Barfuss im 20. Jahrhundert (Hobby? Barfuß! 2)
Grenzbahnhof Buchs SG in den 1920-er Jahren. Ein Expresszug der Linie Paris - Wien steht auf Geleise 1. Man beachte den Buben, der beim Kiosk die Ansichtkarten betrachtet. Er ist barfuss, absolut üblich damals in dieser Gegend. Vom Frühling bis Herbst gingen Kinder und Jugendliche, aber auch viele Erwachsene, ohne Schuhe. Man war gewohnt, über Kieswege und Stoppelfelder zu gehen bzw. zu rennen! Barfussgehen war nicht unbedingt nur lustbetont, sondern eine oekonomische Notwendigkeit, wobei wir Kinder im Frühling allerdings kaum warten konnten, bis wir die unbequemen Schuhe für ein paar Monate endgültig ins Gestell legen durften. Meines Wissens hörte das allgemeine Barfusslaufen etwa in den 60-er Jahren auf. Einerseits hatte das etwas mit dem steigenden Wohlstand, aber auch mit dem Zuzug von Familien aus andern Gegenden mit andern Sitten zu tun.