Barfuß Eisenbahn- und Trolleybusresten nachgesäckelt (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 09.05.2005, 22:54 (vor 7144 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael

Nun wollte ich es Ulrich nachmachen und barfuß auf dem früheren Bahndamm weiterwandern. zuerst ging es noch, Sand, teilweise Gras usw. Dann aber folgte eine Passage aus Bruchgestein, vermutlich hat man das Felsgestein als Gleisschotter verwendet. Ab und zu ein Stück über Betonplatten am Rand, in denen früher Kabel lagen, aber diese waren teilweise zerbrochen oder es wuchsen Brombeeren darüber. Besonders eklig war eine in den Fels gehauene Passage. Wo etwas Laub lag, trat ich hin, aber auch hier waren Maronistacheln und Bucheckern keine Mangelware. Einige böse Zeitgenossen hatten hier noch ihre Gartenabfälle, darunter Rosenreste, entsorgt ... Endlich war der Bahndamm aber zum asphaltierten Feldweg umfunktioniert, sogar Häuser hat man dort errichtet. Der Asphalt war relativ neu und somit gut begehbar, aber sehr heiß. Das nächste Stück Bahndamm war völlig naturbelassen, Pflanzenbewuchs mit etwa kniehohen Brennesseln.

Ich fühle mich geehrt, dir als Vorbild gedient zu haben. Schließlich könntest ja eher Du als unser unschlagbares Barfuß-Vorbild dienen.
Ja, alte Eisenbahntrassen können in den unterschiedlichsten Zuständen erscheinen. Wo nur noch Schotter vorhanden ist, würde ich auch nicht wandern wollen. Wo noch Schwellen oder sogar Gleise vorhanden sind, ginge es. Ich bin schon mal ein ganzes Stück auf einer Schiene entlang balanciert, was sich sehr angenehm lief. In Brandenburg wurden aber früher durchaus auch Bahnen einfach im Sand verlegt. Das war billig und schien zumindest für langsam befahrene Nebenbahnen wohl haltbar genug. Solche Trassen wurden dann oft schon 1945 ihrer Gleise beraubt, so dass die Natur genügend Zeit hatte für einen angenehmen Untergrund sorgen zu können. Auch Bahntrassen, die heute als Feld- oder Waldwege genutzt werden, bestehen daher häufig aus Sand und sind sehr angenehm begehbar. Auch Brennnesseln finden sich nicht all zu oft, da sie meist feuchte Bereiche bevorzugen und Brandenburg ganz allgemein eher trocken ist.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass so etwas in der Schweiz völlig anders ist. Wo sollte da Sand herkommen? In Gebirgsregionen findet man ja doch meist nur Schotter oder Splitt in der unterschiedlichsten Körnung vor. Außerdem regnet es in Gebirgsnähe öfter, was zu größerer Feuchtigkeit führt, worüber sich wieder die Brennnesseln freuen. Sand würde wahrscheinlich schnell weggespült werden.
Wie lange ist eigentlich die von dir begangene Trasse schon stillgelegt?

Ich kann mir an dieser Stelle nicht verkneifen zu schreiben, daß es wesentlich mehr Spaß bringt, barfuß mit der Eisenbahn zu fahren als barfuß den Spuren vergangener Eisenbahnromantik nachzusäckeln.

Da gebe ich dir völlig recht.

Viele Grüße nach Zofingen

Ulrich


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