Letztes Wochenende war ich mal wieder in meiner Lieblingspizzeria essen. Ein ulkiges Lokal. Manche Gäste wirken wie finsterste Mitglieder der Mafia, das Ambiente ist ein wenig schmuddelig, manche Bedienung kann nur italienisch, aber dafür sind die Preise echt günstig und die Pizza schmeckt hervorragend. Der Wirt ist meist gut gelaunt und hat richtig Spaß an seiner Arbeit.

So weit, so gut. Als ich dort aß, sah ich plötzlich eine neue Küchenhilfe, die neben der Theke stand und sich mit der Bedienung unterhielt. Und siehe da: sie war barfuß! Nun ja, ich dachte, das paßt ganz gut zu dem ohnehin recht alternativen Ambiente des Lokals. Wenig später machte sie Pause, rauchte eine Zigarette und trank einen Kaffee an einem Tisch vor der Theke. Natürlich immer noch barfuß. Tja, und dann fiel der Blick des Chefs auf ihre baren Füße und es gab Ärger. Er fauchte sie an, sie solle sofort hinter die Theke gehen und sich unverzüglich Schuhe anziehen.

Die Moral von der Geschichte: auch in einer eher lockeren und alternativen Umgebung gibt es nur wenig Toleranz für barfußlaufende Menschen. Schade, ich hätte diesem Wirt etwas mehr zugetraut. Aber vermutlich fürchtet er den WKD, dessen Mitarbeiter da wohl auch wenig Toleranz aufbringen.

Bernd (KA)