Meine Grenzen sind erreicht (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 18.11.2007, 21:38 (vor 6150 Tagen) @ Heiner aus Leonberg

Hallo Heiner

Ja, scheinbar soll es kommende Woche mit den Temperaturen
wieder etwas aufwärts gehen. Bin deswegen nicht böse. Seit heute
bin ich wieder barfuß unterwegs, ...

Na siehst du? Es geht auf und ab mit den Temperaturen. Da gibt es immer wieder mal Möglichkeiten.

... allerdings habe ich ein kleines
Problem mit dem Splitt, der schon teilweise auf den Straßen bzw.
Gehwegen liegt. Vor allem die öffentlichen Wege, die durch die
Stadtreinigung gereinigt und auch gestreut wird, sind teilweise
übermäßig mit Splitt bestreut. Wenn man dann eine längere Strecke
auf Splitt geht, der ja auf Asphalt, Beton oder Steinplatten liegt
und somit nicht wie in einem Park "nachgeben" kann, tut es nach
einer Weile schon etwas weh. Dieser Splitt liegt dann z.T. oft bis
zum Frühling auf den Wegen.

Der Split ist wirklich scheußlich. Glücklicherweise war der Schnee, den wir vor kurzem in Berlin hatten, so schnell wieder weggetaut, dass noch kein Splitt gestreut wurde. Sonst würde der jetzt vermutlich bis Ostern liegen bleiben.

Im Schnee halte ich es aber auch nicht lange aus. Wenn der auf die Füße fällt und taut, werden insbesondere die Zehen einfach zu kalt. Bleiben die Füße aber trocken, können die Temperaturen durchaus auch bei -2 oder -3 Grad liegen, und ich kann auch längere Wege barfuß zurücklegen. So war ich z. B. vor zwei Jahren mal 1½ Stunden auf einem zugefrorenen Gewässer barfuß herumgelaufen. Dabei haben sich schöne Gespräche mit Schlittschuhläufern ergeben.


Deinen Bericht habe ich gelesen. Sehr schön und interessant
geschrieben. Dies müßte ich auch mal probieren, jedoch gibt es
in meiner Nähe kaum einen See. Ich müßte mal weiter wegfahren,
vielleicht zum Bärensee beim Bärenschlößle. Es muß ja ein besonderes
Feeling sein, darauf zu gehen. Sicherheitshalber werde ich auch noch
meine Sabots mitnehmen, falls es mir auf dem See zu kalt werden würde.

Vor allem braucht man das richtige Wetter. Letzten Winter gab es jedenfalls hier in Berlin keine Gelegenheit einen See zu betreten, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben. Liegt der Bärensee vielleicht etwas höher? Dann hast du natürlich bessere Chancen dort auch festes Eis anzutreffen.

Echt, ich beneide diejenigen, die das ganze Jahr barfuß laufen können,
also auch im Winter bei Schnee. Es wäre interessant, sich mit einem
Ganzjahresbarfüßer auszutauschen. Ich wollte gerne wissen, ob er auch
bei strengem Frost barfuß läuft.Kann ich mir schier nicht vorstellen.

Bei strengem Frost drohen Erfrierungen. Da dürften vermutlich für jeden von uns irgendwo Grenzen liegen. Wenn man aber in gemäßigteren Regionen zu Hause ist, kann man wohl durchaus einen dort üblichen Winter auch barfuß durchhalten. An Tagen besonders kalten Tagen ist dann aber unter Umständen doch eine Isolationsschicht zwischen Fußsohle und Boden ganz praktisch. :-)

Es ist eine "Unart" von mir, daß alles sofort klappen muß. Sicher
sollte ich mehr Geduld aufbringen, denn schließlich steckten meine Füße
noch vor einem Jahr in Schuhen - meist Turnschuhen. Solche Füße
sind halt völlig verweichlicht. Ich werde wohl noch ein oder zwei
Jahre intensiv trainieren müssen.

Wie soll denn das Training aussehen? Mehr als Barfußlaufen wirst du wohl nicht machen können. Du kannst natürlich lange Wanderungen auf besonders unangenehmen Böden zu trainieren versuchen, aber die Kälteresistenz könntest du im Prinzip nur bei entsprechenden Temperaturen trainieren, die du im Sommer nicht hast.
Du solltest es auch nicht übertreiben, mit dem Training, denn Barfußlaufen soll Spaß machen, und Frostbeulen machen sicher keinen Spaß.

Was die Veranlagung betrifft, denke auch ich, daß es Personen gibt, die
können über Schotter gehen, und manchen wird der Untergrund selbst im
Sandkasten zu pieksig - na ja, ein bißchen übertrieben :-)

Da hilft allerdings Training durchaus.

Tipps zu Schneespaziergängen habe ich hier schon reichlich gelesen, ohne damit selbst wirkliche Erfolge erzielt zu haben. Eine Möglichkeit soll sein, die Füße mit Fett einzureiben, um so den Wärmeverlust einzugrenzen, was ich nie ausprobiert habe. Eine andere Theorie besagt, dass man nur etwa 10 min durchhalten muss, bis die Durchblutung kräftig einsetzt und die Füße trotz Schnee richtig warm werden. Bei mir klappt das aber definitiv nicht.

Das mit den 10 Minuten habe ich auch schon gehört. Bislang schaffte
ich es noch nicht. Man muß es eben immer wieder versuchen.

Auch wiederholte Versuche haben bei mir nicht geholfen, da meine Füße doch immer wieder eiskalt wurden. Aber vielleicht muss auch ich die Sache langfristiger sehen, und kann diesen Winter endlich auf einen erfolgreichen Wärmeschub hoffen.

Die Idee mit dem Fett finde ich interessant, habe es aber noch nicht gehört.
Ich werde es einmal probieren. Hirschtalg soll scheinbar
recht gut dafür sein. Wäre ja genial, wenn dies etwas helfen würde.

Ich habe da Vorschläge mit Melkfett in Erinnerung. Vielleicht können dazu andere noch mehr schreiben, da ich mich damit nicht auskenne.

Dennoch ist es ein interessantes Erlebnis mal Schnee zu spüren, zu fühlen, wie weich er ist, die hinterlassenen Spuren zu sehen und das ungläubige Staunen anderer Leute zu erleben. Versuch es einfach mal für ein paar Minuten.

Das werde ich bestimmt.

Dabei wünsche ich dir viel Spaß und

viele Grüße aus Berlin nach Leonberg

Ulrich


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