Barfuß - Pressespiegel vom Juli (2.1) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Saturday, 04.08.2001, 16:25 (vor 8517 Tagen)

Hallo zusammen,
der neue Pressespiegel bietet wieder ein breites Spektrum an Barfußartikeln :

Meister Grünwald zeigte gestern alte Handwerkskunst im Freilichtmuseum
Mit viel Gefühl am Webstuhl
KREIS VIERSEN (RP). Klack, klack düst der Schützen mit der ablaufenden Spule des einzuschießenden Fadenmaterials mit einer Geschwindigkeit von 45 Schlag pro Minute von Webkammer zu Webkammer. Barfuß die Pedale tretend, mit der einen Hand den Webkamm hin- und herführend, während die andere den Zug zum regelmäßigen Abschießen des Schützen betätigt, demonstriert Webmeister Manfred Grünwald sein uraltes Handwerk.
Laut Brockhaus wurde der älteste Webstuhl der Alten Welt um 6000 vor Christus gefunden. "Früher arbeiteten die Weber nicht nur barfuß wegen der größeren Sensibilität für die Mechanik, sondern auch in Unterhosen. Die waren nahtlos und verhinderten so die sonst nach dem ewigen Sitzen unvermeidlichen Schwielen am Hintern", erzählt der Meister.
Fasziniert schauen ihm die Besucher im Haus Waldniel des Grefrather Freilichtmuseums Dorenburg über die Schulter. Die fein abgestimmten, ineinandergreifenden Getriebe des wurmstichigen Webstuhls, auf dem laut Grünwald etwa 1850 die ersten Webarbeiten entstanden, ziehen sie in ihren Bann. "Jeder Webstuhl hat seinen eigenen Rhythmus. Bei zu hoher Schussgeschwindigkeit läuft der Weber Gefahr, dass die Fäden sich verknoten", erklärt Grünwald. Es gehört eine Menge Einfühlungsvermögen und Routine dazu, die Gewebe gleichmäßig zu weben.
Manfred Grünwald ist Webmeister in der sechsten Generation [...] 25 000 Mark kostete allein die Sanierung des historischen Webstuhls, und eine der 1 764, zum Durchziehen der Webkettfäden benötigten Litzen kostet 1,35 Mark.
"Ein Meter Gewebe braucht zirka eine Stunde reine Webzeit plus jeweils einer Stunde Vor- und Nachbereitung", erklärt Grünwald [...] Jedes seiner Gewebe aus reinem Leinen - ob Set, Handtuch, Tischdecke bis zur Bettwäsche - ist ein Unikat: "Nicht billig, aber preiswert, weil qualitativ hochwertig und unverwüstlich."
[Rheinische Post, 23. 07. 2001]

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Fantasie mit acht Noppen
Beim LegoWelt-Bauwettbewerb glänzen die Kleinen [...]
"Ich baue gerade einen Hund, aber mir fehlen noch die Vorderpfoten", erklärt der neunjährige Marcel den künstlerischen Schaffensprozess. Mit der Arbeit seines achtjährigen Freundes Jonathan - er hat ein Kamel und ein Pferd dazu gebaut - kann Marcel sich nicht identifizieren: "Die sind zu fett. Damit hab' ich nix zu tun!"
Ein Eimer randvoll mit dicken Acht-Noppen-Steinen, Straßenbauplatten, dünnen Doppelnoppern, kleinen Grinse-Figürchen, Tierköpfen und Dachschrägen reicht den Teilnehmern des LegoWelt-Bauwettbewerbs im Foyer der Rheingoldhalle aus, um kunterbunte Fantasiegebilde mit Ecken und Kanten zu entwerfen. [...]
Wen das Spiel auf der genoppten Klaviatur der eigenen Kreativität erschöpft hat, der streckt einfach seine nackten Füße in die Wogen des bunten Meers von Legoteilchen. Und das leise Rasseln und Klacken, wenn viele Handflächen suchend durch das Plastikklötzchenbecken streichen, klingt beruhigend - wie die Brandung am Strand von Legoland.
