Brandenburgs Steppe (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 26.03.2007, 22:48 (vor 6454 Tagen)

Hallo

Am Sonntag, den 25. März, fuhren Johannes und ich bei 15 Grad und strahlendem Sonnenschein zum Wandern in die Gegend von Jüterbog, diesmal aber nicht zu der großen Wanderdüne, sondern weiter östlich, zum ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog-Ost. Doch zuvor fuhren wir noch nach Jüterbog hinein.

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Kloster Zinna (Bild: JohnK)

Nach kurzer Besichtigung eines Wasserturms in Jüterbog und der ehemaligen Klosteranlagen in Zinna begaben wir uns nach Werder (bei Jüterbog), sahen uns dort noch den Landwirtschaftspark an, wo ein paar Tiere und rostende Geräte kostenlos besichtigt werden konnten, bevor wir uns in die Wildnis des ehemaligen Truppenübungsplatzes Jüterbog-Ost zwischen Jüterbog und Baruth begaben.
Zunächst wanderten wir etwa eine Stunde nur durch hohen Wald, bis wir in einen Bereich kamen, der vor ein paar Jahren noch eine fast unendliche Freifläche gewesen sein muss.

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Vielfach leuchteten fast flächendeckend solch winzige roten Moose oder Flechten. Was das wohl sein mag?

Heute erobert sich die Natur immer weiter ihr Terrain zurück, ohne aber die zentralen Bereiche schon richtig erreicht zu haben. Die Weite des hier liegenden Geländes ist einfach atemberaubend. Schnurgerade Wege bis zum Horizont, lassen, wie Johannes meinte, einen Eindruck wie im amerikanischen Mittleren Westen entstehen. Nachdem wir etwa zwei Stunden gewandert waren, erreichten wir einen Aussichtspunkt, von wo aus wir in der Ferne den Golmberg, die mit 178 m höchste Erhebung des Niederen Flämings erkennen konnten. Es schien uns kaum vorstellbar, dass dieses riesige Gelände sich dahinter fast noch einmal soweit fortsetzen würde.

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Blick vom Aussichtspunkt zum Golmberg. Der von rechts kommende Weg führt im Hintergrund geradeaus in die Ferne.

Unterhalb des Aussichtspunktes hatten die russischen Militärs einst das ganze Gelände im Maßstab 1:1000 nachgebildet. Erst hier konnte man sich einen wahren Eindruck davon machen, wie groß das Gebiet sein müsste.

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Mitten in der Miniaturlandschaft stehe ich auf dem "Gipfel" des Golmbergs (Foto: JohnK)

Weiter führte uns der Weg an riesigen Windrädern vorbei, zu einem alten Bunker und durch eine steppenartige Landschaft, die ihresgleichen sucht. Auf weichem Moos und trockenen Flechten, die sich wie ein endloser Teppich über mehrere Kilometer erstrecken liefen wir querfeldein und genossen den weichen Boden.

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Auf dem kargen Boden wächst fast nur Moos, das aber in den verschiedensten Farben

Auf dem trockenen brandenburgischen Sandboden wächst ohne einen geeigneten Mutterboden noch nicht einmal Gras. Dennoch verbreiten sich Birken und Kiefern immer mehr in den Freiflächen, so dass man hier schon in wenigen Jahren einen dichten Jungwald haben wird.

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Johannes beim Kraftsport mit einem nicht mehr ganz vollständigen russischen Panzer

Als wir endlich wieder den Waldrand erreichten, hatten wir noch eine gute Stunde zu Wandern, bis wir ohne Umwege wieder am Auto waren und anschließend wieder nach Hause fuhren. Eine menschenleere aber wirklich eindrucksvolle Landschaft ließen wir hinter uns.

Viele Grüße

Ulrich


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