Schließe nicht mehr aus, winterhart zu werden (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Jay!
Hi Markus,
beruhigt war ich ja, zu lesen
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...barfuß von April bis Oktober..
Ich sagte Dir ja schon, daß mich als Kind die Frage umtrieb, ob es auch im Winter in Deutschland möglich sei, draußen barfuß zu gehen, und ich zu dem irrigen Ergebnisse kam, daß es nicht möglich sei, weil ich eben im Winter niemanden draußen barfuß gehen sah.
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es gab also keine Winterharten (auch ich habe, bevor wir uns kannten, noch keinen einzigen gesehen).
Übrigens ist in jener Nacht von So auf Mo noch etwas ganz Besonderes passiert, was fast schon Material für ein Erfahrungsbericht-Post abgegeben hätte:
Als wir aus meinen sehr warmen 4 Wänden die paar -zig Schritte zum Auto gingen, hatte es draußen 4° (sehe im 4rad immer die Außentemperatur). Die Straße war wg. Nebel völlig naß, ich empfand das als eisige, dem Feeling nach brennende (!) Kälte und gebe zu, daß ich mich etwas zusammenreißen mußte.
Das geht ganz natürlich zu; auch ich kenne bei aller Routine immer noch diese "lausigen Minuten", wie ich es nenne; darüber kommt man hinweg, wenn man einfach unbeirrt weiter barfuß geht. Diese Erfahrung hattest Du nie gemacht, weil Du immer kapituliert hattest, wenn es draußen "lausig" wurde.
Als ich nach unserer Verabschiedung aus München zurückfuhr, fiel die Heizung ganz aus (Warmwasserventil klemmt, elektrische Zusatzwasserpumpe defekt od. Wärmetauscher, kam bis jetzt nicht dazu, das zu reparieren, weil tagsüber außer Haus und erst bei Dunkelheit wieder zurück). Nicht nur, daß es nur mehr 2,5° hatte (das einzige, was noch heizte, war die Motor- u. Auspuffabwärme), ich bekam auch noch laufend eiskalte Restluft auf die Füße.
Auf halber Strecke war es dann allmählich erträglich und jetzt kommt der Clou:
Zuhause ausgestiegen, machte mir die nach wie vor nasse und jetzt noch geringfügig kältere Straße fast nichts mehr aus. Ich ging allerdings sehr zügig. Nach der allabendlichen Fußwaschung war´s einfach phantastisch.
Diesmal hast Du es durchgehalten (wenn auch zwangsweise) und die Erfahrung gemacht, daß einem die kälte nichts mehr anhaben kann, wenn man die "lausigen zehn (oder zwölf) Minuten" hinter sich gebracht hat. Ideal ist es natürlich, wenn man sich dabei bewegt (ist in einem fahrenden Auto mit defekter Heizung eher schwierig). Danach hast Du wahrscheinlich den berühmten "Wärmeschub", den die meisten einschließlich meiner nach einem ausgiebigen winterlichen Barfußspaziergange emmpfinden, erfahren.
Auch tags darauf bei einem Industriekunden in Denklingen (ging in einem recht kühlen Kellerlabor BF in den Clogs) fühlte ich mich so richtig bis in die Zehennägel wohl wie seit langem nicht mehr, hatte herrlich warme, eigentlich zu warme Füße (ich weiß, jetzt kommt die Mahnung, die Clogs dann wegzustellen, war wohl ein Fehler, weil beim Kd. seit langem Full-BF-bekannt) und war total gut 'drauf. Inzwischen sind diese wärmeren Füße wieder verschwunden.
Dieser Wärmeschub hält ziemlich lange an, aber natürlich nicht ewig.
Ich schließe nicht mehr aus, daß bei mir jetzt eine Grundsatzentscheidung ansteht, nur ist da eben der Effekt mit dem "Zu warm". Kann es sein, daß eine Umstellung auf BF-Ganzjahresbetrieb dann unabdingbar u. irreversibel extreme Schweißfüße bringt, wenn situativ aus irgendwelchen Gründen doch einmal die Drecks-Shoes & Socks getragen werden müssen?
Als ich wnters noch brav Schuhe und Sokken zu tragen pflegte, litt ich unter chronisch kalten Füßen. Auch heute ist es so, daß ich bei den seltenen Gelegenheiten, zu denen ich Sokken trage, rasch kalte Füße kriege, und hinterher stinken die Sokken mächtig (weil es meinen Füßen mächtig stinkt, vermummt duch die Gegend zu laufen). Aber ein echter Barfüßer meidet ja Schuhe & Sokken, sofern es irgend geht, weil er die allermeiste Zeit barfüßig zubringt, und da wirste zu den aseltenen gegebenheiten, zu denen Dir Barfüßigkeit nicht angebracht erscheint, gewisse "Nebenwirkungen" vielleicht situativ in Kauf nehmen. In offenen Schuhen ohne Sokken treten diese übrigens nicht auf.
Informativ wäre ferner, ob die hier präsenten Winterharten eine Temperaturuntergrenze haben (sie scheint bei Michael aus Zofingen sozusagen bei 0° Kelvin zu liegen), will heißen: Geht BF für einen routinierten Winterharten immer (auch bei einem strengen Winter in D bei -20°) oder ist die schon gelegentlich geäußerte -5°-Grenze ein typisches, bei den meisten unüberwindliches Lower Limit? (Rentabilitätsfrage des Winterfest-Werdens).
BFige Herbstgrüße, Jay
Bei mir ist es diese Marke um -5° C, wobei ich noch einschränkend hinzufügen sollte, daß ich bei solchen Temperaturen draußen in Bewegung bin. Das schließt natürlich kürzere Wartezeiten an der roten Ampel oder an der Bushaltestelle ein (vorausgesetzt, daß der Bus pünktlich kommt und nicht einfach vorüberrast). Längeres Stehen ist hingegen riskant. Bei -6° C und längerem Stehen infolge eines Busfahrplanes, der nicht einhielt, was er verhieß, holte ich mir einmal schmerzhafte Frostblasen an allen Zehen, was vier Wochen kontinuierliches Sokkentragen außerhalb der Badewanne zur Folge hatte.
Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.