[Main Rheiner, 23. 07. 2001]
Empfehlung : Legosteine in Fühlpfade aufnehmen - oder doch besser nicht ?
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Ex-Weltklasse-Rodlerin inmitten von "Skiläufern ohne Bretter"
Ute Klawonn - auf dem Schlitten "ewige Zweite"
Rostock (NNN) Sie würden als ganz gewöhnliche Strandwanderer durchgehen, wären da nicht diese Skistöcke... Ihretwegen sind ihnen, wenigstens, ungläubige bis belustigte Blicke gewiss. Mittendrin in dieser "seltsamen" Schar Ex-Weltklasse-Rodlerin Ute Klawonn [...]
Es ist eher unfreundlich heute - bewölkt, windig, respektable Wellen. Schlecht zum Baden, allemal gut genug zum Wandern. "Sie müssen sich das vorstellen wie Walking mit Stöcken", erläutert Ute Klawonn, seit 1998 im Bereich Seebad- und Kurwesen des Tourismus-Zentrums Rostock-Warnemünde tätig. "Nicht nur, dass wir hier oben phantastische Luft haben, es bringt was für Gesundheit und Kondition. Vor allem unsere Senioren genießen es natürlich auch, unter Leute zu kommen." Abhärten tut die Angelegenheit, da bei nahezu jedem Wetter praktikabel, selbstverständlich auch.
Und so zieht die 46-Jährige gleich zu Beginn die Turnschuhe aus, zurrt sie am Rucksack fest, geht barfuß durch Wasser und feuchten Sand: "Diese Klimawanderungen sind eine gute Kombination für Körper, Geist und Seele und für jedes Alter geeignet. Denn man jagt dabei den Puls nie so hoch, dass es für Herz und Kreislauf schlecht ist." [... Hier] kann man ihr, zum Beispiel, mindestens zweimal die Woche begegnen - entweder direkt am Strand oder im Küstenwald inmitten einer Gruppe "Skiläufer ohne Bretter".
Dabei gibt sie nicht nur sportliche Tipps, sondern leitet auch auf dem Rückweg die Gymnastik im feinen Sand. Das ist natürlich eine ernsthafte Angelegenheit - gleichwohl frei von Verbissenheit, wie den Anweisungen zu entnehmen ist: "Mit den Ellenbogen kreisen. Jetzt andersrum. Doch nicht umdrehen, Herr Rambow! Und wir malen Kreise, keine Eier..." [...]
[Schweriner Volkszeitung, 22. 07. 2001]
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Marl. Die "Versuchsanordnung", wie man vielleicht sagen könnte, ist einfach. Vier Mädchen hat Marie-Jo Lafontaine gebeten, zu schaukeln und sich beim Schaukeln filmen zu lassen.
Das Video, das 1998 so entstand, heißt "swing", derzeit zu sehen im Marler "Glaskasten". Eins von Marie-Jo Lafontaines "Kindern der Ruhr". Verletzliche Kinder, barfuß und in wehenden Kleidchen, in ihrer Auseinandersetzung mit dem Sportgerät. Ein Kind traut sich kaum zu schaukeln, umtänzelt das Gerät nur, berührt es eher vorsichtig. Die anderen aber drehen sich auf dem Sitzbrett, schaukeln, schaukeln wüst; Mari-Jo Lafontaines Kamera fängt nur helle Schemen auf schwarzer Grundierung ein, Details, Füße, Beine, kreisende Kleider.
Mal ist dem Tänzeln eine heitere Geigenmelodie im Dreivierteltakt beigegeben, meistens aber grummelt es bedrohlich im Hintergrund, stets ist das heftige Atmen zu hören. Leichte Tablarschläge im Hintergrund signalisieren Steigerung, Erregung. Man kann ins Grübeln geraten über das, was man sieht. [...]
