Hallo Sepp,

Wenn jemand ein Vorhaben partout nicht umsetzen kann und in diesem Zusammenhang von einer "Sucht" spricht, liegt der Gedanke einer diesbezüglichen psychischen Disposition nahe; eine Einsicht, deren Richtigkeit vom Betreffenden evtl. durch "Witzelei" zugleich eingestanden und abgewehrt werden muß.

Manchmal lese ich abends noch lange, obwohl ich mir vorgenommen habe, heute aber wirklich früh ins Bett zu gehen. Bin ich jetzt Lesesüchtig?
Eigentlich wollte ich heute nachmittag die Küche aufräumen. Statt dessen sitze ich vor meinem Computer und schlemme Wassermelone mit meiner Tochter. Jetzt wird es schwierig. Bin ich computersüchtig? Oder wassermelonensüchtig? Oder gar süchtig danach, mit meiner Tochter herumzuhängen?

Wie oft nehme ich mir was vor, was mir vernünftig erscheint, und tue dann etwas ganz anderes, worauf ich mehr Lust habe. In dem Moment scheint mir der Spaß an der unvernünftigen Sache wichtiger als die Konsequenzen davon, das Vernünftige nicht getan zu haben.
Ich mache dann auch oft Witze darüber. Legt das nahe, daß ich auch eine psychische Disposition zur Sucht habe?

Mensch ist halt nicht immer vernünftig. Und das ist auch gut so. Du hast sicher alle Deine spontanen, unvernünftigen Seiten bereits wegtherapiert?

Gruß,
Tanja