Dann stelle ich die Frage nochmal neu. Wer von euch würde sich als Hippie bezeichnen oder als Jemand der von der Hippiekultur Beinflußte(r)? Und um nicht noch weiter im Off-Topic zu bleiben,hat das Barfuß laufen bei euch damit einen Zusammmenhang.
Ich kann es für mich nicht beantworten, da der Beginn meiner "Barfußkarriere" mit dem Interesse für die Hippie Subkultur etwa gleichzeitig kam.
Gruß aus Schorndorf
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Hi Dominik,
die Frage läßt sich bei mir relativ eindeutig beantworten, wobei ich im folgenden bemüht bin, den off-topic-Anteil so gering wie möglich zu halten & die Sache vor allem von der Barfuß-Warte aus zu sehen. Biografisch-chronologisch:
Ich möchte jetzt nicht prahlen, aber es ist nicht auszuschließen, daß ich meinen "BF-Tick" schon von Geburt an gehabt habe. Sicher verbürgt ist meine Aversion gegen einzwängende & eineingende Accessoires am Körper (gilt auch für Armbanduhren, Ringe & dgl., irrwitzig schwerpunktmäßig aber für Shoes & Socks) schon ab der frühesten Frühkindheit. Nicht ohne Mühe wurde ich bis zum Alter von 6 Jahren schuh-benutzungsfähig & somit z. B. schulfähig gemacht. Mein BF-Faible fiel zwischen dem 6. bis zum 10. Lebensjahr kontinuierlich auf 0.
In den ersten 10 Lebensjahren war ich "gesichtsmäßig" eher ein Typ wie Jörg(Hanna): Hagerer Körperbau bevorzugt, "eckige" Frisur, die mein schmales Gesicht betonte (Kurze Idealfrisur für mich, sollte es sie jemals noch geben: Typ Raketenpionier Wernher von Braun). Mein erstes Idol, kaum konnte ich lesen, war übrigens Gyro Gearloose (deutsch: Daniel Düsentrieb). Meine Eltern müssen ihm dankbar sein - er half wesentlich bei der Erreichung bestimmter Ziele, trug er doch stets Schuhe.
Kurze Hosen-Aversion war bei mir schon im Alter von spätestens 10 Jahren vorhanden.
Schon früh in der Schule fiel mir auf, daß - vor allem was den Erziehungsstil der Mutter anbelangte (sie bestimmte über meine Kleidung, mein Vater war selten zu Hause) - andere Kids mehr FREIHEITEN hatten. Obwohl bei mir BF sozusagen im Dornröschenschlaf lag, kam langsam zunehmender Protest auf, ich war einfach zu "gutbürgerlich".
Mit der Hippie-Kultur kam ich via TV-Sendungen ca. ab 1966 in Berührung, ich vermag jetzt allerdings nicht zu sagen, ob sie mich per se faszinierte oder aus Abwehr gegen das erziehungsmäßig "Aufoktroyierte". Daß BF darin wesentlich war, wußte ich sehr frühzeitig, ich kümmerte mich allerdings kaum darum. Ob das nun aus [Pauschalinteresse = 0] in diesem Lebensabschnitt oder an [impracticable wg. z. B. deutschem Winter] lag, weiß ich nicht mehr, ich glaube aber tatsächlich, daß ersteres der Fall war. Vorrangig war vor allem die Erlangung 2er Ziele: a) Totalumstellung der eigenen Musikkultur auf Beat, Rock & Pop, insbesondere die Fähigkeit, sie auf Tasteninstrumenten zu spielen, b) die Durchsetzung der langen Haartracht, mit der ich - nach Meinung jedes Menschen auf der Welt außer meinen Eltern - VIEL besser aussah.
Die Hippiekultur hat mich sehr stark geprägt, nicht nur musikalisch, sondern auch allgemein von der Geistes- & Way Of Life-Haltung her. Mir ist viel mehr wurscht als anderen Leuten, insbesondere was Kleidungs- & alle Usancen anbelangt, die das Leben leichter machen. Ab 16 war dann BF bei mir darin (Geschichte bekannt) voll & mit äußerster Vehemenz integriert.
Die Frage, ob ich nun ein Hippietyp bin, weil ich gerne BF laufe (BF bewirkt Hippie als Folge) oder ich BF laufe, weil ich Hippie bin (Hippie bewirkt BF als Folge), ist für mich nicht einfach zu beantworten, ich würde bei mir geringfügig eher letzteres [sozusagen zu 50,x %] als zutreffend betrachten.
Jedoch fehlt bei mir eines von der Hippiekultur völlig: Das Zurück-zur-Natur & der blinde Pazifismus. Meine Riesenschlitten fahr' ich in der Tradtion der alten Rockmusiker (hätte man einst einen Mick Jagger oder einen Jimi Hendrix gefragt, was Umweltschutz ist, sie hätten mit dem Begriff überhaupt nichts anzufangen gewußt). Ich gebe zu, bedingungslos an Technik & Wissenschaft zu glauben & daß, sofern Geld hinzukommt, man damit fast alles erreichen kann. Man kann mich ebenso als vollsynthetischen Barfuß-Science-Fiction-Typ sehen.
In aller Kürze: Im Ersteinsatz wird von mir niemals Gewalt angewendet, im Sekundäreinsatz garantiere ich für nichts. Bin ich denn ein Wohlfahrtsinstitut für meinen Gegner? Welche moralischen Verpflichtungen habe ich jemand gegenüber, der mich umbringen will? Gegner sind zu vernichten - möglichst so, daß es wenig Mühe macht, wenig Geld kostet & daß bei Einzelpersonen hinterher Staatsanwaltschaft & Obrigkeit keinen Trouble machen.
Um die Admin bezüglich des recht hohen Off-Topic-Anteils zu versöhnen, noch 1 Aspekt, der mir sehr wichtig ist: Ich glaube, es hat keinen Sinn, einen Thread zu starten mit der Frage: Was führt letzten Endes dazu, daß jemand zum BF-Freak wird? (Dimension: Welche prägenden Faktoren u. U. in frühester Kindheit lösen den bleibenden "Barfuß-Trieb" aus? Welche Persönlichkeitsstrukturelemente a 'la Sigmund Freud & Co. müssen möglicherweise zwingend vorhanden sein, damit das passiert?)
Dies wird niemals ergründbar sein. Es ist außerdem ein Schmarn, alles zu zerpfücken & analysieren zu wollen.
Freundliche BF-Grüße nach Schorndorf & überallhin, Jay