Eigentümlich kommuniziert diese Videoarbeit mit den großen Kinderportraits "Kinder der Ruhr", von denen 14 im Keller des Marler "Glaskastens" stehen. Diese Bilder haben ihre besondere Geschichte, entstanden Mitte der 90er Jahre während einer Kunstaktion im Oberhausener Gasometer und zeigen Marler Kinder (unterschiedlicher Ethnien, was aber eigentlich nicht wichtig ist). Dann tourten die Aufnahmen durch viele Ausstellungen [...]
"Marie-Jo Lafontaine: Kinder der Ruhr - Heimkehr". Bis 19. August. Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Rathaus/Creiler Platz, Marl. Tel. 02365/99 22 57. Geöffnet Di-So 10-18 Uhr. Eintritt frei.
[Westfälische Rundschau, 22. 07. 2001]
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Cesaria Evora gab ein Konzert am Tanzbrunnen
Klagegesang von den Kapverden [...]
Köln. Wenn er Weltmusik hört, vergisst der Deutsche sein unterkühltes Wesen, lässt hemmungslos die Hüften kreisen, tanzt barfuß und verhält sich ansonsten auch verdammt losgelöst.
Die Musiksparte ist längst zum kommerziellen Hype geworden, der besonders von der neoromantischen "Erleb dich selbst"-Fraktion mit gutem Gewissen und politisch korrekten Rauschmitteln unterstützt wird. Warum die Klischee-Erfüllung besonders hier zu Lande so gut funktioniert, wäre ein Thema für Soziologen.
Erste empirische Erhebungen hätte man gleich beim Konzert von Cesaria Evora am Tanzbrunnen machen können. Rund 1 500 Fans gaben sich im Rheinpark die Ehre.
Die 59-Jährige gehört zu den ganz großen Stars der "Worldmusic". Im unglaublichen Pop-Star-Alter von 46 Jahren wurde sie auf den Kapverdischen Inseln entdeckt; seitdem hat sie neun wirklich schöne Platten eingesungen.
"Königin des Mornas" wird sie in ihrer Heimat genannt. Diese schwermütige Liedgattung hat ihre Bezeichnung von englisch to mourn, was Jammern bedeutet. Ähnlich wie der portugiesische Fado bedarf dieser eigentümliche Klagesang, in dem es sich natürlich um Liebe und Leben dreht, einer intimen Atmosphäre. [...]
Es liegt wohl an der eindringlichen Aura von Evoras bemerkenswerter Stimme. [...]
[EXPRESS, 23. 07. 2001]
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Ein geflügelter Job [...]
Die interessantesten Dinge sind leider oft gut versteckt. Manchmal entdeckt man sie durch Zufall, manchmal muss man mit dem Auto lange durch die Region fahren, bis man sie findet.
Doch hat man die richtige Bauerschaft erstmal ausfindig gemacht, darf man die schwere Eisentür öffnen und reinschauen. Und da sitzen sie: die Sexer. Niemand weiß warum, aber die Asiaten sind einsame Spitze. Zumindest wenn es um das so genannte Sexen von Putenküken geht. Mit einem kurzen Blick auf die richtige Stelle ist das exakte Geschlecht der frisch geschlüpften Küken bestimmt. Ab damit. Rechts die Hähne, links die Hennen. 25 Millionen Stück pro Jahr in deutschen Putenbrütereien. [...]
Ein Tier in die linke, eins in die rechte Hand. Schwänzchen hoch, After raus und ein gezielter Blick unter der Lampe. Hier entscheidet sich, wer sein Handwerk kann. "Ich habe in meinen 37 Jahren in der Brüterei nur eine europäische Frau in diesem Beruf erlebt", sagt Theo Runden. Ansonsten finden sich in diesem speziellen Job ausschließlich Asiaten. Warum? "Weil man für diese Tätigkeit ein hohes Maß an Disziplin und Konzentration benötigt", sagt der Brut-Experte Runden. "Weil wir extra Schulen für die Ausbildung haben", sagt Ren Xicheng. Der 37-jährige Koreaner lebt mit seiner Frau seit zehn Jahren in Paderborn.
