Elisabeth

Hier in Marburg geht es zur Zeit richtig rund, alles dreht sich um Elisabeth von Thüringen. Die ungarische Königstochter wurde vor 800 Jahren geboren, vierjährig mit dem Landgrafen von Thüringen verlobt, zog als junge Witwe von Eisenach nach Marburg und kümmerte sich hier um die Verlierer der Gesellschaft. Sie starb mit gerade mal 24 Jahren und wurde wenig später heilig gesprochen. Auf alten Bildern ist sie barfuß dargestellt. Sie verzichtete auf Schuhe, um solidarisch mit den Armen zu sein. Ich bin gespannt, ob es ihr viele an ihrem Geburtstag gleich tun. Der wird - nicht ganz historisch, aber werbewirksam - am 07.07.07 gefeiert. Wer Lust hat, kann dann ja nach Marburg kommen und ausgiebig barfuß laufen. Es wird viel geboten.
Viele Grüße
Peter

Hallo Peter

... Elisabeth von Thüringen ... verzichtete auf Schuhe, um solidarisch mit den Armen zu sein.

Ein interessanter Grund zum Barfußlaufen. Man könnte diese Begründung auch heute noch anwenden, denn Armut gibt es auf der Welt genug. Trotzdem laufe ich lieber Barfuß, weil es schön ist. :-)

Viele Grüße

Ulrich

Sie verzichtete auf Schuhe, um solidarisch mit den Armen zu sein.

Hi Peter,

von der hl. Hedwig, welche in Trebnitz in Schlesien begraben liegt, wird ebenfalls berichtet, daß sie aus Solidarität mit den Armen stets barfuß ging, obwohl ihr Mann das nicht haben wollte. Bezüglich ihrer Reaktion auf seinen Befehl, künftig nur noch Schuhe zu tragen und nicht mehr barfuß zu gehen, gibt es unterschiedliche Überlieferungen:
Nach der einen trug sie seither ihre Schuhe in der Hand, und nach der anderen schnitt sie die Sohlen aus ihren Schuhen, um ihre "Barfüßigkeit" so zu tarnen.

Ich vergleiche mich nicht mit den beiden heiligen Frauen (Hedwig & Elisabeth), weil ich nicht aus Solidarität mit den Armen barfuß gehe, sondern weil ich es genüßlich finde, und Tarnmaßnahmen habe ich ebenfalls nicht nötig.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

P. S. Marburg an der Lahn ist sehr schön; es gibt dort sogar eine "Barfüßerstraße".

Ich vergleiche mich nicht mit den beiden heiligen Frauen (Hedwig & Elisabeth),

Ich mich auch nicht,
- weil ich keine heilige bin ;-) ))),
- weil die Armen gar nicht mehr barfuß laufen, deshalb muss man sich was Anderes einfallen lassen, um seine Solidarität mit ihnen zu zeigen. Ich glaube, ich habe es geschafft, nicht aber dadurch, dass ich barfuß rumlaufe.

P. S. Marburg an der Lahn ist sehr schön; es gibt dort sogar eine "Barfüßerstraße".

Das stimmt alles!

Ich glaube, im Bamberger Dom stellt ein Relief an einem Grabstein die Legende der heiligen Hedwig dar. Stimmt das, oder täusche ich mich?

Ciao
Tiziana

Hallo Tiziana,
ich glaube, das Relief im Bamberger Dom zeigt die heilige Kunigunde, die Frau von Kaiser Heinrich II. - beide liegen nämlich dort begraben. Wenn ich mich richtig an die Führung vor ein paar Jahren erinnere, war die Story dahinter, dass Kunigunde ein Ehebruch unterstellt wurde. Um ihre Unschuld zu beweisen, ging sie barfuß über glühendes Eisen, und natürlich :-) ist ihr nichts passiert.
Diese ganzen Geschichten haben natürlich keinen Einfluss auf die Entscheidung, heute barfuß zu laufen. Wer es macht, hat einfach Spaß daran. Aber es zeigt, dass das Barfußlaufen die Leute schon früher beschäftigt hat.
Ein schönes, hoffentlich barfüßiges Wochenende wünscht
Peter

Hallo Peter,

ich glaube, das Relief im Bamberger Dom zeigt die heilige Kunigunde,

Ja, das stimmt. Das Relief stellt ihren Lauf auf glühenden Eisenplatten dar.

Um ihre Unschuld zu beweisen, ging sie barfuß über glühendes Eisen, und natürlich ist ihr nichts passiert.

Mir passiert auch nichts mehr, wenn ich auf glühendem Asphalt laufe.
Die heilige Kunigunde wird übrigens am 3. März gefeiert, wie der heilige Tizian...
Ob was dran ist? :-) )))))

Diese ganzen Geschichten haben natürlich keinen Einfluss auf die Entscheidung, heute barfuß zu laufen. Wer es macht, hat einfach Spaß daran.

Das stimmt auch. Manchmal werde ich gefragt, ob ich Buddhistin bin, aber keinem ist bisher eingefallen, dass meine Barfüßigkeit von Jesus bzw. christlichen Heiligen inspiriert sein könnte, was auch nicht der Fall ist.

Aber es zeigt, dass das Barfußlaufen die Leute schon früher beschäftigt hat.

Früher erkannte man die Sozialschicht eines Menschen an dessen Kleidung. Diese galt als eine Art Uniform. Ich kenne mich in diesem Thema (noch) nicht besonders aus, aber die Geschichte der Mode ist sehr interessant. Sie liefert u.a. viele Informationen rund um die Barfüßigkeit bzw. der "Nicht-Barfüßigkeit".

Ein schönes, hoffentlich barfüßiges Wochenende wünscht

Danke, gleichfalls.

Ciao
Tiziana

Hallo Tiziana

Früher erkannte man die Sozialschicht eines Menschen an dessen Kleidung. Diese galt als eine Art Uniform.

Im Museum auf Burg Falkenstein im Harz befindet sich in einer Ausstellung zum Recht im Mittelalter eine Tafel, auf der die Kleiderordnung der verschiedenen Stände im Mittelalter erklärt wird.
Das ging vom König über Fürsten, Äbte, Richter, Schöffen, Handwerker, Spielleute, Bauern bis zum Irren, dem Tor. Diesen erkennt man daran, dass er barfuß ist! Außerdem trägt er Schellen, sowie ein buntes Gewand ohne Gürtel.
Ich hatte versucht das abzufotografieren, aber es ist leider nichts geworden. Vielleicht kommt mal jemand aus dem Forum dort hin und kann dieses Foto nachholen. :-)

Ciao

Ulrich

Mein Bericht über den Ausflug zur Burg Falkenstein

Hallo Tiziana,

Mir passiert auch nichts mehr, wenn ich auf glühendem Asphalt laufe.

Die heilige Kunigunde wird übrigens am 3. März gefeiert, wie der heilige Tizian...
Ob was dran ist? :-) )))))

Das bringt mich jetzt doch glatt auf eine Idee ;-) ))) :

Um den "Wahrheitsgehalt" dieser Kunigunde - Saga zu untersuchen, könnte man doch einen kleinen Barfußparcour
vor dem Bamberger Dom aufbauen - neben heißem Asphalt als Höhepunkt wären dann SIEBEN (so die Saga) Pflugscharen, die auf eine
Temperatur von vielleicht 2000 Grad (Rotglühend) gebracht werden. Das Ganze könnte in PRO7 in der Wissenschafts -
Sendung "Galileo" unter dem Motto "Ging es bei der barfüssigen Kunigunde mit rechten Dingen zu?" laufen.

Und dann würde ich sagen. Freiwillige vor! Besonders Ganzjahresbarfüßer in diesem Forum wären dann gefordert. Den heißen Asphalt
schaffen noch viele, aber die sieben rotglühenden Eisenteile.....

Wenn Ich damals Inquisitor gewesen, hätte Kunigunde übrigens keine Chance gehabt ;-) ))) Da konnte wohl nur der Teufel im Spiel
gewesen sein! Ab auf den Scheiterhaufen (wie zahlreiche andere Frauen im Mittelalter aus dem gleichen Grund auch)!

Und wenn Du, liebe Tiziana, ohne Probleme barfüssig auf HEISSEM Asphalt laufen kannst, so muß ich doch gleich mal im
Hexenhammer nachschauen... - was das im teuflischen Sinne bedeutet ;-) )))

Manchmal werde ich gefragt, ob ich Buddhistin bin, aber keinem ist bisher eingefallen, dass meine Barfüßigkeit von Jesus bzw. christlichen Heiligen inspiriert sein könnte, was auch nicht der Fall ist.

Mit Barfüssigkeit hat das Christentum nicht so viel zu tun, eher - bei Männern - mit BARHÄUPTIGKEIT. Mit Hut oder Mütze in einer
Kirche ist auch heute für Männer blasphemisch. Mit Schuhen dagegen nicht! Berühmt ist ja der Fall des 20 jährigen Adligen Jean-François Lefèbvre,
chevalier de la Barre, der 1766 in Nordfrankreich zum Tode verurteilt wurde, weil er unter anderem beschuldigt wurde, eine Prozession nicht
gegrüßt (den Hut NICHT abgenommen) hat. Voltaire hatte sich umsonst für ihn eingesetzt. (Zunge wurde rausgerissen, Hand abgehackt und dann
Kopf ab).

Im buddhistischen Sinn sollten wir alle "göttlicher" werden - und dazu muß man nicht barfüssig über glühendes Eisen laufen...

