns über den schmalen geschotterten Trampelpfad durch Brennnesselfelder, bis wir schließlich merkten, dass wir uns an der Eisenbahnbrücke auf den falschen Weg begaben. Ein Wegweiser wäre dort nicht schlecht gewesen.
Bald erreichten wir Eine Station, wo man über weiß bemalte Steine balancieren sollte. Stellenweise gab es auch hier Brennnesseln, so dass man schon sehr aufpassen musste. Kurz darauf folgte eine Station, wo man von einer Baumscheibe zur nächsten balancieren sollte. Hier war eine besondere Schwierigkeit, dass die Baumscheiben auf ihrer Unterseite verfault sind und daher gerne wackeln oder auch beim Betreten umfallen!

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Eine andere Balancierstation war besonders anspruchsvoll, da viele der Baumstümpfe wackelten und umkippen konnten.

Da auch die Überquerung des benachbarten Flusses nicht durch Wegweiser angezeigt war und wir dadurch wieder dem falschen Weg folgend, nun fast wieder am Ausgangspunkt landeten, gaben wir eine weitere Erkundung des Pfades auf und gaben am das Urteil "verwahrlost".
Weiter ging es in Richtung Oybin. Vorher war aber noch ein kurzer Halt in Olbersdorf Oberdorf unvermeidlich, um dort einen der Dampfzüge der Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft zu fotografieren

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In Olbersdorf Oberdorf war ein Fotohalt an der Zittau-Oybin-Jonsdorfer Eisenbahn, wie die Strecke früher hieß, unverzichtbar. :-)

In Oybin parkten wir direkt am Bahnhof, von wo der Berg Oybin unmittelbar emporragt. Nach einem kurzen Weg durch den Ort, gingen wir dann einen steilen Pfad hinauf auf einer Sandstein-Bucheckern-Mischung, die nicht überall angenehm war. Vor Erreichen des Gipfels ist Eintritt zu bezahlen. Man kann dann die Klosterruine ein kleines Museum und den gesamten Gipfelbereich besichtigen. Das Kloster wurde teilweise aus dem Sandstein herausgearbeitet. Das muss wirklich ein ungeheurer Aufwand gewesen sein.

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Die Kosterruine auf dem Oybin ist ausgesprochen sehenswert.

Unter den Klosteranlagen gibt es auch einen unterirdischen Gang, durch den gelegentlich kleine Gruppen, an Seilen gesichert, hindurchgeführt werden. Vielleicht machen wir das auch mal.
Der Sandstein ist im Zittauer Gebirge teilweise deutlich gröber als im Elbsandsteingebirge, so dass vielfach feiner Kies auf den Wegen liegt, die aber dennoch recht gut begehbar sind.
Auf der Rückfahrt durch Zittau und Görlitz konnte ich im Vorbeifahren Johannes noch von der Schönheit dieser Städte überzeugen, so dass wir uns wohl auch dort noch irgendwann aufhalten werden.

Viele Grüße

Ulrich


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