Ren Xicheng ist Profi-Sexer. Dafür ist er ein Jahr in seiem Heimatland zur Schule gegangen und hat die Anerkennungszeit von zwei Jahren absolviert. [...] Kerzengerade hockt er auf seinem Stuhl, barfuß, konzentrierter Blick. Sehr anstrengend? "Jajajaja", sagt Ren Xicheng, nickt nach asiatischer Manier und lächelt. [...]
[Lippische Landes-Zeitung, 23. 07. 2001]
Auch wenn barfuß bei der Arbeit offenbar kein Problem ist : das ist doch nicht ganz der Job, von dem einige Schuhgeplagte im Forum träumen, oder ?
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Roggwils Daniel Düsentrieb
Karl Müller ist der Erfinder des «mbt» - eines Schuhs, der eigentlich gar keiner ist [...]
Sechs Laufbänder, Kaffeemaschinengeräusch, zwanzig kreisrund angeordnete Stühle und Unmengen Schuhe mit seltsamen Absätzen empfangen die Kunden in einer Halle im thurgauischen Roggwil. Gerade kauft ein Kunde 180 Paare und bringt seine Begeisterung wiederholt zum Ausdruck. Das sei keine einstudierte Szene, betont Karl Müller, der Erfinder eines Schuhs, «der eigentlich gar keiner ist». Denn der «mbt» bewirke das Gegenteil eines klassischen Schuhs, der stützen und führen soll: «Er destabilisiert.».
Für die richtige Fortbewegung im Schuh sorgt Karl Müller in Roggwil mit einer kurzen Einführung. «Und einen Schuh verkaufen darf nur, wer als 'mbt-Trainer' ausgebildet worden ist», ergänzt er - der «mbt»-Gang will gelernt sein.
Mythische Herkunft «mbt» bedeute «Masai Barfuss Technik», erklärt er weiter. «Den Namen des afrikanischen Stammes der Masai habe ich lediglich ausgelehnt, weil die Gangart dieser Leute derjenigen entspricht, die mit dem 'mbt' angestrebt wird.» Denn die Masai trügen ohne Schuhe grosse Lasten auf dem Kopf, hätten aber weder Rücken- noch Gelenkprobleme. «Weil sie sich stets auf unebenem Boden fortbewegen und nicht wie wir auf platten Betonböden.»
Die Idee des «Nicht-Schuhs» ist Karl Müller also nicht in Afrika gekommen - sondern in Korea, wo er 12 Jahre gelebt hat. Er habe an Rückenschmerzen gelitten und wenn er jeweils in der Natur auf unebenem Boden gegangen sei, dann habe er sich entspannen können. Damals entwickelte er für die Stadtböden einen Prototyp des «mbt» für den Eigengebrauch. [...]
Aus gesundheitlichen Gründen ist Karl Müller vor einigen Jahren in sein Heimatdorf Roggwil zurückgekehrt [...] Und dann sei ihm die Idee gekommen, aus seinem «Nicht-Schuh» Rendite zu machen. Anfangs, vor sechs Jahren, sei es ein Schuh pro Monat gewesen, irgendwann 30, mittlerweile habe er an die 100 000 Paare verkauft - und damit in der Schweiz bereits einigen Sportschuhmarken den Rang abgelaufen. Doch der Anfang sei hart gewesen, die Ostschweiz das denkbar ungünstigste Pflaster für die Umsetzung einer solchen Idee. [...] Karl Müller hat gewisse Ziele, die Grösse des Unternehmens ist ihm jedoch nicht so wichtig. Der Kunde bestimme das Wachstum. So mache er auch kaum Werbung, sondern vertraue auf Mund-zu-Mund-Propaganda.
