Judo vs. Karate (Hobby? Barfuß! 2)

Hans-Martin, Stammposter, Thursday, 02.01.2003, 21:28 (vor 7939 Tagen) @ Christian (M)

Hallo Christian,

ergänzend zu den bisherigen Antwort-Postings noch ein paar Anmerkungen.

Ich bin mittlerweile über 9 Jahre Ju-Jutsu Trainer, in meiner Studienzeit habe ich eine Weile Karate getrieben, und mich später aus Interesse nebenher um Martial Arts im Allgemeinen gekümmert.

Training in einer Kampfsportart bedeutet nicht nur Kampftechniken zu erlernen. Vielmehr - und da sehe ich den primären Vorteil - gehört reichlich Gymnastik und, je nach Gusto des Trainers, mehr oder weniger viel Krafttraining dazu.

Am konsequentesten barfuß dürfte wohl Karate getrieben werden. Dort wird teilweise auch drau0en barfuß trainiert. In Ju-Jutsu z.B. habe ich festgestellt, daß einige in Sportsocken trainieren. Nicht bei mir, aber in Sportschulen.

Du solltest Dir in jedem Fall den Trainingsablauf in den genannten Sportarten ansehen, bevor Du Dich einem Verein anschließt oder Kunde einer profesionellen Sportschule wirst.

Kung Fu wird meistens - siehe Filme und Pseudo-Shaolin - mit Schuhen betrieben. Kendo (Stockfechten) könnte noch als Barfußsportart hinzugefügt werden, auch Taek Won Do.

Wer Judo betreibt, soll meistens auch Wettkämpfer sein. Hierbei gibt es starke Belastungen für die Gelenke, wenn Hebel angesetzt werden, die zum Aufgeben des sportlichen Gegners führen sollen.

Bei Karate gibt es unterschiedliche Stilrichtungen, dies wurde bereits in einer Antwort angedeutet. Es gibt Wettkämpfe, Leicht- und Vollkontakt.

Ju-Jutsu enthält Elemente aus verschiedenen Kampfsportarten und ist zur Selbstverteidigung, wenn man es etwas modifiziert trainiert, geeignet. Ich habe bei mir selbst festgestellt, daß im Lauf der Jahre meine Koordinationsfähigkeit sehr stark zugenommen hat, dies gilt auch für das Halten des Gleichgewichts. Für Ju-Jutsu gibt es unterschiedliche Verbände. Der, dem ich angehöre, ist der BDJJ. Hier gibt es einen Formenwettkampf, aber keine Meisterschaften mit Wettkampfcharakter. Das wäre ideak für jemanden, der ohne sportliche Ambitionen etwas für seine Fitness tun will und eine Sportart erlernen möchte, bei der er noch nach Jahren Neues erfahren kann.

Damit will ich aber nichts gegen Karate oder Judo sagen - mir fehlt dort aber die Komplexität und Harmonie der Bewegung, wie sie insbesondere durch die Aikido-Elemente im Ju-Jutsu erzeugt wird.

Es grüßt

Hans-Martin


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