Barfuß-kritische und barfuß-tolerante Berufsgruppen (Hobby? Barfuß! 2)
Hi!
Zu den barfuß-toleranten Berufsgruppen gehören dagegen nach meiner Erfahrung die Pfarrer. Unser Pfarrer traf mich neulich an einem sonnigen, aber kühlen Samstag Vormittag barfuß in der Stadt an und erzählte von einer Bekannten, die mal in Tibet war, dass die Leute in Tibet auch barfuß gehen und die Kälte dort gut vertragen.
Dass er so reagierte, hat mich geradezu beflügelt: Es machte mir überhaupt nichts mehr aus, als ein junger Mann mich kurz darauf in der Fußgängerzone fassungslos anstarrte, denn ich wusste nun: Ich bin nicht allein! In Tibet machen sie's auch so.
Ein anderer Pfarrer sagte mir, dass die Mönche im Mittelalter ja auch barfuß gingen.
Ich kann diese Einschätzung nicht bestätigen, denn bei meinem orthodoxen Pfarrer (zu dem ich im übrigen ein gutes Verhältnis habe) wäre barfüßiger Altardienst undenkbar. Ich bin in der orthodoxen Kirche als Altardiener tätig und habe anfangs eine Zeitlang sokkenlos in Sandalen gedient, bis er es mir eines Tages verbot und mich anwies, geschlossene Schuhe zu tragen. Seitdem trage ich in der Kirche zumeist schwarze Sabots, manchmal auch Loafers (natürlich sokkenlos), und gut is. Er selbst trägt bei sich daheim nur Hausschuhe mit Sokken.
Was schließen wir daraus? Es gibt in fast jedem Beruf Menschen, die barfußfreundlich oder barfußfeindlich eingestellt sind (wobei ich einen barfußfreundlichen Schuhmacher freilich schon etwas paradox fände).
Bafüßige Frühlingsgrüße,
Markus U.