Keine frohe Weihnachten :-( (Hobby? Barfuß! 2)
Grüß dich Ulrich,
seit unsere Family nicht mehr existiert, begehe ich den 24.12. in völliger Einsamkeit und mache kein Hehl daraus, daß dieser Abend meist derjenige im Jahr mit dem höchsten Promillepegel ist.
Soeben wachte ich recht fertig auf und fand auf meinem Anrufbeantworter die Nachricht eines sehr guten Freundes aus dem Forum vor, sofort hier hereinzusehen.
Ich weiß, daß es kein Trost ist, wenn man nebenher konstatiert, daß die diesjährige Weihnacht im Kreise meiner Freunde und Bekannten, auch aus dem Forum, allgemein mit ungewöhnlich viel Leid verbunden ist.
Möglicherweise hast du dir die Frage gestellt, ob es in einem halböffentlichen Medium wie diesem richtig ist, über schwerwiegende Ereignisse im privaten Lebensbereich zu informieren. Das würde ich bejahen, weil das Forum durchaus irgendwo wie ein großes Partyhaus mit häufig wiederkehrenden Stammgästen ist.
Vielleicht ist dies auch die richtige Stelle, um dir für das Engagement für´s Forum zu danken und dir für das kommende Jahr alles Gute zu wünschen. In einem Telefonat hast du mir ja schon einmal einen Geschmack davon vermittelt, wie der Alltag eines Admins so aussieht - angefangen von Ulknudel-"Eingaben" aus der Schuhindustrie, die uns mit "Hyperbequemschuhen" bekehren wollen bis zu extremeren Lästigkeiten, was bei mir sehr wenig Bock erzeugt hat, jemals Admin eines Internetforums zu werden, auch nicht als Ruheständler mit quasi Full-Time-Zeitkontingent. Darüberhinaus darf ich mich natürlich auch bei den Initiatoren dieses Forums vor allem als IDEE bedanken.
Diejenigen, die das Glück einer harmonischen Ehe/Partnerschaft haben, könnten evtl. verwundert sein, daß man hier seiner Mutter einen besonders hohen Stellenwert einräumt. Unter bestimmten Umständen sieht das ganz anders aus. In den vergangenen Tagen führte/schrieb ich (grob geschätzt) 100 Telefonate/Emails, teils ging die Initiative von mir aus, teils wurde ich angerufen/angeschrieben.
Von meinen ehemaligen 6 Holden/Lieben hat sich keine einzige um mich gekümmert. Das wäre bei den meisten Müttern auf der Welt nicht möglich.
Ulrich: Ich weiß nicht und mische mich nicht fragend ein, ob die Transition deiner Mutter in eine andere Welt [ob diese überhaupt existiert?] mit viel Leid verbunden war. Die einzige Empfehlung, die ich dir jetzt geben kann (ob´s etwas taugt, sei dahingestellt): Denke intensiv an deine Mutter und noch intensiver daran, daß dieses LEID jetzt vorbei ist. Zumindest das müßte ein Trost sein.
Bei all dem Wenigen, was ich über alles, was "IST", zu wissen versuche, müßte es sich so verhalten. Ich bin mir relativ sicher, daß Tod einigermaßen kurzfristig (etwa binnen 1/2 Stunde nach dem äußerlich wahrnehmbaren "Entschlafen" eines sterbenden Menschen) = Erlösung ist.
Barfüßige Grüße und tiefe Anteilnahme nach Berlin, Jay