Geradlinigkeit oder Dogmatik - welche Wirkung wollen wir erzeugen? (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Markus,
Du hast durchaus recht damit, daß ich zu einem gewissen Dogmatismus
neige. Der grund dafür ist letztlich meine tiefe Sehnsucht nach
Eindeutigkeit und das Bedürfnis nach Geradlinigkeit.
ich kürze hier mal den Threat ab. Ich begrüße Geradlinigkeit sehr, wenn sie bedeutet, dass jemand
- zu seinen Überzeugungen steht
- sich bewusst ist, wenn er Konventionen übertritt
- sein Fähnlein nicht nach dem Winde hängt.
Geradlinigkeit wird zum Dogmatismus, wenn
- die eigene Meinung verabsolutiert wird (alle sollten/müssten...)
- eigene Entwicklungsstufen (vom Gelegenheits- zum Alltagsbarfüßer) nicht mehr gesehen werden und die eigene Entwicklungsstufe nahtlos auf andere Menschen projeziert wird (alle sollten so sein wie ich)
- das eigene Verhalten zu einem Weltbild umgedeutet wird, welches, wenn nur alle danach leben würden, eine bessere Welt bedeutete.
Und bei Deinen Postings lese ich immer häufiger den dogmatischen als den geradlinigen Markus heraus.
Das könnte mir nun persönlich ja gleichgültig sein. Ich selber fühle mich davon nicht beeinflusst. Und nun kommt natürlich das ABER:
Dieses Forum wird von sehr vielen Menschen gelesen, gibt vielen Menschen den Impuls, auch einmal barfuß zu laufen. Wenn Barfüßer nun eher unter dem dogmatischen als dem geradlinigen Aspekt in diesem Forum erscheinen, dann
- fühlen sich potentielle oder nur ganz gelegentliche Barfüßer eventuell nicht für beachtenswert
- schreiben "Anfänger" nicht mehr, weil sie die "Kritik" der "Profis" fürchten
- entwickelt das Forum einen Druck, dass nur Ganzjahresbarfüßer als Barfüßer Anerkennung finden.
Und diese möglichen Folgen sind es, die mich immer wieder zu Antworten auf Deine Postings veranlassen. Mein Ziel ist es, die sehr absolut wirkenden Aussagen zu relativieren. Hemmschwellen für neu hinzukommende Leser/innen abzubauen, das Forum in seiner Mischung als Alt/Neu, Sommer/Ganzjahresbarfüßer, Jung/Alt zu erhalten. Ich möchte hier nicht in einem "Profi-Biotop" schreiben, vielleicht noch mit einer speziellen politischen oder spirituellen Ausrichtung. Alle Ansätze, welche das Forum auf einen kleinen interessierten Personenkreis eingrenzen würden, finden meinen Widerspruch.
Und den Satz, ich müßte mir überlegen, ob dies die richtige
Plattform für mich sei, finde ich schon verletzend, nachdem ich
mehr als zwei Jahre aktiv mitgemacht habe. (...)Ich hoffe nun
meinerseits, daß Du es nicht so meintest.
Im Kontext Deines Hinweises auf Stalin/Hitler meinte ich den Satz durchaus so. Nachdem Du diesen Vergleich aber nicht aufs Forum gemünzt hast, entfällt die Grundlage für diesen Satz.
Grüße
Kai