Nein. (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Jay!
Die spinnen, die Amerikaner!
Ich habe schon einiges über amerikanische Überspanntheiten in den Medien lesen dürfen, so etwa über "Anti- Essen" (ein unverdauliches Gemampfe, das eben wegen seiner Unverdaulichkeit Gewichtszunahme verhindern soll, als eine Art "Genuß ohne Reue") oder das sonderbare Rechtsverständnis, das in exorbitanten Schadensersatzforderungen gipfelt, wenn der Betreiber eines Kaffeeautomaten nicht explizit darauf hinweist, daß man sich bei unachtsamem Umgang an heißem Kaffee verbrühen kann (erste Versuche, hierzulande analoge Schadensersatzforderungen im Rechtswege geltend zu machen, konnten unter Hinweis auf die Eigenverantwortlichkeit gottlobs von der Rechtsprechung abgewehrt werden).
Da überrascht einen gar nix mehr, auch nicht die Teilamputation von Zehen, um die Füße an irgendwelche modischen Schuhe anzupassen.
Sicherlich werden die "Ärzte", die solchen Murks verhackstücken, ihre "Patient(inn)en" darauf hinweisen, daß solche Teilamputationen nicht mehr rückgängig zu machen sind (um Schadensersatzforderungen vorzubeugen).
Wenn ich mich recht erinnere, wurden Schuhe zum Verhängnis der Menschheit hauptsächlich deswegen erfunden, damit Menschen auf nicht artgerechten Böden wie z. B. Eis & Schnee ohne Erfrierungen über längere Zeit überleben konnten. Dabei wurden freilich die Schuhe bisher allermeist an die Füße angepaßt, nicht umgekehrt. Zwar weist das bekannte Märchenmotiv aus "Aschenputtel" darauf hin, daß der umgekehrte Gedanke (daß Füße ggf. durch chirurgische Maßnahmen an die Schuhe angepaßt werden müßten)) nicht ganz neu ist, aber gerade deswegen hatte ich dieses Märchen von Anfang an verabscheut.
Das ist für mich eine Sonderform perversen Fußfetischismus', diesmal mit einer abartig-masochistischen Komponente. Schließlich hängen F-Fetischisten alles am F auf, warum also auch nicht das Masochistische (Lust daran, Füße zu quälen, sie zu verstümmeln)? Jetzt ist es eben passiert...
Wird wohl so sein. Das einzig Interessante für mich wäre, welche Geschichte eine Person haben muß, um so "drauf" zu kommen, daß sie sich freiwillig einen Teil ihrer Zehen amputieren läßt?
So wie die [Amerikaner] drauf sind, sind die langsam -zig Lichtjahre von einer natürlichen BF-Kultur entfernt. Grade fallen mir wieder lateinische Restbestände ins Gehirn, und Griechisch kann ich nur von meiner "einigermaßenen" Allgemeinbildung. Alte Sprachen haben etwas für sich. Sie erleichtern tatsächlich irgendwo die abstrahierende Begriffsbildung.
Eureka! Vielleicht hab' ich wirklich die passende Bezeichnung für deren kollektive Massenpsychose gefunden, das Syndrom ist jedenfalls mit einer analogen Bezeichung in der Psychiatrie bekannt.
Füße heißen glaube ich lateinisch "pedes", und Angstzustände heißen (ist wohl griechisch) "Phobien". Wenn mich mein höchst mangelhaftes Latein nicht im Stich läßt, ändert sich glaube ich irgendwo ein Vokal, und das, was jetzt in den USA Sache ist, wird doch genau durch das gemischt lateinisch-griechische Kunstwort PEDOPHOBIE* (Angst vor Füßen, auch Feindlichkeit in bezug auf -, so wie eben Xenophobie [Fremdenfeindlichkeit]) getroffen. Das kann bei einzelnen auftreten oder eben auch als kollektive Massenpsychose bis -neurose (den Begriff habe ich mir selbst einfallen lassen, vielleicht war er auch schon vorher da). Die genauen Behaviourschemata sind die selben wie bei Angst vor Hunden, Angst vor Juden, Angst vor orientalisch aussehenden Menschen als potentielle Terroristen [in USA weit verbreitet] etc.
Ja, aber wie könnte diese Angst vor Füßen entstanden sein? Irgendwelche Ursachen muß sie ja haben.
