Urteil zum Thema barfuss Auto fahren... (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Andi
Du hast Recht, dieses Thema ist zwar wirklich ein leidiges, aber es kehrt immer wieder und genau darum ist es auch ein so leidiges Thema, denn viele Leute denken einfach, es sei verboten, warum diesen Quatsch auch immer!
Genau diese Vermutung, dass barfüßiges Autofahren verboten sein müsste, führt vermutlich auch zu der Situation, dass immer wieder Polizisten Ärger wegen barfüßigen Autofahrens machen wollen. Schließlich sind auch sie nur Menschen, haben ihre Vermutungen und können bei unseren umfangreichen Gesetzen unmöglich alles im Kopf haben.
Man sollte vielleicht versuchen das Wissen der Menschen über Barfüßigkeit zu vermehren. Die meisten Leute haben leider überhaupt keine Ahnung davon, was immer wieder durch Fragen deutlich wird, die eine absolute Unwissenheit widerspiegeln. Da fragen Leute, ob es nicht zu kalt ist, wenn der Boden angenehm warm, ja sogar wärmer als die Luft ist, oder wollen wissen, ob das nicht weh tut, obwohl sie selbst nicht wissen, was denn auf dem Boden eigentlich weh tun könnte, usw.
Insofern kann es auch nichts schaden, wenn hier immer mal wieder aufklärende Verlinkungen eingesetzt werden!
Wichtiger wäre meiner Ansicht nach die Aufklärung derer, die hier nicht lesen, also der Allgemeinheit. Dazu dienen Presseberichte, Auftritte im Fernsehen etc., die wir stets zu unserer Werbung nutzen sollten.
Allerdings finde ich die Argumentation dieses Richters, so sympathisch mir das Urteil letzten Endes auch ist, zum Teil nicht praxisnah, denn wir wissen ja sehr gut und besser wie jeder andere, dass man die Pedale barfuß besser bedienen kann, als mit Schuhen!
Richtig, aber das weiß so ein Richter natürlich nicht, weil er wie die allermeisten Leute davon keine Ahnung hat.
Was einen Unfall angeht: auch dann würde ich mir einen Anwalt nehmen und vor Gericht ziehen, wenn es sein muss, denn man soll mir erst mal beweisen, dass dieser Unfall sich mit Schuhen nicht ereignet hätte und das kann man nicht!
Da hast du völlig recht. Leider bekommt in Deutschland aber meist derjenige Recht, der den besseren Anwalt hat. Ob wir uns den aber leisten könnten? Es ist nicht immer leicht, einen guten Anwalt des Vertrauens zu finden. Ich kenne da zwar einen in Ratingen, aber das ist für mich halt recht weit weg.
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Dennoch wird geglaubt, man könne die Pedale dann nicht richtig bedienen, das wird einfach vermutet und dann ist das eben so, fertig und das ist Schei..! Würden mal Leute, die darüber entscheiden, selbst öfter barfuß fahren, würden sie merken, dass es genauso geht, wie mit Schuhen auch, nein, besser!
Stimmt. Ich selbst habe das Gefühl, dass ich barfuß sicherer fahre, als mit Schuhen, was ich aber beruflich leider tun muss. Man spürt nicht recht, wie weit man auf dem Pedal eigentlich drauf ist, rutscht daher leichter ab, als wenn man genau spürt ob man nur die Kante berührt und es dann korrigiert, und kann beim schnellen Wechsel vom Gas zur Bremse auch mal mit der Sohle hängen bleiben, was barfuß undenkbar ist. Logisch wäre es eigentlich aus Sicherheitsgründen das barfüßige Autofahren per Gesetz vorzuschreiben, aber noch logischer wäre es angesichts der jährlich im Straßenverkehr umkommenden Menschen das Autofahren ganz zu verbieten. Würden bei der Eisenbahn auch nur annähernd so viele Menschen jährlich sterben, wie im Straßenverkehr, wäre die Eisenbahn vermutlich längst abgeschafft.
Man sollte daher die Sicherheitsüberlegungen nicht übertreiben, wenn andere viel größere Gefahren einfach als gegeben ignoriert werden.
Das Telefonieren hat man im Auto verboten, zumindest ohne Freisprechanlage, was auch richtig ist, doch beim Rauchen (bin selbst Raucher) sieht man das Auto als Privatsphäre, aber meiner Meinung nach rechtfertigt das nicht, im Auto zu rauchen, denn man bewegt eine tödliche Waffe in der Öffentlichkeit: ein Mal Asche herunter fallen, kurz weg schauen und PENG, kann es passiert sein, "sekundenschlafähnlicher" Zustand, könnte man sagen!
Gerade an diesem Vergleich sieht man, dass es nur oberflächlich auf die Sicherheit ankommt, sich die Politiker aber selbst kein Bein stellen wollen. Das Telefonieren kann man verbieten, da es Freisprechanlagen gibt. Rauchen bleibt aber nur manuell möglich, deshalb kann es nicht verboten werden, sonst müssten ja womöglich auch Politier, unter denen es ja viele Raucher gibt, darauf verzichten. Das geht natürlich nicht, genauso wenig, wie so jemand wirklich aufs Telefonieren verzichten kann.
Dabei halte ich das Telefonieren mit Freisprechanlage auch nicht für harmloser, denn man wird durch das Gespräch genauso abgelenkt und das Hantieren mit der Freisprechanlage kommt noch hinzu. Zu meinem Handy habe ich jedenfalls eine Freisprechanlage dazubekommen, die aus einem Kabel und einem Knopf zum ins Ohr stecken besteht. Wenn das Telefon klingelt, muss ich nach diesem Kabel wühlen, den Knopf ins Ohr stecken, das Kabel ist dann meist zu kurz, weil es sich irgendwie verheddert hat, dann fällt der Knopf wieder aus dem Ohr, ich muss erneut danach fummeln und das ganze soll sicherer sein, als ein Handy am Ohr zu halten? Ich möchte dabei betonen, dass ich ein Automatik-Auto habe und daher keine Hand zum Schalten benötige.
Natürlich haben Politiker eine bessere Freisprechanlage, die man sich nicht ins Ohr stöpseln muss, aber ich kann auch aufs telefonieren verzichten. Wenn mich jemand anruft steht schließlich meist auf dem Display, wer es war.
Mit dem barfüßigen Autofahren ist es ähnlich. Es wird die Politiker, anders als beim Rauchen, nicht stören, wenn es verboten ist. Argumente gegen das barfüßige Fahren werden ihnen viele einfallen, da sie keine Ahnung von der Sache haben und daher gar nicht wissen können, wie unsinnig ihre Argumente sind. Wenn dann noch Gutachten von irgendwelchen Schuhträgern eingeholt werden, wird auch nichts rechtes bei herauskommen. Ich kann daher nur hoffen, dass man sich im Bundestag noch möglichst lange nicht um barfüßiges Autofahren kümmern wird, weil es zahlenmäßig nicht relevant ist. Auch beim Handyverbot hat es ja eine ganze Weile gedauert, bis endlich das Gesetz entsprechend geändert wurde, obwohl es von weit größerer Bedeutung war.
Viele Grüße
Ulrich