barfuß in New York (im November) / Land der Bel (Hobby? Barfuß! 2)

unci @, Wednesday, 12.11.2003, 01:16 (vor 7628 Tagen) @ Josh

in New York kann man nicht unbedingt überall barfußlaufen weil dort teilweise so viel Müll auf den Straßen liegt,

Kommt drauf an wo. Ich bin kilometerlang die 5th Avenue hochgewandert und die Park Avenue wieder runter (aber im Central Park war es dann doch am barfußtauglichsten). Eine scherbe habe ich mir dann in einem etwas heruntergekommenen gewerbegebiet in richtung Hudson River eingetreten (unglaublich, wie nah sich dort extrem teurer spekulationsboden und verwahrloste industriebrache sind!)

Meine erfahrung im land der bekloppten: schilder gibt es viele, aber längst nicht alle sind ernst gemeint. So bin ich bei Macy's unbehelligt an zig schildern vorbeigekommen und habe schließlich was eingekauft, obwohl mir meine New Yorker begleiter davon abgeraten hatten, den laden barfuß zu betreten. Leider weißt du es immer erst hinterher.

Ebenfalls sehr schön übrigens: im april barfuß im schmelzenden schnee im Bronx Zoo!

es war bis zum 3. November in New York ca. 25 Grad Celsius warm, wenn nicht mehr, und ich war sogar mit den Füssen im Atlantik, ein paar Leute waren sogar GANZ drin.

Das klima spielt dort sowieso immer verrückt. Auf die dauer könnte ich dort nicht wohnen, insbesondere im sommer.

das Problem ist daß in den USA (hier auch) *DIE SPIESSER* so gut organisiert sind !

Barfußlaufen wird nun mal als "unamerican activity" angesehen, wenn es auch genau dort (na gut, vor allem im ländlichen raum) vor nicht mal einem jahrhundert noch allgemein üblich war .... Kein wunder, dass die interessengruppen (wie die SBL) in USA am aktivsten sind. Ein solcher organisationsgrad, glaube ich weiterhin, ist in Europa nicht nötig.

bei der Einreise hat ein Beamter, der ja logisch gesehen eigentlich eher mit MIR auf einer Wellenlänge sein müßte, mir Fragen gestellt, die ihn und auch sonst niemanden was angehen.

Das ist bei US-grenzern aber immer so. Ich wurde bei meiner ersten reise in einen nebenraum gebeten und von kopf bis fuß gefilzt (ich musste mich gegen eine wand stellen und wurde abgetastet, anschließend mein gepäck auspacken und jedes gepäckstück erklären), bei der zweiten musste ich in einer längeren diskusion beweisen, dass ich bei einem bekannten eingeladen bin und deshalb keine kreditkarte fürs hotel brauche .... Das eigentliche ziel der einreiseprozedur scheint die moralische demontage der einwanderer zu sein: "Als nichtamerikaner bist du in unserem land NICHTS wert". Die leute werden also mit künstlichem stress überzogen, bis sie jegliche selbstachtung verloren haben, und dann in der regel doch reingelassen.

Es soll übrigens helfen, eine familie dabeizuhaben oder im auftrag des arbeitgebers auf dienstreise zu sein .....


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