Unsere Barfußwanderung (nicht nur) auf dem Jägerpfad (Hobby? Barfuß! 2)

Guenther, Tuesday, 05.09.2006, 08:35 (vor 6593 Tagen) @ Georg

Hallo Georg!

Auch von mir ein dickes Dankeschön für die (tatsächlich, wie hier gelegentlich gefordert wurde, mit einem wenige Tage vorausgehenden Lokaltermin verbundene) Organisation der Wanderung und besonders den Autotransfer vom und zum Wahner S-Bahnhof.
Ohne Zweifel wird mein Beitrag das literarische Niveau von Eugens´ Einlassung nicht erreichen, aber wenn Du es auch auf ein Klassikerzitat von mir anlegst, biete ich Dir die meines Wissens einzige antike Beschreibung eines "barfußfreundlichen" Wegs bei Plin. epist. II 17, 15:
adiacet gestationi interiore circumitu vinea tenera et umbrosa nudisque etiam pedibus mollis et cedens.
"am Spazierweg liegt auf der inneren Seite ein Weinberg, zart und schattig und sogar für nackte Füße weich und nachgiebig".
Wir waren zwar an keinem Weinberg, aber das Zitat stimmt besonders für die Wiese vor dem Wasserwerk, wo sich das "Betreten verboten"-Schild nach unserer Deutung nur auf Beschuhtes Betreten bezog. Leider hab ich kein Foto gemacht, das Ralf jetzt retouchieren könnte ...
Die Knaben, die uns am Schluß begegneten, erschienen mir nicht ganz so unverbildet wie Eugen (der - glaub ich - nur mit dem Nachwuchsbarfüßler zu tun hatte). Der eine meinte zu mir, Barfußlaufen sei am Sandstrand bestimmt gut, aber bei so einem Dreck (in der schlammigen Aggeraue) hole man sich doch Fußpilz. Was ich daran bemerkenswert finde, ist, daß er das durchaus nicht in beleidigend-lästerndem Tonfall sagte, sondern es für wahr zu halten schien. Übrigens hat mich auch mal eine erwachsene Dame ("Dame" ist bei mir einfach Synonym für "weibliches Wesen über 15 und nicht mit Bix identisch" :-))) ), als ich über einen Bahnsteig am Kölner HBF lief, ernsthaft (!) vor den Gefahren des Fußpilzes gewarnt. Da scheint noch erheblicher Raum einfach für faktische Aufklärung zu sein ...
Und der andere der Knaben, der sich uns so spontan anschloß, wirkte auch etwas grobmotorisch und schien mir mit der Technik des Barfußlaufens und der nötigen Präparation nicht wirklich vertraut: Den einen Schuh zog er so hektisch aus, daß er fast ins Gebüsch flog, und als er dem nachlief, wurde er von Michael (??) darauf aufmerksam gemacht, daß man besser auch den zweiten Schuh auszieht und - zumal in schlammiger Umgebung - sich besser auch gleichzeitig von den Socken trennt (Mamma wird´s bei der Wäsche danken).
Und gelernt hab ich sogar auch was, nämlich über die wahrscheinlich ebenfalls barfüßigen Schafe, welche die Aggeraue instandhalten bzw. instandknabbern ...
Ich hoffe auf gelegentliche Fortsetzung des Barfußwanderprojekts.

Viele Grüße, Guenther


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