Judo vs. Karate (Hobby? Barfuß! 2)

Jens G. aus HH, Thursday, 02.01.2003, 01:13 (vor 7940 Tagen) @ Christian (M)

Es ist zwar etwas unhöflich von mir in ein Forum zu schreiben ohne ein Regular zu sein, aber da ich gerade diese Seite entdeckt habe und zu der Frage was sagen kann, wollte ich das auch loswerden.

Hallo zusammen,
auf der Suche nach einer barfuss-kompatiblen Sportart bin ich auf Judo bzw. Karate gekommen und überlege mir, mit einer davon anzufangen.
Leider tappe ich aber noch etwas im Dunkeln bezüglich der Unterschiede zwischen den beiden Sportarten.

Karate ist eine Kampfsportart, bei der hauptsächlich sogenannte Atemitechniken angewendet und geschult werden. Plump und einfach gesagt sind das Techniken, bei denen man aktiv mit Kraft arbeitet. Ein Fausthieb ist zum Beispiel so etwas, oder auch das Wegschlagen des Arms des Gegners. Du erinnerst Dich sicherlich an irgendwelche beeindruckenden Bilder von einem Mann, der mehrere Holzplatten durchhaut. Das ist eine Atemitechnik.

Judo kann man fast als das genaue Gegenteil ansehen. Hier verwendest Du die Kraft des Gegners um ihn außer Gefecht zu setzen indem Du ihn durch Hebel oder Würfe zu Boden oder in eine andere unangenehme Lage bringst. Die Idee ist, daß Du als Verteidigender möglichst wenig Kraft dabei selbst einsetzen mußt. Dieses Prinzip wird beim Aikido sogar noch höher gehalten, da gibt es den weisen Spruch: wer angreift, verliert. Denn der Sinn des Aikido besteht darin dem Gegner die Unsinnigkeit von Gewalttätigkeit zu zeigen indem man ihn mit seinen eigenen Aktionen kampfunfähig macht.

Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile, wie man sich wahrscheinlich schnell denken kann. Ich persönlich habe (nachdem ich verschiedene Kampfsportarten, auch Karate, ausprobiert hatte) mich für Jujutsu entschieden. Jujutsu ist eine Art "Mischsportart". Sie vereinigt Techniken vom Karate, Judo und Aikido, so daß Du von allem etwas machst.

Was für Dich auch wichtig sein sollte: Beim Judo, Aikido und Jujutsu macht man Fallschule, das heißt, man lernt wie man im Fall sich so bewegen kann, daß man sich möglichst wenig dabei tut - was ich persönlich als eine der nützlichsten Dinge ansehe, die man dort beigebracht bekommt. Nach ein paar Wochen geht es in Fleisch und Blut über und man macht es dann automatisch ohne darüber nachdenken zu müssen. Ausgesprochen praktisch.

Was ich mit dem Training hauptsächlich erreichen will, ist zum einen den Bewegungsmangel, den mein Bürojob halt so mit sich bringt, zu kompensieren, d. h. ich will vor allem meine allgemeine Kondition und Koordination verbessern.

Das kriegst Du mit jeder Kampfsportart hin.

Nebenbei sollte der Sport außerdem einen Ausgleich zum von mir relativ massiv betriebenen Wintersport (15-20 Snowboardtage im Jahr) darstellen. Da ich im Sommer bisher gar keinen Sport gemacht habe, gehe ich so momentan ziemlich untrainiert in die Wintersaison, was mir auch schon mal Probleme mit meinen Knien beschert hat.

Ich würde, wenn Du Probleme mit den Knien hast, gerade in der Anfangszeit von dem Sport vorsichtig sein, da man am Anfang Stände, Schrittfolgen und Bewegungsmuster lernt, die für die Gelenke reichlich ungewohnt sind. Im Zweifelsfall mit dem Trainer reden ob er das Anlegen einer Kniebandage für angebracht hält.

Über Aufklärung bezüglich der Unterschiede und eine Aussage, ob sich eine der beiden Sportarten besser oder schlechter in meinem Fall eignet, wäre ich sehr dankbar.

Büdde.

Lieben Gruß,

Jens aus Hamburg

(glaubt mir eigentlich einer, daß ich auf der Suche nach leckeren Frühstücksrezepten auf diese Seite gelandet bin?)


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