Bleib doch Lorenz! (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Karl Heinz,
Jedenfalls sehe ich BARFUSS schon auch als Teilaspekt von Frei-Körper-Kultur, FKK ist eben noch eine deutliche Steigerung von "nur Barfuss".
So ist es! Wobei barfuß man, um beim Schwimmen zu bleiben, sowohl mit einer schlichten Badehose, als auch mit einer "Badeburka" kombinieren kann. Und auch auf dem Trocknen ist einem Barfüßer eine "außerpedale Bedeckung" von "nur unwesentlich mehr als nichts" bis hin zu "total bedeckt" alles möglich. Der Unterschied zwischen "nur barfuß" und FKK ist vor dem Gesetz anders. Letzteres kann, etwa wenn man es in der Fußgängerzone praktiziert wird, als Ordnungswidrigkeit geahndet werden, letzteres nicht. Ob eine solche Unterscheidung in der heutigen Zeit noch Sinn macht, ist nicht gehört nicht zum Themenkreis dieses Forums.
Zum Glück wird zumindest barfuß noch nicht als Ordnungswidrigkeit geahndet, und das Tragen von kurzen Hosen und leichter Oberbekleidung auch nicht. Und daher sind in diesem Forum alle Barfußbeiträge, die an sich nicht off-topic sind, auch dann nicht off-topic, wenn man barfuß mit einer Kleidung kombiniert, die nicht gegen das Gesetz verstößt (unabhängig davon, ob die Mehrheit das auch trägt oder nicht).
Ich kann mir eventuell vorstellen, daß im Zuge der Rezession es auch schon einen Einfluß auf den Arbeitsplatz haben KANN (nicht muß), wenn man außerhalb der Arbeitszeit, und womöglich im Winter barfuß und in nicht allzu winterlicher Kleidung angetroffen wird. Zwar zählt in erster Linie, ob man seine Arbeit ordentlich macht. Und ein fähiger Vorgesetzter würde, wenn Stellen abgebaut werden müssen, sicher eher einen fähigen Mitarbeiter, der in der Freizeit barfuß läuft, behalten und einen Trottel, der sogar in der Freizeit Schuhe und lange Hosen trägt, rausschmeißen. Aber wenn es einem Unternehmen so schlecht geht, daß es sich sogar von fähigen Mitarbeitern trennen muß, dann entscheidet wohl auch das Verhalten in der Freizeit.
Ein totales Barfußverbot auf Gemeindegebiet kann ich mir nicht vorstellen, obwohl es in der Schweiz theoretisch denkbar wäre. Es bräuchte nur irgendein Spießer Unterschriften sammeln, etwa mit dem Text: "Wir wollen, daß ist unser Stadt Ruhe und Ordnung herrscht. Und zur öffentlichen Ordnung gehört das Tragen von Kleidung auf öffentlichen Plätzen, die auch anderen zumutbar ist. So ist bei Männern das Tragen von Schuhen, langen Hosen und Oberbekleidung, die den Unterleib und die mindestens die halben) Oberarme bedeckt, zwingend obligatorisch. Bei Nichtbeachtung werden Bußen bis zu 3000 Sfr, im Wiederholungsfall bis zu 5000 SFr erhoben." Wenn mehr als 10 % der abstimmberechtigten Bevölkerung die Liste unterschreiben, dann kommt es zu einer Abstimmung. Und ob mehr als die Hälfte der Bevölkerung dem zustimmt? Das hängt davon ab, was auf der Vorlage als "angemessene Kleidung" definiert wird. Wenn eine Krawatte auch dazu gehören soll, dann wird die Vorlage sicher bachab geschickt. Wenn aber nur das Nichttragen von Schuhen bzw. Oberbekleidung gefordert wird, dann hätte so eine Vorlage vielleicht eine Chance. Wenn es zu einer Zustimmung kommt, dann MUSS die Stadt dieses einführen.
Zwar ist dann die Polizei nicht verpflichtet, jedem Barfüßer eine Buße aufzubrummen, jedoch wird sie das tun, einmal um die Stadtkasse aufzubessern, zum anderen damit es nicht zu Beschwerden wie dieser kommt: "ich habe nur 5 Minuten länger geparkt als erlaubt und eine Buße bekommen. Wieso hat der Spinner, der im Winter barfuß und in kurzen Hosen unterwegs ist, keine bekommen?"
Zum Glück sind wir noch nicht so weit. Und so mußten mich die Polizeischergen auch immer ziehen lassen, auch wenn sie sich manches Mal alle Mühe gaben, mir ein "richtiges" Verbrechen nachzuweisen.
Mit naturverbundenen Grüßen,
Michael aus Zofingen