Nein. (Hobby? Barfuß! 2)

Jay, Sunday, 14.01.2007, 17:18 (vor 6526 Tagen) @ Ralf (BN)

Hi Ralf,
ich betrachte das als eine wichtige Info über den Zustand der amerikanischen Schickimicki-Szene (Evolution & Perversion, wieder ein Stück weiter, kann bloß mit meinem schlechten Latein gar keine Begriffe mehr dafür bilden, was sich hier 'ausbildet')...
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Hallo, liebe Leute,
wir wackeren Barfussläufer mögen ja von ignoranten Zeitgenossen gelegentlich als Spinner verkannt werden - aber wie soll man das nennen, was so manche Schuhverliebte treiben ?
Daß das Tragen neuen und/oder besonders schicken Schuhwerkes oft mit mehr oder weniger Qualen verbunden ist, dürfte eine Binsenweisheit sein.
Einige Märchengestalten hackten sich sogar Fersen und Zehen ab, um dadurch Ihre Füße kompatibel zu irgendwelchen zierlichen gläsernen Pantoffeln zu machen, mit dem Ziel, dadurch eine wesentlich bessere soziale Stellung (Prinzessin, oder so) zu erlangen, was allerdings in einem Fiasko endete. Rucketiku...Blut ist im Schuh! Nur ein Märchen ?
"Toe Tuck", heisst die neue Modefolter, zumindest quält dieser Begriff die Zunge weniger als die korrekte medizinische Bezeichnung " orthoplastische Hemiphalangektomie". Das bedeutet im Klartext: "Was nicht passt, wird passend gemacht!" Nein, nicht der Schuh, sondern der Fuß, und zwar chirurgisch... Autsch !!!
Ist aber offensichtlich ein grosser Hit in New York !
Gelesen habe ich das im Magazin "P.M. Fragen&Antworten", Januar 2007, Seite 18, Artikel: "Facelift für die Füsse?"
Der Artikel spricht von einem regelrechten "Fusskult" in den USA (hört, hört!), der sich aber offensichtlich zum Barfussgehen so verhält, wie eine Modemesse für Fetischkleidung zu einem Naturistentreffen.

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Ein Schmarn. Ein entfernter Bekannter meinerseits hatte vor vielen Jahren einmal "P. M.´s interessantes Magazin" abonniert, 1 Jahr und Schluß war damit, weil wirklich nur Dreck, Unsinn & Blödsinn drinstand. Weder können die differenzieren, was "Fußkult" (hier wohl mit völlig fehlender Abgrenzung zum Fetischismus) ist, noch kommen die 'drauf, daß hier wohl SCHUHKULT (dem sich alles natürlich-anatomische unterzuordnen hat) der korrekte Begriff hierfür ist.
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Zitat: "High Heels und Pumps sind die Dessous von heute" Man spricht gar vom ""Zehdekolletés".

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Wie denn, nachdem ja kaum mehr Zehen vorhanden sind, da sie ja teilweise oder ganz amputiert wurden?
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Vielleicht sind es ja Auswüchse der permanenten Barfussunterdrückung; sich maskieren, um frei zu sein? (Ein Schelm, wer dabei an den Karneval denkt ;-)

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Nein. Das ist für mich eine Sonderform perversen Fußfetischismus', diesmal mit einer abartig-masochistischen Komponente. Schließlich hängen F-Fetischisten alles am F auf, warum also auch nicht das Masochistische (Lust daran, Füße zu quälen, sie zu verstümmeln)? Jetzt ist es eben passiert...
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Ist der nächste Schritt dann eventuell sogar das freie (gesetzlich verbriefte) Barfusslaufen ? Oder wird es noch schlimmer? Den Ami´s ist ja nichts unmöglich...

