Barfuß-Lieblingsstadt in Österreich (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Wednesday, 03.12.2003, 06:03 (vor 7607 Tagen) @ Harald 2

"Wo außer in Wien und Graz gibt es in diesem Land noch Städte? Ok, noch Linz, Salzburg, Innsbruck. Aber dann? Vorarlbergs Städte kenne ich nicht persönlich (Sorry ins Ländle!) Klagenfurt? Villach? Ich spare mir Kommentare;-) Eisenstadt, die Landeshauptstadt des Burgenlandes, hat gerade mal 12.000 Einwohner. In Niederösterreich gibt es dann ein paar Kleinstädte, von denen eine (St. Pölten) vor ein paar Jahre eher zufällig zur Hauptstadt ausgewählt wurde. Alles das ist kaum städtisch in dem Sinn, wie ihr es auch Deutschland gewohnt seid. Österreich ist erstens klein und zweitens sehr "ländlich"... Und Wien eigentlich sehr groß im Verhältnis zum Land."

Hallo Harald,
für ein kleines Land wie Österreich ist Wien einfach "zu groß", ähnliches gilt für Budapest in Ungarn. Die Schweiz ist nur undedeutend kleiner, aber Zürich ist wesentlich kleiner als Wien. Als grobe Faustregel gilt, daß eine Schweizer Stadt ungefähr soviel Kultur hat wie eine deutsche, die fünfmal so groß ist. Und die entsprechende Stadt in den USA ist ebenfalls ca. fünfmal so groß. Natürlich gibt es Ausnahmen, z. B. San Francisco.
Für mich bedeutet "Stadt" nicht einfach "Ansammlung von vielen Leuten auf engem Raum". Es gibt auch historische Städte, die bis heute klein geblieben sind, und gerade das macht ihren Reiz aus. Ich wohne in Zofingen, einer mittelalterlichen Kleinstadt mit fast 10000 Einwohnern im Kanton Aargau. Wenn einer diese Stadt aufgrund der Kleinheit als "Dorf" bezeichen, dann weise ich ihn höflich darauf hin, daß Zofingen bereits gut 900 Jahre Stadtrecht besitzt.
Schweizer Kleinstädte eignen sich im Prinzip auch gut zum Barfußlaufen, da die Straßenreinigung gut funktioniert (wegen der Scherben). Nachteile: Leute, die lieber barfuß laufen, wenn man von vielen gesehen wird, sind in Kleinstädten weniger gut aufgehoben als in Großstädten. Zum anderen stößt man schnell auf die Altstadtgrenze, man befindet sich in Wohnquartieren oder gleich in der Natur, was in der Schweiz nicht selten gleich bedeutend ist mit geschotterten Wegen.
Was die Akzeptanz von Barfußläufern innerhalb einer Schweizer Kleinstadt ausmacht, da gibt es wohl keine generelle Regel. Meine Behauptung: Je SVP-lastiger und katholischer die Bevölkerung ist, desto mehr Widerstand wächst gegen Barfußläufer, kurz behoste Männer und Frauen in kurzen Röcken. Zofingen ist eine liberale Stadt, die Bevölkerung überwiegend evangelisch-reformiert.
Mit freundlcihen Grüßen
Michael aus Zofingen


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion