Frühlingserwachen (Hobby? Barfuß! 2)

Ralf (RHU), Stammposter, Monday, 28.03.2005, 14:56 (vor 7123 Tagen)

Hallo allerseits.

Die Natur erwacht wieder einmal nach ihrer Winterpause zum neuen Leben.
Als vor einigen Wochen die Sonne endlich die Winterkälte vertrieben hatte und ich wieder längere Spaziergänge barfuß unternehmen konnte schoss mir beim ersten Spaziergänge ein "Wie habe ich das vermisst" durch den Kopf.
Ich glaube das umschreibt auch gut das Gefühl, wenn man nach längerer Winterzeit wieder draußen barfuß läuft. Wenn man den jetzt aufgetauten und weichen Wald und Feldboden spürt, über das alte trocken Laub vom Herbst läuft und wieder das vom Tau feuchte Gras zwischen den Zehen spürt.

Aber dieses Gefühl sollte nicht lange anhalten...
Nach einigen ausgedehnten Spaziergänge passierte es. Am Waldrand hatten zuvor Waldarbeiter das Gestrüpp scheinbar mit einer Motorsense über dem Boden abgeschnitten. Irgendwie hatte ich schon so eine Vorahnung und lief daher auf den Streifen zum angrenzenden Feld. Aber das war wohl nicht weit genug, denn irgend ein zersplitterter Stock hatte sich zwischen den vereinzelnden Grasbüscheln gut versteckt. Nur ein guter Reflex verhinderte schlimmeres. Der Splitter bohrte sich aber dennoch in den großen Zehe, zog sich aber beim ruckartigen anheben des Fußes sofort wieder heraus. :-(
Zu diesem Missgeschick näherten sich dann auch noch von hinten Spaziergänger. Zu stolz um zu humpeln lief ich zur nur einige Meter entfernten Bank, lies mir dabei nichts anmerken und wartete auf ihr bis die Spaziergänger vorbeiwahren. Nach begutachten des Schadens ging es dann in Sandalen, die ich glücklicherweise mitgenommen hatte, wieder nach hause. :-(((
Also, passt mir an solchen Stellen besonders gut auf!

Ich dachte, das währe jetzt wenigstens genug Pech für die nächste Zeit. Weit gefehlt. Als ich zu Hause nun etwas im Laufen behindert mich an den PC setzte musste ich feststellen, dass die Festplatte sich gerade verabschiedet hatte. Ich denke, soviel Pech reicht jetzt mindestens für das gesamte Jahr. ;-)

Nach ca. einer Woche ist die Wunde fast nicht mehr zu sehen.
Bei dem schönen Osterwetter hielt mich dann wieder nichts mehr... :-)
Gestern habe ich bei meinem Rundgang, welcher nicht über den "Holzsplitter-Weg" führte, einen Igel im Gestrüpp am Waldrand gesehen. Er tapste scheinbar noch etwas schlaftrunken umher. Als er mich sah lief er zurück in seine Winterbehausung, welche ein Hügel aus alten Blättern und Ästen war, und brummte. Das Brummen galt scheinbar mir. Ich hatte ihn bei seinem Ausflug gestört und daher versuchte er scheinbar mich mit mürrischen Brummlauten zu verscheuchen. Ich tat's und lief weiter.
Bei dieser Begegnung viel mir das von den Waldarbeitern abrasierte Gestrüpp ein, das zerfetzt als kleine Stöcke und Splitter teilweise über den Weg verteilt war. Nicht auszudenken, wenn dort auch ein Igel seine Winterbehausung hatte. Mit den Hunden, welche dort sehr häufig ausgeführt werden, habe ich auch Mitleid. Denen tut so eine Stichverletzung an den Pfoten bestimmt genau so weh, wie mir am Fuß.

So etwas macht mich jedenfalls sehr nachdenklich.
Ich denke, man sollte die Natur einfach Natur sein lassen, denn dass kann sie am besten. Als Barfüßer bekommt man die Sünden der Gesellschaft genau so wie die Natur zu spüren.
Vielleicht muss man aber erst barfuß laufen um einige Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Macht's gut.
Ralf (RHU)
(Mit noch etwas lädierten Zeh, aber barfuß und glücklich.)


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