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Kaum. So wie die drauf sind, sind die langsam -zig Lichtjahre von einer natürlichen BF-Kultur entfernt. Grade fallen mir wieder lateinische Restbestände ins Gehirn, und Griechisch kann ich nur von meiner "einigermaßenen" Allgemeinbildung. Alte Sprachen haben etwas für sich. Sie erleichtern tatsächlich irgendwo die abstrahierende Begriffsbildung.
Eureka! Vielleicht hab' ich wirklich die passende Bezeichnung für deren kollektive Massenpsychose gefunden, das Syndrom ist jedenfalls mit einer analogen Bezeichung in der Psychiatrie bekannt.
Füße heißen glaube ich lateinisch "pedes", und Angstzustände heißen (ist wohl griechisch) "Phobien". Wenn mich mein höchst mangelhaftes Latein nicht im Stich läßt, ändert sich glaube ich irgendwo ein Vokal, und das, was jetzt in den USA Sache ist, wird doch genau durch das gemischt lateinisch-griechische Kunstwort PEDOPHOBIE* (Angst vor Füßen, auch Feindlichkeit in bezug auf -, so wie eben Xenophobie [Fremdenfeindlichkeit]) getroffen. Das kann bei einzelnen auftreten oder eben auch als kollektive Massenpsychose bis -neurose (den Begriff habe ich mir selbst einfallen lassen, vielleicht war er auch schon vorher da). Die genauen Behaviourschemata sind die selben wie bei Angst vor Hunden, Angst vor Juden, Angst vor orientalisch aussehenden Menschen als potentielle Terroristen [in USA weit verbreitet] etc.
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Wir haben es gut; uns müssen keine Knochen oder Weichteile entfernt werden, unsere Füsse passen immer !

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Ja, und es gibt etwas, was noch schöner ist: wenn man mit den eigenen Füßen nicht nur zufrieden ist, sondern sie das eigene Outfitideal gut treffen. Zwischen 13 u. 16 hatte ich einmal eine Phase, in der ich andere Füße haben wollte, als ich habe und war auch sonst mit meinem Aussehen nicht zufrieden & sehr schlecht 'drauf, aber seit Frühsommer 1974 behaupte ich, das Glück zu haben, exakt die Füße zu haben, die ich haben WILL (nicht, weil mir keine anderen zur Verfügung stehen). Wenn ich meist so im April oder Mai erstmals wieder BF outdoor "stärker" ausrückte, schließe ich keineswegs eines aus: Ich hab' dabei nicht nur das allgemeine Feeling der Happyness des BF-Gehens gehabt, sondern mir folgendes "eingebildet" (es kam mir nicht als Autosuggestion vor): Ich bin der glücklichste Barfußgeher der Welt. Das soll keine Angabe sein, weil "Glücklich" kein Leistungskriterium ist. Ursprünglich wollte ich hier mal mein persönliches Barfuß-Credo & meine biografische BF-Geschichte posten, jetzt habe ich halt diesen Aspekt vorweggenommen...
Sonst bin ich übrigens kein glücklicher Mensch (war auch schon vor der Sache mit der Blase bei mir so). Deswegen habe ich BF so bitter nötig.
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Ich blicke an mir herab, und denke im stillen "Seid froh, daß ihr einem Menschen gehört, der sich für halbwegs normal hält, nur euer Bestes will, Schuhwerk minimal dosiert und euch jede Menge frischer Luft gönnt...

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Na ja, es ist nicht so, daß ich diesen in 2facher Ausfertigung vorhandenen Körperteil im eigentlichen Sinne liebe. Aber sie sollten es nicht schlechter haben als z. B. mein Gesicht, meine langen Haare, meine Hände, etc. und werden optimal behandelt...
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Oh Zeiten, oh Sitten !

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Schrecklich. Gräßlich. Als historische Reminiszenz sei noch erwähnt, daß "Füßebinden" bei Chinesinnen im Mittelalter angewendet wurde (galt als äußerst unangenehm), damit sie betont weibliche, zierliche Füßchen hatten, eine, wie hier wohl zu vermuten ist, fetischistische Komponente mit masochistischem Beigeschmack stand wohl nicht dahinter.
Möglicherweise kann kritisiert werden, daß das Posting wie das vorliegende nicht ins Forum gehören. Ich bin aber der Meinung, daß man als natürlicher BF-Geher auch über die Existenz derartigen perversen Mists (kurz, ohne seine Inhalte zu präsentieren) nicht uninformiert sein sollte.
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Mit natürlichen Füssen

Ralf (BN)
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Genauso. Viel Spaß mit Füßen, die Füße sein dürfen und nichts Zehen-Teilamputiertes Schuhen zuliebe.
Zum Teufel mit Schuhen & Socken!!!! Ich hasse sie!!!!
Jay (Freising, 30 km nordöstlich von München)

*) Sollte meine lateinische Wortschöpfung falsch sein (doch nennen wir es ruhig so, was jetzt in den USA los ist, als Analogon zu Xenophobie [Fremdenfeindlichkeit]), bitte korrigieren. BF-"Profis" können ruhig eigene Fachausdrücke kreieren.


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