Mein Senf zum Streit ... (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Ralf,
ich kann Dir nur in allen Punkten beipflichten und möchte das gerne an einigen wenigen Punkten ganz kurz erläutern.
Zu dem aktuellen Forenstreit will ich mich eigentlich gar nicht äußern, meine jahrelange Erfahrung hier zeigt, dass das müßig ist und dem Forum letztlich auch abträglich.
Genau diese Erwägung und die Befürchtung, vielleicht unbeabsichtigterweise noch ein anderes explosionsträchtiges Faß aufzumachen, haben mich bislang von einer Stellungnahme abgehalten.
Mir fällt auf ..., dass Threads, in denen sich die Schreiber selbstprofilierend auslassen können (noch dazu teils seitenlang und schier unlesbar), ganz hohe Beitragszahlen erzielen, während Threads, in denen es um tatsächliche Fragen des Barfußlaufens geht, keine oder nur geringe Response erhalten. Leute, die von ihren Barfußaktivitäten berichten, erhalten oft gar keine Resonanz mehr.
Das entspricht auch meiner Beobachtung - und dabei sind es wahrscheinlich gerade solche Beiträge, die so manchen Unentschlossenen und Zögerlichen den noch fehlenden Mut zum Barfußlaufen machen.
Ich glaube nicht, dass das Leute, die hier interessehalber mal reinschauen, dazu einlädt, wiederzukommen oder sich gar am Forum aktiv zu beteiligen. Ich glaube vielmehr, dass der "Missbrauch" des Forums (man beachte die Anführungszeichen!) den einige Wenige treiben, um an ihrem Ego zu feilen, der Sache letztlich abträglich ist.
Da kann ich nur auf meine alte Freundin Lena verweisen, die zwar eigentlich sehr gerne barfuß läuft, sich aber bislang nur dazu traut, wenn sie mit mir unterwegs ist. Vor kurzem erzählte sie mir, daß sie mehreren Bekannten von unserem letzten Ausflug berichtet und die Interessierteren auch auf dieses Forum hier aufmerksam gemacht habe. Gleich zwei von ihnen hätten sich daraufhin nochmals bei ihr gemeldet und sich sehr irritiert darüber gezeigt, daß die wenigsten Beiträge hier eine gute Werbung fürs Barfußlaufen seien: Regelmäßige Berichte über irgendwelchen Ärger mit der Polizei etwa dürften da ebenso kontraproduktiv sein wie völlig überflüssige Unterscheidungen zwischen echten und unechten Barfüßern oder die Verteufelung von Schuhen und Verunglimpfung von Schuhträgern - und nicht jeder kultur- oder gesellschaftskritische Erguß gewinne allein dadurch an Plausibilität, daß er barfüßig vorgetragen werde ...
Ich persönlich habe mir vorgenommen, wieder häufiger auf solche Beiträge à la "heute war ich zum ersten Mal barfuß auf dem Flohmarkt und es war toll" verstärkend-positiv zu antworten. Und auf konkrete Fragen konkrete Antworten zu liefern.
Genau das habe ich mir auch überlegt - man muß halt nur aufpassen, daß das nicht irgendwie pflichtschuldig oder gar onkelhaft wirkt, nicht wahr? Aber so schwer ist das ja gar nicht: Als ich gestern ein wenig im Garten arbeitete, kam ein junges Mädel daher, das allerlei Werbeprospekte austrug. Als ich breit grinsend auf ihre Barfüße schaute, wirkte sie zunächst reichlich verunsichert - bis sie bemerkte, daß auch ich barfuß war. Nach einer kurzen, aber sehr netten Unterhaltung ist sie dann wieder ihres barfüßigen Weges gegangen, und zwar alles andere als verunsichert ...
Schöne Grüße
Joachim