Die letzten (von mir) gesichteten Barfüßer (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Friday, 16.11.2007, 11:49 (vor 6153 Tagen)

Mittlerweile hat auch der Winter in Zofingen Einzug gehalten, die Gegend ist weiß gepudert und es weht eine kalte Bise. Vor knapp 2 Wochen war es noch anders, so am Sonntag, den 4.11.2007. Morgens war die Temperatur so, daß ich zwar barfuß losradeln konnte, aber eine Jacke war nötig. Für Leo mag es vielleicht auch zu kalt für eine kurze Hose gewesen sein, für mich noch nicht. Ich radelte nach Aarau, dort fand der Aargauer Volkslauf 2007 statt:

http://www.alv-athletics.ch/?action=140&what=140&type=0

Da die Bilder erst jetzt veröffentlicht wurden, schreibe ich auch hier mit entsprechender Verzögerung.

Bei der Voliere am Wasserkraftwerk stellte ich mein Velo ab. Etliche Leute warten schon am Einlaufen, während ich die zunächst einmal barfuß am Ufer des Oberwasserkanals zum Stauwehr Schönenwerd und dann am anderen Ufer zurück. Dann tat ich das gleiche am Aareufer in Richtung Kraftwerk Rüchlig und dann ebenfalls am anderen Ufer zurück. Ab und zu kamen mir bereits Gruppen von Läufern entgegen. Etliche Läufer waren nicht gerade winterlich gekleidet, manche auch nur ein Träger-T-Shirt. Beim schnellen Laufen mag es ausreichend sein, beim normalen Gehen dagegen war es mir zu kalt, mindestens ein kurzärmeliges T-Shirt mußte es sein. Die Zuschauer dagegen waren deutlich winterlicher gekleidet, mit Jacken, langen Hosen und fetten Schuhen. Allzu sehr fiel auch ich nicht auf. Ich war ja schließlich auch nicht der einzige Barfüßer. Auch einer der Läufer war barfuß und ähnlich gekleidet wie unser Allgäu-Yeti Karl-Heinz bei Bergläufen:

http://www.alv-athletics.ch/Gallerie/Volkslauf07/pages/Volkslauf_07002.htm

Es war Franz Studhalter aus Oberwil BL. (Hoffentlich verstoße ich mit Übermittlung auf diese Weise nicht gegen das Uhrheberrecht). Er kam gerade vorbeigelaufen, während ich mich am Kraftwerk Aarau aufhielt. Von den Streckenposten hörte ich, daß einer sagte, daß Franz Studhalter immer in der Minimalkleidung an Läufen teilnehme. Ich kann es bestätigen, ich habe ihn ja auch schon an anderen Orten gesehen, so vor einem Jahr am gleichen Ort, ebenso beim Zürcher Silvesterlauf im Dezember, am Gippinger Stauseelauf wirklich am Silvestertag und im letzten Februar in Bremgarten. Von einem Zuschauer hörte ich das Wort "Konkurrenz", womit er sicher die fehlende Fußbekleidung bei Franz Studhalter und bei mir meinte.

Da der Oberwasserkanal nicht allzu viel Wasser führte, konnte ich auch streckenweise auf einem Betonabsatz der Uferbefestigung gehen. Teilweise war diese ca 40 cm breite "Gehfläche" gerade unter der Wasseroberfläche, teilweise darüber. Häufig war darauf auch eine Schlammschicht. Irgendwie angenehm zu gehen. Ich ging aber nur langsam, denn ich wollte nicht ausrutschen und ins Wasser fallen. Ich kann zwar schwimmen (die "letzten Mohikaner" der Elbsandsteinwanderung werden bestätigen können, daß ich kein absoluter Nichtschwimmer bin), aber im November hatte ich kein Verlangen danach.

Während ich in der Nähe des Sportgeschehens in T-Shirt, kurzen Hosen und fehlendem Schuhwerk nicht auffiel, wurden die Blicke immer komischer, je weiter ich mich davon entfernte. Dabei ist die Aarauer Altstadt gar nicht mal weit entfernt. Ich wurde auch dort öfters gefragt, ob es nicht zu kalt wäre. Auch lästerten einige jugendliche, speziell in Bahnhofsnähe. Ich ging durch die Altstadt, zum Kraftwerk Rüchlig, zum Stauwehr Schönenwerd und zurück zur Voliere. Die Sportveranstaltung war längst zu Ende, und die Sonne stand nur noch knapp über dem Horizont. Jetzt fragten auch schon Leute mit Hunden, ob es nicht zu kalt wäre. Stunden vorher, als noch Läufer unterwegs waren, hätte keiner gefragt.

Zurück nach Zofingen radelte ich wieder mit Jacke. Als ich durch Aarburg kam, war gerade ein Mann afrikanischer Abstammung dabei, seine Katze aus einem Baum zu holen (die Katze wollte aber nicht). Da kam auch seine kleine Tochter aus dem Haus gerannt, um nach ein paar Worten wieder im Haus zu verschwinden. Sie trug nur einen Wollpullover, eine Unterhose und ohne Schuhe. An einem Fuß trug sie eine Socke, mit dem anderen war sie barfuß. Vermutlich war sie gerade beim Ausziehen fürs Bett gewesen und hat dann vom Badezimmerfenster den Vater und die Katze gesehen. Grund genug, so wie sie war, nach draußen zu gehen.

Die kleine "Mohrin" war übrigens der letzte Mensch in diesem Jahr, den ich zumindest "halb barfuß" gesehen habe. Danach keinen Barfüßer mehr, auch keinen sockenlos. Und in kurzen Hosen nur noch Leute auf dem Sportplatz (ich wohne unmittelbar neben den Zofinger Sportanlagen Trinermatten).

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


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