schon Zeit für eine Sommerbilanz? (Hobby? Barfuß! 2)

Harald 2, Monday, 30.08.2004, 21:30 (vor 7334 Tagen)

Hi!
Ich weiß nicht, ob es wirklich schon Zeit ist für eine Bilanz über diesen Sommer. Ich hoffe eigentlich, dass noch etwas kommt. Ende August ist ja noch nicht einmal Altweibersommer. Zeit, um über verregnete Sommerwochen zu jammern, gab es in diesem Jahr ganz bestimmt genug. Bei uns in der Gegend um Wien gibt es jetzt aber seit einem Monat doch "pannonisches", d.h. trockenes, warmes Sommerwetter. So richtig heiß war es immer nur ein paar Tage lang, kein Vergleich also mit dem "Jahrhundertsommer" 2003. Natürlich war ich wieder ganz viel barfuß und ich hab es auch genossen, dass ich in diesem Sommer kein Problem mit glühend heißem Asphalt hatte. Ihr bestimmt auch. Dennoch, dieses über drüber Barfuß-Sommer-Feeling des letzten Jahres gab es bei mir immer nur kurz einmal.
Schön finde ich, dass Barfußgehen im Sommer für mich mittlerweile so normal geworden ist, dass Kommentare von Freunden und Bekannten eigentlich schon ausbleiben. Bei reichlich kühlem Wetter hieß es dann, als wir am Wochenende zu einem Musikfest gefahren sind: "Was ist los, Harald, heute mit Schuhen?". Ein wunderschönes Erlebnis war eine 4-tägige Wanderung durch das Tote Gebirge. Über Geröll und Karst mit Wanderschuhen, die dann sobald es ging an den Rucksack gebunden wurden. Schön ist es, wenn man im Alltag so viel barfuß ist, dass ein paar Stunden mit Schuhen nicht mehr traurig stimmen...

Gefreut hat mich, dass mir eine Freundin zum Geburtstag einen Zehenring geschenkt hat mit den Worten: "Das Richtige für einen Barfußmenschen." Ich hab ihn ein paar Wochen ganz stolz getragen, dann doch wieder "Fußnacktheit total" bevorzugt und trag ihn jetzt so quasi zu besonderen Gelegenheiten.

Obwohl es ja wiklich nicht meine erste "Barfußsaison" ist, habe ich noch etwas faszinierend Neues in Sachen Barfußgehen erlebt. So richtig intensiv am letzten Samstag. Da bin ich alleine zu einer Wanderung in die Voralpen aufgebrochen (für Niederösterreich-Kenner: auf das Kieneck). Natürlich barfuß, wenn auch mit Trekkingsandalen für "Notfälle" im Rucksack. Die Gegend war nichts Neues für mich, ich hatte auch niemand dabei, um lange Gespräche über Gott und die Welt zu führen, und so hab ich mich offenbar ganz intensiv auf's Gehen und mein Körpergefühl konzentriert. Und das Tolle (oder schon ein wenig Verrückte?): Ich konnte gar nicht genug kriegen. Barfuß über Buchenlaub, Föhrennadeln, Schotterwege, Steine, ..., die Sonne und die warme Luft, obwohl es in der Früh noch kühl war, bin ich gleich mit kurzer Hose und ärmellosem T-Shirt aufgebrochen, nur eine kurze Rast bei einer Hütte, dann bin ich gegangen und gegangen, wollte diesen tollen Tag noch intensiver spüren, hab mich schließlich bis auf die Unterhose ausgezogen, noch einen Umweg gemacht und noch einen, zu meinem Auto zurück bin ich erst, als es schon dunkel wurde, dann musste ich mir schon wieder ein Sweatshirt anziehen, zu Hause bin ich müde ins Bett gefallen und hab am Sonntag ganz lang geschlafen. Und es war sooo schön. Und vielleicht ein Glück, dass die Gegend recht einsam war. Witzigerweise waren von den wenigen Leuten, die ich begegnet habe, mehrere auch sehr leicht bekleidet, allerdings alle mit Schuhen an den Füßen. Meine nackten Füße wurden ein paar Mal richtig bewundert.

Ich hoffe halt, dass ich euch mit meiner kindischen Euphorie über das Erlebnis des Gehens nicht langweile... Jedenfalls freue ich mich noch auf ein paar schöne Septembertage. Zeit für so richtigen Urlaub hab ich erst Anfang Oktober. Vielleicht verlängere ich die Barfußsaison ein wenig in Südeuropa, wir werden sehen.

Liebe (begeisterte:-) Barfußgrüße
Euer Harald


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion