Falsche Voraussetzungen??? (Hobby? Barfuß! 2)
Nun Michael
starke Menschen sind mit Deinen Überlegungen einverstanden.
Es gibt jedoch viele Menschen, welche die Freude am Barfusslaufen vielfach unterdrücken, weil sie sich schähmen, unwohl fühlen, Angst haben etc.
Zudem darf diese Vereinheitlichung (wie DARF man sich kleiden, wie MUSS man sich verhalten etc.) nicht unterschätzt werden.
Ich war zb. am vorletzten Samstag mit meiner Fotoausrüstung unterwegs. Es war eine recht warme Nacht (der Boden war warm - die Luft frisch). Dadurch war es etwas neblig. Ideale Verhältnisse, wie ich fand, als ich um 1 Uhr in der Früh ausser Hause ging. Ich mache für mein Leben gerne Nachtaufnahmen. Strassenlaternen in einen leichten Nebel gehüllt...herrlich. Und da spielt mir die Uhrzeit keine Rolle. So bin ich also (natürlich barfuss) losgezogen.
Im alten Dorfkern meiner Wohngemeinde habe ich eine passende Szenerie gefunden. So habe ich mich vor einem kleineren Wohnhaus auf dem Gehsteig positioniert und Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtungsdauer gemacht (ohne Blitz). Dabei fotografierte ich der Strasse entlang, links und recht von älteren Steinhäusern umgeben.
Nun, ich wurde scheinbar beobachtet. Plötzlich stand ein älterer Herr neben mir und wollte von mir wissen, weswegen ich sein Haus fotografiere.
Ich sagte ihm, ich fotografiere nicht sein Haus, sondern die vor mir liegende Strasse mit den schönen alten Häusern. Fotografieren sei ein Hobby von mir. Er behauptete jedoch, ich hätte sein Haus fotografiert. Ich sagte ihm, dass ich kein Interesse an seinem Haus habe und bot ihm an, meine Aufnahmen anzuschauen, damit er sich vergewissern könne, dass ich sein Haus nicht fotografiert hätte. Dies wollte er dann aber nicht.
Er meinte, um diese Uhrzeit fotografiere kein normaler Mensch. Und barfuss laufe man so oder so nicht rum. Er drohte dann mit Polizei, denn der Gehweg vor seinem Haus sei Teil seines Eigentums, welchen ich nicht hätte betreten dürfen.
Ich erklärte ihm, dass ein Gehweg öffentlicher Grund sei und von jederman, mit oder ohne Schuhe, benutzt werden dürfe. Die Uhrzeit würde dabei keine Rolle spielen.
Er drohte nochmals mit der Polizei. Ebenso werde er nun seinen Fotoapparat aus dem Haus holen und mich ebenfalls fotografieren. Ich sagte ihm, er dürfe mich gerne fotografieren. Ich hielt ihm zudem mein Mobilphone unter die Nase und bot ihm an, gleich mit meinem Telefon bei der Polizei anzurufen. Am besten solle er doch den Polizisten xyz verlangen. Er habe gerade Dienst (ich weis dies, weil es mein Hausnachbar ist und ich ihn gegen 20 Uhr zur Arbeit gehen sah.)
Nun, der Herr ging wieder in sein Haus (mit erneuter Polizei- und Fotografiedrohung). Herausgekommen ist er nicht mehr. Fotografiert wurde ich auch nicht. Und die Polizei hat sich auch nicht blicken lassen.
Als ich meinem Nachbarn (Polizist) mal wieder begegnete, erzählt ich ihm von meiner sonderbaren Begegnung. Falls mal was bei ihnen diesbezüglich eintreffen sollte, ich wäre dann der "Übeltäter". Er musste nur lachen.
Tomi