Eine Homepage existiert trotzdem, inklusive Bestätigungen von Fachärzten und sportlichen Grössen. Oder etwa von Beni Thurnheer, «der sonst keine Werbung macht». Sogar Tina Turner habe einen «mbt», merkt der Erfinder an. Ihre Sekretärin habe ihr den «mbt» weiterempfohlen. «Am liebsten hätte ich, wenn in ein paar Jahren alle Leute einen 'mbt' tragen würden. Dann wären Gesundheitsschäden bei Rücken, Muskeln und Gelenken weniger ein Thema. [...]
[St. Galler Tagblatt, 25. 07. 2001]
Da machen wir es doch lieber gleich ganz B wie die Masai ... ohne T
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BÜLACH: DIE LIEDERMACHERIN BARBARA GUGERLI-DOLDER ALS BUCHAUTORIN
Mit Liedern barfuss über der Erde
Die Bülacher Umweltpädagogin und Musikerin Barbara Gugerli-Dolder hat zusammen mit der Kollegin Marianne Schauwecker eine originelle Sammlung von 100 Songs zu Natur und Umwelt geschaffen. [...]
«Landbote»: Auf der Einladung zur Buchtaufe im Pestalozzianum wird von einem «aussergewöhnlichen Liederbuch» gesprochen. Was ist denn so speziell daran?
Barbara Gugerli-Dolder: Es ist eine Kombination von einer reichhaltigen, internationalen Liedersammlung und einem Kreativteil, der dazu anregt, mittels Übungen den Klang der eigenen Stimme und der Natur zu erfahren und eigene Lieder zu kreieren.
Wie muss man sich diesen Kreativteil vorstellen?
Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene werden angehalten, selber zu experimentieren im kreativen Umgang mit der eigenen Stimme oder mit Naturinstrumenten. Zwischen ihnen und der Natur soll mit verschiedenen Übungen eine Resonanz entstehen. Wenn sie versuchen, das Rauschen des Bachs mit der Stimme abzunehmen, entsteht ein unmittelbarer Bezug zu diesem Ort. In einem Lied heisst es denn auch: «Hörst du das Lied der Erde unter dir?» Es werden auch Urinstrumente hergestellt, mit denen aus der Stille heraus Töne erzeugt und erlebt werden können. Es soll eine der ersten umfassenden Umweltliederliedersammlungen sein. [...] Wichtig war uns, dass die Lieder zwar betroffen machen, aber nicht mit erhobenem Moralfinger einschüchtern. [...] Die Liederpalette geht von Mani Matter bis Violetta Parra.
wer ist Violetta Parra?
Das ist eine chilenische Liedermacherin, die das schönste Lied überhaupt gemacht hat. Es heisst «Gracias a la Vida». Zusammengefasst lautet die Übersetzung: «Das Leben gab mir: zwei Augen, die Welt zu erkennen; zwei Ohren, den Sinn zu erlauschen; zwei Füsse, die Wege zu nützen.» In diesem Lied steckt unser Grundgedanke: zuerst sehen und erkennen, dann Sinn und Zusammenhänge erfahren, schliesslich handeln für eine gute Welt. [...]
[Der Landbote (Schweiz), 25. 07. 2001]
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Finkens Garten bietet Abenteuer der Natur
Barfuß im Freien den Boden ertasten
Viele Kindergärten besuchen das Kleinod, vielen Eltern ist es unbekannt - bei einem Besuch von "Finkens Garten" in Rodenkirchen können manche Knirpse den Erwachsenen mit ihrem Wissen über die Natur etwas vormachen. Die idyllische, gepflegte, gleichwohl ein wenig verwunschene Anlage ist an Werktagen gut besucht. Empfehlung: Samstags, sonntags und feiertags hat man eher eine Chance, halbwegs allein auf bloßen Füßen den Fußtastpfad zu erkunden, am Teich Frösche und Libellen zu beobachten, durch meterhohes Gras zu pirschen oder im Nasengarten 40 verschiedenen Düften nachzuspüren [...]