Ja, und es gibt etwas, was noch schöner ist: wenn man mit den eigenen Füßen nicht nur zufrieden ist, sondern sie das eigene Outfitideal gut treffen. Zwischen 13 u. 16 hatte ich einmal eine Phase, in der ich andere Füße haben wollte, als ich habe und war auch sonst mit meinem Aussehen nicht zufrieden & sehr schlecht 'drauf, aber seit Frühsommer 1974 behaupte ich, das Glück zu haben, exakt die Füße zu haben, die ich haben WILL (nicht, weil mir keine anderen zur Verfügung stehen). Wenn ich meist so im April oder Mai erstmals wieder BF outdoor "stärker" ausrückte, schließe ich keineswegs eines aus: Ich hab' dabei nicht nur das allgemeine Feeling der Happyness des BF-Gehens gehabt, sondern mir folgendes "eingebildet" (es kam mir nicht als Autosuggestion vor): Ich bin der glücklichste Barfußgeher der Welt. Das soll keine Angabe sein, weil "Glücklich" kein Leistungskriterium ist. Ursprünglich wollte ich hier mal mein persönliches Barfuß-Credo & meine biografische BF-Geschichte posten, jetzt habe ich halt diesen Aspekt vorweggenommen...
Nun ja, ich darf wohl sagen, daß Du sehr ungewöhnliche Füße hast. Von der Größe her sind sie zwar ziemlich unspektakulär, aber sie sehen sehr kindlich aus und fühlen sich auch so an! Wie bei meinem Neffen, als er noch ganz klein war und es genoß, wenn ich ihm die Füßchen massierte...
Ich selber mag lieber "toughe" Füße, denen man anmerkt, daß sie überwiegend ohne Schuhe in Gebrauch sind und bin froh, daß das bei mir der Fall ist.
Sonst bin ich übrigens kein glücklicher Mensch (war auch schon vor der Sache mit der Blase bei mir so). Deswegen habe ich BF so bitter nötig.
Ja, Barfußlaufen trägt wesentlich dazu bei, die Seele einigermaßen in der Balance zu halten. Vielleicht, weil man barfuß buchstäblich "auf dem Boden der Tatsachen" steht?
Na ja, es ist nicht so, daß ich diesen in 2facher Ausfertigung vorhandenen Körperteil im eigentlichen Sinne liebe. Aber sie sollten es nicht schlechter haben als z. B. mein Gesicht, meine langen Haare, meine Hände, etc. und werden optimal behandelt...
Seh ich auch so. Ich wende meinen Füßen keineswegs mehr Aufmerksamkeit zu als anderen Köperteilen, sondern eher weniger. Meine Hände wasche ich weitaus häufiger als die Füße. Auch die Haare erhalten weitaus mehr Pflege als die Füße, denn während die ersteren immer wieder sorgfältig gewaschen & gekämmt werden müssen, benötigen die letzteren fast gar keine Pflege.
Als historische Reminiszenz sei noch erwähnt, daß "Füßebinden" bei Chinesinnen im Mittelalter angewendet wurde (galt als äußerst unangenehm), damit sie betont weibliche, zierliche Füßchen hatten, eine, wie hier wohl zu vermuten ist, fetischistische Komponente mit masochistischem Beigeschmack stand wohl nicht dahinter.
Das Füßebinden in China kam zur Zeit der Song- Dynastie im Mittelalter auf und hielt sich bis zum Ende der Qing- Dynastie im Jahre 1912. Da sich nur reiche Frauen eingebundene Füße leisten konnten (da sie mit eingebundenen Füßen kaum gehen konnten, ließen sie sich zumeist in Sänften tragen), waren eingebundene Füße auch ein Statussymbol, denn ärmere Frauen hatten keine Dienerschaft, die sie in Sänften umhergetragen hätten. Des weiteren war das Füßebinden ein subtiles Mittel der Männer, ihre Frauen unter Kontrolle zu halten, da die Frauen ihnen mit eingebundenen, also dauerhaft verstümmelten Füßen nicht davonlaufen konnten. In abgelegenen, ländlich- konservativen Gegenden Chinas hielt sich die Sitte des Füßebindens teilweise bis weit in die republikanische Zeit, also bis etwa 1930, so daß auch heute noch in China einige sehr betagte Frauen mit eingebundenen Füßen leben dürften.
Möglicherweise kann kritisiert werden, daß das Posting wie das vorliegende nicht ins Forum gehören. Ich bin aber der Meinung, daß man als natürlicher BF-Geher auch über die Existenz derartigen perversen Mists (kurz, ohne seine Inhalte zu präsentieren) nicht uninformiert sein sollte.
Dieser Ansicht stimme ich zu.
Zum Teufel mit Schuhen & Socken!!!! Ich hasse sie!!!!
Jawoll, so ist es! *begeistert zustimm*
Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.