Von barfüssigen Engeln, Menschen und Geistern (Hobby? Barfuß! 2)

Eugen, Stammposter, Saturday, 02.12.2006, 22:37 (vor 6569 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,

Als Christ glaube ich, daß die Engel Geister, also keine Lebewesen sind und folglich auch nicht "barfuß" gehen, wie sie auch keine Flügel haben. Die Vorstellung von Engeln als geflügelten Wesen in der Ikonographie beruht darauf, daß man sie sich vom "Himmel", also von "oben" kommend, vorstellte.
Wie alle Geister können sich auch Engel materialisieren und sichtbar werden.

Als christlich geprägter Naturphilosoph (forscher) mit einem gewissen Skeptizismus bin ich der Überzeugung, dass Geist und Materie (Mind and Matter) eine EINHEIT bilden. Statt Dualismus also Monismus. Jeder Mensch kann also sich einem anderem gegenüber als "Engel" erweisen oder erscheinen, besonders augeprägt natürlich im Traum, wo die Einheit von Geist und Materie besonders deutlich wird. Das Bewußtsein des Menschen macht dabei eine Entwicklung durch, was man heute durch die Babyforschung weiß( Entwicklung von Ängsten (Dunkelheit), das Gefühl von Fliegen, weil man nur unscharf sieht, wenn man als Säugling getragen wird..., Erscheinung von Dämonen im Gesichtsfeld)

In diesem Sinn wäre auch das Barfußlaufen ein gelebte Einheit von "Geist" und "Materie", von Gefühl und körperlichem Sein.

Im Alten Testament wird im Buche Tobit geschildert, wie der arme Junge Tobias von seinem blinden alten Vater Tobit auf eine weite und gefährliche Reise geschickt wird, um eine Geldschuld abzuholen. Als Reisebegleiter bietet sich der Erzengel Rafael an. Flügel hatte er nicht (dann wäre Tobias wohl nicht mit ihm mitgegangen), und ob er barfuß war, wissen wir nicht, weil der Text darauf nicht eingeht. Nach einigen Abenteuern erreichen sie schließlich ihr Ziel, Tobias bekommt das geld und findet zudem die Liebe sines Lebens, und zum Schluß erhält der blinde Tobit das Augenlicht zurück.

Darum heißt unser zweiter Sohn auch Rafael, weil der erste Tobias genannt wurde. Der eine beschützt den andern.

Jeder getaufte Mensch hat sein Leben lang einen Schutzengel. Diese werden meist barfuß dargestellt, aber auch sie sind Geister, für die das Obige gilt.

Ich hoffe inständig, dass auch ungetaufte Indianerkinder der vergangenen Jahrtausende ihren Schutzengel hatten, wenn Gefahr für Leib und Leben bestand. Zumal diese Kinder bestimmt BARFUSS liefen und die Einheit von Natur und menschlichem Geist bewußt gelebt haben.

Nach dieser adventlichen Meditation wünscht alles Gute

Eugen


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