Wer strammen Schrittes durchmarschiert, braucht vielleicht eine gute Viertelstunde. Man kann aber auch erheblich länger dort zubringen.
Finkens Garten, Friedrich-Ebert-Straße 49, Öffnungszeiten sa, so und feiertags 9.00-18.00, Eintritt frei. [...]
[Kölnische Rundschau, 24. 07. 2001]
Finkens Garten kenne ich - der Barfußpfad ist recht kurz und wenig gepflegt. Aber im benachbarten Forstbotanischen Garten samt Friedenswald gibt es weitere Barfußgelegenheiten.
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Trauungen am Sylter Strand sind gefragt
Sylt (ap). Auf der Nordseeinsel Sylt sind Gottesdienste am Strand der letzte Schrei. Schon drei Paare hat Pastor Rainer Chinnow barfüßig im Sand getraut. Noch gefragter seien Taufen vor Wind und Wellen, sagte Chinnow. Er habe bereits zehn bis 15 Kinder am Strand getauft.
Die Hochzeit unter freiem Himmel sei urchristliche Tradition und eine "ernste Angelegenheit, kein Kabarett", betonte der Geistliche. Die einstündige Zeremonie ähnele der in der Kirche, Probleme bereite aber die Akustik.
[Bremer Nachrichten, 26. 07. 2001]
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Travemünder Woche bricht Rekord
Kampftanz und Strandspaß: So schmeckt der Segler-Sommer!
Ihre Körper glänzen in der prallen Sonne, Trommeln und Gesang erfüllen den Strand mit gleichmäßigen, harmonischen Klängen. Mit gleißenden Bewegungen führen sie barfuß einen Kampf durch - ohne sich zu berühren.
Der Kampftanz "Capoeira", mit dem brasilianische Sklaven im 16. und 17. Jahrhundert ihren Kampfsport vor ihren Herren versteckten, ist nur eines von vielen bunten Highlights der 112. Travemünder Woche. [...] Sportlich können Kinder und Erwachsene bei der Beach-Olympiade auch selbst aktiv werden. Am Wochenende präsentiert Olympia-Sieger Christian Schenk Beach-Soccer, -Tennis, -Golf, einen Sun-Fun-Parcours und jede Menge lustige Sand- und Strandspiele. [...]
[Hamburger Morgenpost, 25. 07. 2001]
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Selbstversuch: Monika G. gibt Fersengeld
Zehen in der Zange
Haken, Scheren und Hobel liegen drohend auf dem Tablett. Aber die Operation wird völlig schmerzfrei sein, heißt es. Ganz bestimmt! Auch wenn die Stunde bei der Fußpflegerin an einen Zahnarztbesuch erinnert.
Von Monika Goetsch Aus den Händen, heißt es, könne man lesen. Mag ja sein. Aber Füße verraten auch ganz schön viel. Auch wenn man das meiste gar nicht erst wissen will.
Doch keine Chance: Die Sonne bringt alles ans Licht. Sie umschmeichelt den zartbraun schimmernden Fuß der Nachbarin, deren Zehen hellrot im Sommerwind spielen. Sie scheint gnadenlos auf meine eigenen scheckigen Füße, die mit der dicken Hornhaut hinten, der Verhärtung seitlich und den Häutchenresten auf den Nägeln drauf. Und jeder kann sehen: Ich werde nicht mal der dunklen Härchen auf den großen Zehen Herr. Der Lack splittert ab, der kleine Zehnagel ist wie verkrustet und riechen tut das Ganze auch nicht gut, zumal in Turnschuhen.
