Straßen (Hobby? Barfuß! 2)

Lothar @, Sunday, 09.04.2000, 18:53 (vor 8931 Tagen) @ Unci

Wir bewegen uns mit einer "erschütternden" Selbstverständlichkeit in der Zivilisation ständig auf Flächen und Böden, die wir eigentlich nur für das RAD- für rollende Fahrzeuge- geschaffen und optimiert haben- niemals für das menschliche Gehen!

Die alten Römer waren die ersten, die außerhalb der Städte ein Straßennetz anlegten (für militärische Zwecke). Die römischen Armeen waren wohl auch die ersten, die konsequent Sandalen trugen (vorher wurde das "Geschäft" wohl barfuß erledigt).
Bis in das 19. Jahrhundert renaturierten diese Straßen dann mangels Bedarf. "Naturwege" sind für das gehen besser geeignet und ausreichend, Kutschen waren die Ausnahme.
Dann nahmen Radfahrzeuge immer mehr zu. Pflaster und bald darauf Asphalt wurden Anfang des 20. Jahrhunderts verlegt, um als Fahrbahn zur Verfügung zu stehen. Gleichzeitig entfiel die Fahrbahn als Lebensraum, Fußgänger standen nun den Fahrzeugen im Wege und wurden auf den Gehweg verdrängt.
Die Wanderer befanden sich fortan auf Zivilisationsflucht und zogen sich ins Gebirge zurück. Niemand geht gern auf der Straße. Aber selbst die Waldwege werden aus forstwirtschaftlichen Bedürfnissen mehr und mehr zu Fahrwegen ausgebaut, was weitere Fluchtbewegungen auslöste. Die schilderaufstellenden Organisationen wie Alpenverein und Schwarzwaldverein können ein Lied davon singen.
Ich sehe es als eine unserer Aufgaben an, für naturbelassene Wege einzutreten. Die Sensibilität dafür muss bei so manchen Wanderstiefelträgern erst noch geschaffen werden.

Nur was barfuß sehr angenehm ist nämlich weiche matschige Böden ist für Wanderstiefelträger sehr unangenehm führt es doch zu einem erhöhten Säuberungsbedarf der Stiefel; also hier bereits gegensätzliche Interessen.

Lotahr


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