Ich gebe Dir durchaus recht, was für niemanden nachvollziehbar ist, wird auch nicht als nachahmenswert betrachtet. Dass das Auftauchen von ein paar Extrembarfüßern nicht zwangsläufig Lust auf's Barfußgehen auslöst, liegt auf der Hand. Aber man wird dadurch mit Leuten ins Gespräch kommen und kann sie dann auch über viele Aktivitäten informieren, die für jedermann nachvollziehbar sind: über Barfußparks und Sinnespfade, informative Internetseiten und barfüßiges Naturerlebnis.
Viel mehr Wirkung kann man auch nach meiner Meinung erzielen, wenn man nur ein kleines, nachvollziehbares Stück vom Dress-Code abweicht und damit viele zur Nachahmung anregt.
Ciao, Lorenz

Hallo Lorenz und alle anderen,

zunächst vorweg: Da ich zunächst befürchtete, u.a. für die provokante Formulierung "sektenartiges Auftreten" Dresche zu beziehen, hatte ich mich hinter einem Pseudonym versteckt. Aber ich muß zugeben: Das Forum ist viel zivilisierter geworden. Aber das nur am Rande.

Auch ich betrachte das Barfußlaufen nicht vorrangig als Provokation, diese ist durch das Infragestellen des "Dress-Codes" nur ein Nebenprodukt. Aber genau darin liegt m.E. der Zielkonflikt: Es ist sicherlich begrüßenswert, wenn man, wie Lorenz zu Recht einwirft, mit den anderen ins Gespräch kommt. Es ist nur ein Unterschied, ob die Leute mit jemandem reden oder über jemanden. Spekulationen darüber, wie viele Leute m i t einer Gruppe lustiger Barfußläufer/innen auf einem Weihnachtsmarkt und wie viele ü b e r selbige reden werden, überlasse ich jedem Einzelnen.

Andererseits sollte man die Meinung der Anderen nicht (ausschließlich) zum Maßstab für das eigene Verhalten machen. Darum geht es mir hier auch nicht. Der Grundgedanke meiner Überlegungen war vielmehr die Außenwirkung bzw. was für Schlüsse zieht ein Unbeteiligter, der bei 2 Grad in der Stadt eine Gruppe von barfüßigen Leuten sieht im Gegensatz zu einem, der im Sommer einem barfüßigen "Wandersmann" begegnet.

Die Erkenntnis, die ich für mich aus den Diskussionsbeiträgen gewonnen habe, ist diese: Es ist nicht erforderlich, sich zu entscheiden, ob man für eine barfüßige Normalität werben will oder nur als "Freak" betrachtet werden will. Man kann durchaus (zu verschiedenen Zeiten) beides tun. Allerdings sollte man sich darüber bewußt sein.

In diesem Sinne
Euer Kai3