Dann, eines Tages, die Verzweiflungstat: Ein wenig peinlich berührt (werden die Füße nicht furchtbar nach Turnschuh riechen an diesem heißen Tag?) tapse ich die Stufen zur Kellertür eines Reihenendhauses hinunter, wo die Dame, deren Kinder endlich aus dem Gröbsten raus sind, ihren kleinen pastellgelben Tempel eingerichtet hat. Lasse mich in einen tiefen, geschwungenen Stuhl sinken und weiß schon kaum noch, wo ich mich befinde. Beim Zahnarzt vielleicht? Dieses Ding da, der chromglänzende Rollwagen mit den spitzen Instrumenten drin, sieht ganz so aus.
Ja, sagt die Fußpflegerin, die Fußpflege habe schon was von einem Zahnarztbesuch. Aber bevor Furcht aufkommen kann, hat die wohlfrisierte Dame schon eine Schüssel duftenden warmen Lavendelwassers aufgetragen, in das man die Füße hineinsenkt, damit Leber, Milz und Lunge Blut dort hinschicken und der Mensch sich entspanne. Und tatsächlich: Die spröden Keratinplatten, Nägel genannt, werden weicher, die Haut selbst und die Seele desgleichen.
"Sie haben im vorderen Fußbereich einen Plattfuß", sagt die schöne Dame plötzlich, aber den habe heute eigentlich jeder. Dornschwielen und Warzen und Hühneraugen sehe sie keine, auch keinen Fußpilz, der die Nägel streifig verfärben könne. Schön viel Luft sei da zwischen den Zehen; Zeichen für gesundes, breites Schuhwerk.
Na bitte, endlich mal jemand, der das würdigt, knips. Ein Nagel nach dem anderen fällt der Zange zum Opfer. "Immer schön gerade schneiden", sagt die Fußpflegerin, "sonst wächst der Nagel ein". Und während sie dann mit diesem doppelseitigen Hakending, das sonst - unangenehm genug - unters Zahnfleisch geschoben wird, in den Zwischenraum von Nagel und Nagelbett eindringt, um Hornhautreste, Schweiß und Schmutz zu entfernen, darf ich mich bereits auf den elektrischen Hornhauthobel freuen, der alsdann wirkungsvoll die überstehenden Verfestigungen am hinteren Fuß abfräst, schmerzfrei, versteht sich.
"Sehen Sie", sagt die Fußpflegerin nach dem Eingriff befriedigt, "da hat sich der Fuß gegen den Druck eines Schuhs geschützt". Der Fuß merkt sich nämlich alles, sagt die Spezialistin. Er rückt die Zehen zusammen, wenn die Schuhspitze schmal ist, er bildet Hühneraugen zum Schutz des kleinen Zehs vor engem Schuhwerk und dicke Hornhaut überall wo viel Gewicht und Reibung ihn strapazieren, zum Beispiel am Fußballen, wenn man ständig auf hohen Absätzen trippelt.
Sie rät: Viel barfuß gehen; bequeme, flache Schuhe tragen; Schuhe mehrmals am Tag wechseln. Wo trotzdem Hornhaut entsteht, muss sie langsam und mit Vorsicht abgeschliffen werden, andernfalls droht eine paradoxe Reaktion: Der Fuß funkt SOS. Und das Gehirn produziert ganz viel Hornhaut, um die malträtierte Ferse vor weiteren Torturen zu schützen.
Nach den überstandenen Korrekturen an Nagel und Hornhaut und Zehenbehaarung erhält mein Fuß ein durchblutungsförderndes Peeling, das die obere abgestorbene Hautschicht entfernt. Das Zeug prickelt, ja, da hat die Dame Fußpflegerin ganz recht, "wie ein junger Morgen". Dann trägt sie zwei Schichten Lack hellrot auf und entfernt das bisschen Übergemalte mit einer Art Tintenkiller. Sie cremt dick und kreisend die Füße ein, empfiehlt nächtliche Fußkuren, Teebaumöl gegen Schweißfüße, desodorierende, belebende und kräftigende Gels, Turbinengeräte, um Hühneraugen zu entkernen und einen Besuch in ihrer Praxis nach den Sommerferien, weil in Sand, Salz und Sonne Füße und Nägelschuppen austrocknen.
