Alternativprogramm (Hobby? Barfuß! 2)

Walter (CH) @, Stammposter, Monday, 22.08.2005, 10:46 (vor 6974 Tagen) @ Michael aus Zofingen

"Für meinen Morgenlauf benötige ich ein einziges Kleidungsstück, die Laufshorts. Kann mir jemand verraten, warum Jogger in der Regel mindestens ein T-Shirt, häufig aber noch Jacken und lange Trainingshosen tragen? Hat das einen gesundheitlichen Grund? Ich selber hasse verschwitzte und am Körper klebende Kleidungsstücke. Jetzt ist es ja noch "sommerlich" warm. Ich stelle aber fest, dass man auch bei Temperaturen um 0 Grad barfuss und "oben ohne" genügend warm hat, wenn man sich ausreichend bewegt."
Hallo Walter,
ich selber jogge nicht und beim Wandern liegen bei 0°C barfuß und kurze Hosen zwar nicht im Bereich des Unmöglichen, jedoch ohne T-Shirt, nicht einmal ohne Jacke, halte ich es nicht stundenlang aus. Vermutlich bewege ich mich beim Wandern. zwar ausreichend mit den Beinen, nicht aber mit den Partien oberhalb der Gürtellinie.
Am Körper klebende Kleidung, egal ob durch Schwitzen oder durch Regen, ist in jedem Fall unangenehm. Wenn man nicht mehr in Bewegung ist, aber die nasse Kleidung anbehält, kann man sich leicht irgendwas aufsacken. Das gleiche gilt für völlig durchnäßte Schuhe. Daher ist es wichtig, wenn man völlig durchnäßt zu Hause ankommt, sämtliche nassen Sachen sofort auszuziehen, sich abzutrocknen und trockene Kleidung anzuziehen. Ärgerlich kann es werden, wenn man keine trockene Kleidung dabei hat, oder wenn man nicht einmal ein Dach über dem Kopf hat. Ich hatte es einmal, daß ich bei ca. 10°C im strömenden Regen mit dem Rad unterwegs war, im strömenden Regen den noch von der Nacht zuvor nassen Schlafsack vom Rad nahm, im strömenden Regen übernachtete und morgens im strömenden Regen die Sachen zusammenpackte, um dann im strömenden Regen weiter zu fahren. Ironie des Schicksals: Die darauffolgenden Tage war ich zu Besuch bei einem Freund und hatte somit ein Dach über dem Kopf. Da hat es aber nicht geregnet.
Das war noch vor meiner Barfußzeit, aber ich trug Sandalen ohne Socken. Die Schuhe scheuerten die Haut auf. Wäre sicher nicht passiert, wenn ich barfuß geradelt wäre, vielleicht wären aber meine Füße derart aufgeweicht gewesen, daß ich mir die Fußsohlen an den Pedalen verletzt hätte.
Was lange Trainingshosen beim Joggen anbelangt, so hat es sicher keinen gesundheitlichen Grund sondern nur einen kommerziellen. Die Sportkleidungsindustrie kann, indem sie behauptet, man bräuchte für Sommer und Winter verschiedene Dinge, ihren Umsatz verdoppeln.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Lieber Michael

Was "oben ohne" betrifft bin ich mit Dir ganz einverstanden. Bei Temperaturen um 0 Grad muss ich natürlich auch laufen (rennen) oder schnell und steil aufwärts gehen, damit ich warm genug habe. Wandern geradeaus bringt zu wenig Wärme.

Übrigens: Vorhin fuhr ich (natürlich barfuss) mit dem Fahrrad + Anhänger (beladen mit Kompost aus der Kehrichtverwertungsanlage) an einem Schulhaus vorbei (bedeckter Himmel, regnerisch). Die Kinder hatten Pause. Alle in langen Hosen und Schuhen. Ich stellte mir den gleichen Schulhausplatz zur Zeit meiner Kindheit vor (sie liegt halt schon einige Zeit zurück). Wir wären alle barfüssig gewesen (trotz Regen und kühler Witterung) und hätten kurze Hosen getragen (die Mädchen allerdings umbequemerweise Röcke!). Tempi passati! (und erfolgreiches Marketing der Bekleidungsindustrie)

Bezüglich Jogger-Bekleidung dürftest Du recht haben. Ohne passende Bekleidung wird man doch in einem (Hobby)Sport nicht ernst genommen!! Ich nehme es in Kauf und benütze meine Einheitssportsbekleidung (ausser beim Schwimmen natürlich). Da sich "barfuss" durch das Nichtvorhandensein eines Kleidungsstückes definiert, sehe ich für den Erfolg der Barfuss-Bewegung schwarz. Oder hast Du eine Idee, wie man die Barfüssigkeit in Geld ummünzen könnte? Vielleicht liesse sich da ja doch eine kleine Goldgrube finden? ;-)

Mit herzlichem Gruss ins wahrscheinlich auch regnerische Zofingen

Walter


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