Ärzte sind keine Übermenschen (Hobby? Barfuß! 2)
Traurig und tragisch ist nur, dass Dein Hausarzt nicht dazu in der Lage war, dies festzustellen, denn gerade Ärzten vetraut man sich (und >muss< es ja oft auch) an!
He, was erwarten wir nicht alles von den Ärzten?
Nach Leos Schilderung (und nur die haben wir ja als Anhalt) war er einmal mit einer kleinen eiternden Wunde beim Arzt, der dieser dann auch behandelte.
Woher sollte der Gute ahnen, daß da noch ein nennenwerter Fremdkörper drin steckte? Als Leo das Ding selbst entdeckte und entfernte, hätte es der Arzt ja ganz sicher auch entsprechend behandelt.
Aber vorher? Was erwartet ihr? Soll er wegen eines kleinen Löchleins in der Sohle eine Röntgenaufnahme machen lassen? Bei anhaltenden Beschwerden sicher, aber schon bei der ersten Betrachtung?
Oft genug bleibt den Ärzten nur, "mit der Stange im Nebel zu stochern". Das fängt schon bei einer "normalen" Grippe an. Ist es denn eine oder vielleicht eine sog. "Erkältungskrankheit"? Das zu entscheiden geht meist nicht sofort, aber irgendwas behamndelt man halt erst mal. Mit der Schrotschußmethode. Anderes ist ohne übertrieben große Diagnostik oft gar nicht möglich.
Ich hatte mal unerträgliche Schmerzen in der Gegend des Schulterblattes.
Mein Arzt meinte, es sei eine Zerrung oder eine Entzündung - er müsse erst mal eine Behandlung ausprobieren, um zu sehen, was es denn sei; je nachdem, wie das anschlägt.
Auf meinen Vorhalt, er als Facharzt müsse doch diagnostizieren, was es denn wirklich sei, meinte er trocken: "Dann kommen Sie am Mittwoch. Da habe ich OP-Tag. Da schneide ich Sie auf, gucke rein und weiß es. Wollen Sie das?"
Da hab ich kapiert, daß auch Ärzten hohe Hürden bei der Diagnostik aufgebaut sind.
Grüße
John