Unsere Barfußwanderung (nicht nur) auf dem Jägerpfad (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Monday, 04.09.2006, 16:08 (vor 6594 Tagen)

Hallo zusammen,
hier kommt der Bericht von unserer gestrigen Barfußwanderung in Form eines "Protokolls".

Sonntag, 03. 09. 11:30 Uhr
Ich bereite mich zuhause auf die heutige Barfußwanderung vor. Draußen regnet es in Strömen. Meine Frau rät mir, mal aus dem Fenster zu schauen. Ich flüchte mich in Optimismus: "Was jetzt runterkommt, kann nachher nicht mehr abregnen."

12:20 Uhr
Ich hole Günther am Bahnhof ab. Der Regen hat gerade aufgehört, aber Günther finde ich doch sehr mutig - er hat keinerlei Regenschutz bei sich.

12:45 Uhr
Am vereinbarten Treffpunkt in der Kirchstr. In Lohmar sind wir vollzählig: Eugen, Günther, Hubert, Michael (BN), Ralf (BN) und seine Frau Elisabeth, sowie ich. Barfuß gehen wir los - mit Ausnahme von Hubert. Der möchte die Sache mit dem Barfußwandern einmal ausprobieren, aber lieber erst im Wald.

13:15 Uhr
Inzwischen haben wir den Friedhof und einen Sportplatz überquert, sind ein Stück durch die Siedlung gegangen und im Wald angekommen. Ein erster Anstieg zieht unsere Gruppe gehörig auseinander.

13:45 Uhr
Jetzt sind wir eine Stunde gegangen und nähern uns dem "Jägerpfad". Vorher müssen wir aber noch die Seite des Bachs wechseln. Wich ich wusste, hatte eines der letzten Hochwasser die kleine Brücke weggerissen, die den ersten Pfad mit dem anderen Ufer verband. Stattdessen gilt es durch den Bach zu klettern, der sich in weichem Grund gehörig eingetieft hat. Mit Ausnahme von Hubert entscheiden sich alle für die kleine Kletterpartie - Hubert zieht den unspektakulären Weg über den parallel laufenden Damm vor.

14:00 Uhr
Wir sind auf den Naturböden des schmalen Jägerpfads unterwegs, jetzt alle barfuß. Auch hier gibt es noch mal eine Kletterpartie, weil Mountainbiker einen Ab- bzw. Aufstieg so kaputt gefahren haben, dass man sich barfuß auf dem feuchten Boden etwas Mühe geben musste.
Bald danach begegnen uns auch eine Reihe von Mountainbikern, die sich regelmäßig kräftig erschrecken. Das liegt allerdings nicht an unserer Wanderbekleidung, sondern an der Tatsache, dass ihnen auf dem schmalen Weg Menschen entgegen kommen und sie jetzt bremsen müssen.

14:30 Uhr
Immer wieder entdecken wir Pilze ... und spielen ab und an das "Fuß - Pilz - Spiel" - aber nur mit schon abgeknickten Pilzen. Später gibt es auch eine Pause.

15:15 Uhr
Die Gruppe ist verunsichert. Wir haben (leider) den Jägerpfad hinter uns und wandern auf Lohmar - Heide zu. Um eine Schotterpiste zu vermeiden, gehen wir einen kleinen Waldpfad und ich bin nicht sicher, ob es rechts oder links weiter geht. Solche organisatorischen Schwachstellen sind im Berufsbild des Barfußwanderführers nicht vorgesehen. Aber ich habe ja die siebenjährige Lehrzeit noch nicht ganz um :-)

16:00 Uhr
Inzwischen haben wir auf asphaltierter Piste die recht neue bescheidene Hütte der Verwaltung des Wahnbachtalsperrenverbandes erreicht. Ralf und Elisabeth sind begeistert zu sehen, wie sparsam man mit ihrem Wassergeld dabei umgegangen ist.

16:45 Uhr
Wir sind an der Staumauer der Wahnbachtalsperre angekommen und werfen einen Blick auf das Wasser. A propos Wasser: Es hat den Tag über zwei mal angefangen zu regnen, aber nach wenigen Tropfen wieder aufgehört. Allerdings war die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, was vor allem Ralf recht zu schaffen machte.

17:27 Uhr
Unser Bus verlässt die Haltestelle Siegburg - Seligenthal, es war ein bisserl knapp - aber Hauptsache, wir sitzen drin. Zwanzig Minuten später steigen wir in Siegburg Mitte um - Ralf und Elisabeth in den Bus nach Lohmar zum Auto, wir anderen in den Bus nach Troisdorf.

18:05 Uhr
Ab der Haltestelle Aggeraue machen wir uns auf den Weg parallel zur Agger Richtung Lohmar. Eine halbe Stunde gehen wir auf einem Wiesenweg durch die Auenlandschaft, danach über einen Dammweg weiter.

18:45 Uhr
Vier junge Menschen, so um die 13 Jahre alt, kommt uns in mittelalterlicher Gewandung entgegen. Wir grüßen uns und ich frage, wo sie herkämen (ich hatte ein kleines Spectaculum in Lohmar o. ä, vermutet). Sie hätten auf dem Güldenberg gemeinsam gespielt, antwortete jemand. Ich erlaubte mir den Hinweis, barfuß würde aber auch gut zu ihrem "style" passen, und tatsächlich flog ein paar Schuhe durch die Gegend und verschwand in einem Leinenbeutel. Die drei anderen konnten sich allerdings nicht dazu entschließen. Ein Junge meinte noch, man bekäme doch Fußpilz vom Barfußlaufen - den Irrtum haben wir auch noch schnell richtig gestellt.

19:10 Uhr
Jetzt sind auch wir zurück an unseren Autos und machen uns auf den Heimweg. Ein - wie ich finde - schöner Barfußwandertag ist zu Ende.
Georg

PS: Und nächstes Jahr gehen wir endgültig die "lange Strecke" - ab Aggeraue und von der Wahnbachtalsperre aus über Happerschoss ins Siegtal bis Hennef!


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