Grüße nach Italien,

Eugen

Und wenn Du, liebe Tiziana, ohne Probleme barfüssig auf HEISSEM Asphalt laufen kannst, so muß ich doch gleich mal im

Hexenhammer nachschauen... - was das im teuflischen Sinne bedeutet )))

:-) ))))))

Tatsächlich habe ich einmal barfuß eine ca. 25-30 Meter breite Straße überquert, auf die gerade neuer Teer aufgetragen worden war.
Es war heiß, der Untergrund war wirklich glühend, aber meine Füße sind trotzdem heil geblieben.
Natürlich habe ich mich anschließend über den schattigen Bürgersteig gefreut, wo ich die echt klebrigen Asphaltsteinchen von den Fußsohlen abgescharrt habe. Die mittlerweile sehr robuste Hornhaut hatte aber meine Füße vor Verbrühungs- und anderen Schäden sehr effektiv geschützt.

Im buddhistischen Sinn sollten wir alle "göttlicher" werden - und dazu muß man nicht barfüssig über glühendes Eisen laufen...

Vielleicht aber über frisch aufgetragenen Teer? :-) ))))))))))))))

Grüße nach Italien,

Eigentlich war ich in Ingolstadt, als du deine Grüße gepostet hast, aber ich grüße dich jetzt von Italien aus zurück.

Ciao
Tiziana

Eigentlich war ich in Ingolstadt, als du deine Grüße gepostet hast, aber ich grüße dich jetzt von Italien aus zurück.

Hallo Tiziana,

ich hoffe, Du hattest einigermaßen Barfußwetter (ist ja z.Zt. nicht so toll) um Ingolstadt barfuß zu erkunden. Die Innenstadt ist recht nett und dort habe ich letztes Jahr ungefähr um diese Zeit herum unsere Trauringe gekauft - natürlich barfuß!

Viele Grüße über die Alpen,
Jörg

Hallo Jörg,

ich hoffe, Du hattest einigermaßen Barfußwetter (ist ja z.Zt. nicht so toll) um Ingolstadt barfuß zu erkunden. <

Ich war dienstlich in Ingolstadt, d.h., ich habe gar keine Zeit gehabt, um in der Innenstadt überhaupt rumzuflanieren. Das Wetter war nicht besonders schön, aber ich konnte bzw. durfte während dieser Dienstreise trotzdem viel barfuß laufen.

Die Innenstadt ist recht nett und dort habe ich letztes Jahr ungefähr um diese Zeit herum unsere Trauringe gekauft - natürlich barfuß!

Das stimmt. Ich habe dort letztes Jahr auch eingekauft, aber Bücher, keine Trauringe.
Vor ca. zwanzig Jahren war ich auch fast dabei, Trauringe zu kaufen, und zwar in einer Stadt, die einige Kilometer westlich von Ingolstadt liegt. ;-) )

Viele Grüße über die Alpen,

Liebe Grüße zurück aus Italien.
Tiziana

Tatsächlich habe ich einmal barfuß eine ca. 25-30 Meter breite Straße überquert, auf die gerade neuer Teer aufgetragen worden war.
Es war heiß, der Untergrund war wirklich glühend, aber meine Füße sind trotzdem heil geblieben.
Natürlich habe ich mich anschließend über den schattigen Bürgersteig gefreut, wo ich die echt klebrigen Asphaltsteinchen von den Fußsohlen abgescharrt habe. Die mittlerweile sehr robuste Hornhaut hatte aber meine Füße vor Verbrühungs- und anderen Schäden sehr effektiv geschützt.

Im buddhistischen Sinn sollten wir alle "göttlicher" werden - und dazu muß man nicht barfüssig über glühendes Eisen laufen...

Vielleicht aber über frisch aufgetragenen Teer? ))))))))))))))

Hallo Tiziana,
da kann ich nur sagen (frei nach Seneca):

PER ASPERA AD ASTRA, also: "Durch das Rauhe zu den Sternen", oder besser: "Über rauhe Pfade gelangt man zu den Sternen". ;-) )))

Sehr heiß war es mal für mich auf einer Rheinfähre - das Bodenmetall hatte schon eine beachtliche Temperatur...

Grüße nach Italien,

Eigentlich war ich in Ingolstadt, als du deine Grüße gepostet hast, aber ich grüße dich jetzt von Italien aus zurück.

Deine Mobilität ist ja bewunderungswürdig....

Ciao
Tiziana

Bester Gruß zurück

Eugen

Hallo Markus,
Hedwig war übrigens eine Tante von Elisabeth. Auch im Mittelalter war das Barfußlaufen also manchmal "Familiensache".
Barfüßerstraßen gibt es in vielen Städten, die früher ein Franziskanerkloster hatten oder noch haben. Die Angehörigen dieses Ordens liefern entweder ganz barfuß oder trugen nur Sandalen. Der Grund war der gleiche wie bei Elisabeth, die von den Franziskanern sehr beeinflusst war. Sie wollten solidarisch sein mit den Armen.
Die Barfüßerstraße in Marburg eignet sich übrigens besonders zum Barfußlaufen. Es ist ein Fußgängerzone mit schönem Pflaster. Gerade im Sommer (hoffentlich kommt er bald!!!) fühlt es sich wunderbar unter den Sohlen an.
Viele Grüße
Peter

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"Glühend" war ja das richtige Wort!

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