Servus,
welch großes Wort! Bezeichnet man das tatsächlich so?
Ich weiß wie das ist, dieses warme, trockene Wetter. Da ich pro Jahr gut drei bis vier lange Wochenenden am Balaton verbringe.
Z.B. muß bis in der früh um vier Uhr gut ein starker Südwind wehen. So um die "Ecke" herum des Wiener Waldes bei Baden/Alland. Ist der nicht, oder bleibt bis i den Vormittag bestehen, ändert sich das Wetter negativ. Tagsüber wechselnde Windstärken, zumeist aus Richtung Mittelmeer blasend. In der Frühe bruzzelt es die Restwolken gegen 10 Uhr zusammen... Und es riecht nach Akazien, oder jetzt schon nach Wein...

"Pannonisch" ist tatsächlich ein Fachausdruck der Klimatologie und Vegetationskunde. Er bezeichnet die von den Karpaten umschlossenen Ebenen und randlichen Hügelländer, also im wesentlichen Ungarn und die angrenzenden Teile der Nachbarstaaten einschließlich des Osten Österreichs: Burgenland, Wiener Becken und Weinviertel. Der "pannonische Raum" ist eine Exklave des kontinentalen Klimas Osteuropas innerhalb des gemäßigten Mitteleuropas: wenig Niederschlag, heiße Sommer, kalte Winter. Mit Alland/Baden ist die Grenze wunderbar getroffen: am Rand der pannonischen Ebenen zum Wienerwald gibt es eine der deutlichsten Klima- und Vegetationsgrenzen Europas.
Ich bin hoffentlich nicht allzu oberlehrerhaft... zu meiner Entschuldigung: Ich beschäftige mich mit diesem Thema schon lange, u.a. in meiner gerade fertig werdenden Dissertation, wo es um die Verbreitung von Steppe in Mitteleuropa geht. Diese ist hier mehr oder weniger an das pannonische Klima gebunden. Ansonsten bedeutet "pannonisch" fast ständigen (im Sommer meistens warmen) Wind, Weinbau, Akazien (die "Akazien" des Pannonikums werden von Botanikern eigentlich Robinien genannt), träge fließende Tieflandflüsse, ebene weite Ackerflächen, ... und ganz tolle Voraussetzungen zum Barfuß-sein. Ich leb jedenfalls gerne da...