Antwort (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Markus,
Hallo Steve,
ich erinnere mich daran, daß ich mal in Ascona gewesen war und Du Dich daraufhin in dieser Weise im Forum gemeldet hast:
Bezieht sich Deine jetzige Anspielung über den "schrägen Siech" in Ascona auf das hier beschriebene Ereignis?
Wenn ja, dann wundert mich, daß Du Dich an die Korrespondenz nicht mehr erinnerst! Und wenn Du Dich nicht an die Existenz dieser Beiträge erinnerst, dann glaube ich auch nicht, daß Du Dich an jede Einzelheit in Ascona selbst noch erinnern kannst. Ein Unbeteiligter, der Deine Texte von damals liest und den von heute, der könnte annehmen, daß zwei völlig verschiedene Personen das gleiche Ereignis beschrieben haben.
Selbstverständlich darf jeder seine Meinung ändern, auch seine Stellung zu "barfüßigen Pennern". Aber dann braucht man noch lange nicht so tun, als ob man sich nicht sicher ist, ob ich das war oder jemand anders.
Oder bezieht sich diese Erinnerung auf ein anderes Ereignis in Ascona? Dann kann ich auch nicht weiter helfen.
An besagtem Juli 2004 war es übrigens recht warm im Tessin, und ich trug zu dem Zeitpunkt nur eine kurze Hose und einen riesigen Rucksack (für Rheinsteigwanderer: Es war dasselbe voluminöse Ding, das ich ziemlich genau 3 Jahre später zwischen Rheinbreitbach und Linz trug). Durch dieses Ding und die dadurch gebückte Haltung trifft die Bezeichnung "schräger Siech" für mich sogar wörtlich zu! Und zu Deiner Bemerkung im anderen Posting, daß man nicht halbnackt durch die City geht, kann ich folgendes sagen:
Die Bezeichnung "City" für das kleine Ascona ist vielleicht etwas übertrieben. Ich war auch einfach nur durchgegangen, weder zum Einkaufen, noch zum Besuch eines Restaurants. Soll ich etwa vor den Toren des "Borgo" (so die offizielle Bezeichnung) etwas anderes anziehen und hinterher wieder aus? Oder die Stadt weiträumig umwandern? Man kann auch übertreiben.
Ein "typischer Penner" ist in der Regel nicht barfuß und in der Regel eher winterlicher gekleidet als Leute mit einem Dach über dem Kopf. Und wenn ein Penner tatsächlich das Verlangen nach barfuß oder leichter Kleidung hätte, so steht ihm in einem freien Land wie der Schweiz das gleiche Recht zu wie dem "reichen Fatzke".
Noch was zum Thema "Image schaden":
So etwas existiert meistens auch nur im Gehirn eines Egoisten und darf nicht verallgemeinert werden. Wenn man selber barfuß läuft, dabei eine lange schwarze Tuchhose, ein langärmeliges Hemd (beides immer glatt gebügelt), kurz geschnittene Haare hat und nie Krawatte Handschuhe und Mütze trägt, dann ist es einzig und allein seine Sache. Aber sind alle anderen Barfüßer gleichermaßen "uniformiert"? Nein! Und das ist gut so. Und genau so wenig schadet ein Barfüßer dem "Barfüßerimage", wenn er gleichzeitig Handschuhe und Mütze trägt. Oder eine kurze Hose und sonst nichts. Oder wenn er lange Haare hat und diese mit einem Haarband zusammengebunden hat. Oder wenn er am liebsten krause Kleidung trägt.
Selbst wenn einer etwas verbotenes tut, etwa schwarz fahren im Zug, dann schadet er zwar dem Verkehrsunternehmen und den Mitreisenden, die immer ordentlich zahlen und für die Schwarzfahrer mitbezahlen müssen. Aber es spielt keine Rolle, ob der Schwarzfahrer barfuß ist oder nicht, der Schaden bleibt gleich. Wieso würde ein barfüßiger Schwarzfahrer dem Barfüßerimage mehr schaden als ein beschuhter Schwarzfahrer dem "Schuhträgerimage"? Etwa nur, weil wenn mal ein barfüßiger Schwarzfahrer erwischt wurde, zufällig Passagiere, die noch nie einen Barfüßer im Zug gesehen haben, denken könnten: "Wer barfuß Bahn fährt, fährt schwarz!" Was kümmert mich, was die Leute denken. Und selbst wenn der Schaffner, der mal einen barfüßigen Schwarzfahrer erwischt hat, denkt, ich hätte als Barfüßer auch keinen Fahrschein, dann wird er halt eines besseren belehrt, wenn ich eine gültige Fahrkarte habe.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen