Heute 500 Höhenmeter komplett barfuss - Leichte Erfrierungen - Bilder (Hobby? Barfuß! 2)
Liebe Leute, liebe Sportlerinnen und Sportler,
länger habe ich hier nichts mehr von mir lesen lassen - ich war schlichtweg zu lack und zu kälteempfindlich um erwähnenswert unbeschuht unterwegs zu sein. Wir haben im Tal zwar kaum noch Schnee und schon wieder einen zu milden Winter, aber eben meist wolkenloses Wetter und damit doch im Schatten grimmig-kalten Schnee.
Da an meinem Hausberg "Mittag" in den unteren zwei dritteln sehr kalte Schnee-, Eis- und Reif-Flächen schon von etlichen sonnengewärmten Grasflächen durchsetzt sind wagte ich heute doch mal 500 Höhenmeter Aufstieg komplett barfuss hoch und runter (von 730 m bis 1230 m über Normal Null).
Bergauf machte ich keine Fotos, ich wollte erstens mein Training nicht unterbrechen und zweitens so zügig wie möglich über die KALTEN Schneeflächen kommen. Einige Bilder machte ich dann im Abstieg. Und ich kehrte wieder zu meinem Bier in der Mittelstation-Gaststätte ein.
Hier mal eine kleine Rückblende: Vor wenigen Tagen hatte ich an dieser Mittelstation ein lustiges Gespräch mit dem Wirt. Ich war letztens wegen Kälte komplett beschuht auf dem Mittag oben und bin im Abstieg eingekehrt. Dort sagte ich dem Wirt, ich hoffe ich bekomme wegen Dresscode-Verletzung jetzt kein Hausverbot (weil ich Schuhe an hatte). Der Wirt war zum Glück tolerant, nur fügte er ermahnend hinzu: "Im August will ich das aber nicht mehr sehen!"
Nun aber weiter mit dem heutigen Tag, diesmal voll im authentischen Outfit. Ich wusste ja aus jahrelanger Erfahrung, dass bei diesen meteorologischen Bedingungen schmerzhafte Erfrierungen an den Zehen drohen. Trotzdem war ich mutig genug, nicht einmal "Backup-Schuhe" zur Sicherheit mit zu schleppen. Im Abstieg bemerkte ich beim Bier auf der Sonnenterasse der Mittelstation, dass ich am linken Fuss Schmerzen wegen Erfrierungen an den Zehen hatte - natürlich harmlosen Grades. Ich bin also nicht schnell genug über die kältesten Schneeregionen hinweggelaufen.
Was den heutigen Spassfaktor erhöhte war die Tatsache, dass ein oder mehrere Schulklasse(n) aus Ulm heute bei uns in Immenstadt am "Mittag" beim Rodeln waren - der Lift ist trotz unguter Schneelage noch für Wintersportler in Betrieb. Die Schülerinnen, Schüler und deren Lehrkräfte hatten sichtlich Vergnügen mich zu beobachten, mich zu befragen und mich zu fotografieren. Ich meinte zum Hüttenwirt noch, vielleicht bekomme ich ja bald eine Provision vom Lifbetreiber gezahlt? - Wenn dann alle Schulen aus Ulm hier nach Immenstadt zum Rodeltag kommen, weil es da so 'nen Verrückten zu bestaunen gibt?
So schön wie bei meinem letzten Bildbericht vor einigen Wochen habe ich diesmal die Bilder nicht in den Erzähl-Text eingefügt, diesmal kommen meine paar Bilder nun am Ende des Berichtes, mit einigen Worten zu jedem Foto jeweils über dem Bild. (Hier zum Vergleich noch mein Bildbericht vom 20.01.2008 als Link in ein neues Browser-Fenster: Heute Barfuss über Firn, Eis und durch Gestrüpp mit Fotoserie - AllgäuYeti (Karl Heinz) 20.1.2008 22:40)
Nun zu den heutigen Fotos. Nachdem ich 500 Höhenmeter über meiner Haustüre an der "Alpe Schwanden" im schattigen äusserst kalten Schnee schnell kehrt machte lief ich zur benachbarten "Alpe Mittag" zurück auf deren Holzterrasse ich meinne Füsse wärmte und vor der folgendes Bild entstand:
Hier unten bin ich knapp unterhalb der "Alpe Mittag" auf der Ski- und Rodel-Piste. In der Linken Bildhälfte sieht man im Hintergrund den Höhenzug des Hauchenberges, knapp über 1200 m über dem Meer, wo auch die Südflanken noch teilweise schneebedeckt sind. An der Südflanke des Hauchenberges liegen auch die 2 höchstgelegenen Dörfer die nach Immenstadt eingemeindet sind, Diepolz und Freundpolz, beide 1000 und nochwas Meter über dem Meer. Auf dem Hauchenberg ist die Stadtgrenze zwischen Immenstadt im südlichen Oberallgäu (ehemals Kreis Sonthofen) und der gemeinde Weitnau im nördlichen Oberallgäu (ehemals Kreis Kempten).
Oberhalb dieser Gelände-Kante im Hintergrund befindet sich der flachere Skipisten-Abschnitt unterhalb der "Alpe Mittag", wo das Bild vorher entstand. Hinter mit sind 4 Rodler der Ulmer Schulklasse(n) zu erkennen, wie sie tollkühn den vereisten Hang runtersausen und fasziniert von diesem "Yeti" sind. Ich stehe hier vielleicht rund 30 Höhenmeter oberhalb der Mittelstation.
Als ich in der Mittelstation - oder besser gesagt auf der Terrasse davor - auf mein Bier einkehrte zog ich dann doch noch zwecks gesellschaftsfähigem Outfit mein T-Shirt an (es war in meine Bauchtasche hineingeknüllt). Dieses behielt ich dann auch für den Rest des Heimwegs am Leib. Auf dem unteren Foto stehe ich zwischen der Mittestation und der Stadt im Tal.
Als ich daheim war taten mir noch etwa eine Stunde lang am linken Fuss die Zehen weh - inzwischen sind die Füsse nur noch warm und kribbeln wohlig.
In diesem Sinne Euch allen noch naturverbundene Wintergrüsse,
Euer Karl Heinz.