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Hi Kai!
Das Gefühl, konsequent handeln zu müssen, ist aus meiner Erfahrung ein Hauptverursacher unglücklicher Menschen. Konsequenz ist etwas in der Natur nicht vorkommendes, nur in der Wissenschaft (primär Naturwissenschaft) hoch gehaltenes Ideal.
Auch in der Juristerei muß ein Urteil oder Rechtsgutachten vor allem konsequent und stringent sein, sonst ist es angreifbar und somit falsch. Für juristische Prüfungsarbeiten gibt es "Musterlösungen", die als Berwertungsmaßstab herangezogen werden; weicht ein Ergebnis von dieser "Musterlösung" ab, so ist es deswegen durchaus nicht falsch, sofern die Argumentation nur stimmig und konsequent ist. Deratige Lösungen werden zumeist als "vertretbar" bezeichnet.
So betrachtet ist jede Klassifizierung ein Beitrag zu einer möglicherweise selbsterfüllenden Prophezeiung. "Schubladen" für Menschen sind aus meinem Verständnis heraus daher immer nur Momentaufnahmen, aber nicht von Dauer. Sie beinhalten aber die Gefahr, dass Menschen meinen, dieser Schublade entsprechen zu müssen.
Da stimme ich Dir durchaus zu, besonders dem mittleren Satz. Das Urteil, das ich mir über einen Menschen bilde, ist erst dann endgültig, wenn dieser gestorben ist oder keine Rolle mehr in meinem Leben spielt.
Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.