Meine Septemberreise - Tag 3 (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 15.09.2005, 20:43 (vor 7010 Tagen)

Am Freitag fuhr ich zunächst nach Brandoberndorf, wo ich einen Zug der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn, die dort den Verkehr betreibt, fotografieren wollte. Der Bahnhof war allerdings nicht leicht zu finden, da dort wegen Straßenbau sämtliche Zufahrtswege gesperrt sind. Mit einem kurzen Fußweg über aufgerissene Straßen und groben Kies erreichte ich den Bahnhof aber gerade in dem Moment als der Zug kam. Auch den ausfahrenden Zug konnte ich auf der Brücke über die gesperrte Straße noch fotografieren.
Von Brandoberndorf fuhr ich dann nach Braunfels. Die eindrucksvolle Burg hätte ich gern besichtigt, aber sie war noch nicht geöffnet. Ich hätte eine Stunde warten müssen und diese Zeit hatte ich nicht. Die Stadt ist sehr sehenswert mit vielen Fachwerkhäusern, einem schönen Marktplatz und mit dem Brunnen vor dem Tore, an dem ein Lindenbaum steht, wie es das Volkslied sagt. Leider musste der berühmte Lindenbaum aber am 26. Juli diesen Jahres gefällt werden, da er ganz hohl war und abzubrechen drohte. Man sammelt nun Geld für einen stattlichen neuen Baum.
Danach ging es dann weiter nach Herborn, einem ganz hübschen Städtchen, dessen Schloss man nicht besichtigen kann. Ich drehte noch eine Runde durch die Fußgängerzone und ging einmal um das Schloss herum, das leider kaum gut fotografierbar ist, bevor ich mich auf den Weg nach Marburg machte.
In Marburg traf ich mich dann mit Stefan (MR), der dort zu Hause ist. Wir gingen zunächst zum Schloss hoch, von wo man eine herrliche Aussicht über die Stadt hat, dann zeigte er mir das letzte Relikt der am 17. Mai 1951 stillgelegten Straßenbahn, das ehem. Anschlussgleis der Spedition Heppe am Wilhelmplatz. Wir überlegten noch, ob dort vielleicht der Betriebshof war, aber der lag dem Südbahnhof gegenüber am rechten Lahnufer.
Wir bummelten dann noch über den Markt, wo mir Stefan die Marburger Elle am Rathaus zeigte, gingen dann noch in die alte Universität, wo er mir die leider verschlossene Aula zeigen wollte und anschließend aßen wir noch ein Eis in einem Café direkt am Lahnufer. Schließlich gingen wir noch zu Stefan, wo ich kurz nach meinen neuesten Emails sehen konnte und über das Internet ein Zimmer in Wiehl ausfindig machen konnte. Er begleitete mich dann noch zurück zum Parkplatz. Es war ein sehr schönes Treffen. Vielen Dank noch mal an Stefan, für die Führung, ich bin sicher, wir sehen uns noch öfter.
Da mir Stefan noch von einem Mittelpunkt Europas in Cölbe, einem Nachbarort von Marburg, erzählte, suchte ich auch diesen noch. Ich fragte in Cölbe verschiedene Leute, wo denn das genau sei, die meisten wussten es nicht, konnten aber bestätigen, dass es irgendwo im Ort sein müsse. Ein Mann erklärte mir dann, dass erst demnächst ein entsprechendes Mal aufgestellt werden soll, aber andererseits durch die EU-Osterweiterung der Mittelpunkt Europas (gemeint ist also die EU!) weiter nach Westen gerutscht sein soll. Wie er durch eine Osterweiterung nach Westen rutschen kann blieb mir allerdings bis heute unklar.
In Lahntal stieß ich dann bei Sterzhausen noch auf ein Labyrinth im Maisfeld, dem ich nicht widerstehen konnte. Ich benötigte eine ganze Weile, bevor ich endlich alle Stationen, an denen man sich einen Zettel abstempelte, und auch das Ziel erreichte. Auf dem festgetretenen glatten Lehmboden lief es sich ganz wunderbar. Überall lagen Maispflanzen auf dem Boden, so dass meine Sohlen am Ende direkt ein wenig grünlich waren. Dort wurde ich auch voller Bewunderung auf meine Barfüßigkeit angesprochen. jemand meinte, das sei gesund, und Kinder wunderten sich nur. Das Labyrinth nahm aber schließlich soviel Zeit in Anspruch, dass ich nur noch nach Wiehl fahren konnte, da es dunkel wurde.

Fortsetzung folgt ...


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