Schließlich nimmt sie mit einem Handtuch die Creme von der Haut ab, betrachtet die Füße ein letztes Mal, und sagt: Das war's.
Noch am selben Tag hat sich eine Freundin zur Fußpflege angemeldet. Nicht ausgeschlossen, dass sie meine Zehen im Sommerwind spielen sah.
[Frankfurter Rundschau, 28. 07. 2001 ]
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Wenn die Biene Durchfall hat ... [...]
Holzheim Es ist ein recht sonderbares Paar, das da am späten Nachmittag in einem grünen Jeep auf einer Lichtung im Weisinger Forst heranrollt: Ein Kopf mit einem westernähnlichen Strohhut schiebt sich aus der Fahrertür. Auf der Beifahrerseite gleiten nackte Füße aus dem Wageninneren und setzen auf dem grasbewachsenen Boden auf.
Sie gehören dem Dillinger Leonhard Schaudi und der Kopf mit dem Strohhut Alois Schuster. Die beiden müssen an jenem Nachmittag dafür sorgen, dass die Bienen keinen Durchfall von Waldhonig bekommen, denn sie sind Imker.
Den großen weißen Hut mit dem schützenden Netz lässt Alois Schuster im Kofferraum liegen, ihm reicht sein Strohhut. "Wir haben sanftmütige Bienen, da braucht man den Imkerschleier nicht", erläutert der Holzheimer. [...]
Barfuß über Bienen
Mit seinen nackten Füßen wandert der Dillinger auf die vor ihm aus dem Boden der Lichtung ragenden Türme aus Holzkisten zu. Er gehe immer barfuß zu seinen Bienenvölkern, so würde er keine zertreten und den ganzen Stock in Aufregung versetzen. Langsam, bloß keine Hektik, rät er, denn auch das mögen die summenden Insekten nicht, die gerade von ihrer Nektarsuche in allen Ecken des Weisinger Forsts zurückkehren. Scheinbar wurden sie auch fündig. Vorsichtig öffnet Alois Schuster den Deckel der obersten Kiste und zieht einen Holzrahmen, die Wabe, heraus und schüttelt die daran haftenden Bienen ab. Stolz präsentiert er das Ergebnis dreiwöchiger harter Arbeit im Bienenstock: Fast alle der gut 2000 winzigen Zellen sind mit Honig gefüllt und fein säuberlich mit Wachs verpackt, "verdeckelt" wie der Imker sagt. "Das sind gut zwei Kilo Waldhonig", schätzt Schuster. [...]
[ Augsburger Allgemeine, 28. 07. 2001 ]
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Elbe im Blick
Auch in diesem Sommer trifft sich die Hamburger Off-Literatur-Szene an der Elbe, um "barfuß am Strand, Alster im Glas und Elbe in Sicht" ihre Texte open air zum Besten zu geben. [...] Diese Off-Szene will die Literatur "aus den Tempeln der bürgerlichen Kultur" herausholen auf die Bühne. Denn schon längst findet Literatur in bundesdeutschen Großstädten nicht mehr auf dem Papier statt. Lokale Autoren, internationale Spoken Word-Performer, Poetry Slammer und Underground-Poeten treffen sich zum literarischen Nightclubbing und im Hamburger Sommer eben Strandlesungen unter dem Motto "Poets on the Beach".
Zweimal wird hier in diesem Sommer skurrile, fast immer wortwitzige Literatur gelesen und mit einem relaxten, ausnahmsweise mal sonnenverwöhnten Publikum geteilt.
[Hamburger Morgenpost, 28. 07. 2001]
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