Erfahrungen - auch eigene (Hobby? Barfuß! 2)
Jeder Fuß reagiert ein wenig anders.
Aber allgemein ist es wohl so, daß der "verweichlichte Zivilisations-Fuß" erst einmal mit einer Abwehrreaktion aufwartet.
Das sind Schmerzen. Die Sohle braucht Erholung. Aber die Erholungsintervalle werden kürzer. Und es bildet sich Hornhaut - auch das eine Abwehrreaktion. Diese verliert sich aber nach einer gewissen Zeit, und es bildet sich das, was man wohl allgemein "Lederhaut" nennt.
Nach meiner Erfahrung sollte man in der ersten Zeit nicht übertreiben (also nicht am nächsten Tag wieder mit brennenden Sohlen 10 km Kiesweg absolvieren), aber auch nicht zu behutsam mit den Sohlen umgehen. Ein kleines bißchen fordern muß man sie schon.
Ich referiere jetzt mal Aussagen meiner Frau, die mir gegenüber unendlich mehr Barfuß-Praxis aufweist (z.B. allein im letzten jahtr etwa 4000 (!!!) Kilometer über Stock und Stein, durch die Wüste ebenso wie durch den Busch oder durch unsere "Kuturlandschaft"):
In Form sind die Füße (wenn man "bei der Stange" bleibt) im dritten Jahr.
Nach der ersten Saison, wenn man sich so richtig freut, wie "fit" die Sohlen sind, bildet sich alles enttäuschend schnell zurück. Aber die Haut hat ein Gedächtnis! Im zweiten Jahr hat man viel schneller als zu Anfang seine strapazierfähige Haut wieder erreicht. Im nächsten Winter dann ein ähnliches Spiel: Die Sohle schält sich und bildet sich zurück.
Und im dritten Jahr dann entfaltet die Haut dann ihre volle "Gedächtnisleistung": Binnen kürzester Zeit hat man den Stand erreicht, mit dem man im Jahr zuvor aus der Saison gegaqngen ist.
Also nicht gleich verzagen, wenn die Sohle nicht auf Anhieb so aussieht und reagiert, wie man es sich wünscht.
Und bei allem: Barfußlaufen ist kein Leistungssport, sondern eine Haltung. Und soll ein Stück Lebensqualität bringen. Und dazu muß man sich nicht quälen. Nichts spricht gegen Schuhe, wenn es einem mit ihnen besser geht als ohne. Irgendwann geht es schon besser ohne...
Grüße
John