Barfuss im 20. Jahrhundert (Hobby? Barfuß! 2)

Walter (CH) @, Stammposter, Saturday, 03.06.2006, 08:20 (vor 6753 Tagen) @ Peter (MR)

Eine kleine Korrektur: Mit dem Zuzug von Familien aus andern Gegenden waren andere (wohlhabendere) Gegenden der Schweiz gemeint. Das St. Galler Rheintal und das St. Galler Oberland waren bis in die 50er Jahre eher ärmlich. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und den neuen qualifizierten Arbeitsplätzen kamen Leute aus städtischen Gebieten (Zürich und Umgebung), wo das Barfusslaufen längst nicht mehr üblich war. Vom Aufschwung profitierten natürlich auch die Einheimischen und damit wurde das Barfusslaufen wohl für die meisten "unschicklich" (obschon man auch jetzt noch gelegentlich barfüssige Kinder sieht).
Dass der Weg natürlich auch in der umgekehrten Richtung verlaufen kann, zeigst Du am Beispiel der Vertriebenen sehr schön. Allerdings: Wenn der Wohlstand zunimmt, verschwindet das Barfusslaufen, das ja dann als Anzeichen der Armut interpretiert wird. Wenn mich heute jemand fragt, warum ich barfuss laufe, sage ich gelegentlich:"Ja, sehen Sie, ich bin jetzt pensioniert, da kann ich mir halt keine Schuhe mehr leisten!" In Wirklichkeit wird wohl niemand, der sich auf diesem Forum zu Worte meldet, noch aus oekonomischen Gründen auf Schuhe verzichten!


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