Wetter und Klima (Hobby? Barfuß! 2)

Michael K. (BO), Stammposter, Friday, 27.10.2006, 00:37 (vor 6541 Tagen) @ Jay

Hallo Jay.

Von einem Supersommer [2006] kann trotzdem nicht gesoprochen werden, weil recht genau zum Monatswechsel ein sehr kalter und finsterer August den WM-Juli weitgehend kompensierte.

Was aber seinerseits durch den Superseptember ausgeglichen wurde. Zumindest hier im Ruhrgebiet. Und über den Oktober kann ich auch nicht meckern. Allerdings fürchte ich, dass das die Ruhe vor einem heftigen Sturm und/oder einem weiteren eiskalten Winter ist. Mal abwarten, ob dies eine berechtigte Befürchtung gewesen sein wird.

Was mir fast schon Sorgen macht ist, von extrem ekelhaften Anti-BFs auch noch zu hören zu bekommen: Ihr profitiert auch noch von der Klimakatastrophe.

Hmm, da velwechsern die Anti-BFs aber Klima und Wetter. Wir hören in dem Moment auf zu profitieren, in dem der Nordatlantische Strom (aka Golfstrom) mangels Kaltwasserrückfluss' aus der Arktis ausbleibt. Trotz Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperaturen wird es dann hier kälter, wie es dem Breitengrad eigentlich entspräche.

Dieser Oktober macht mir Sorgen, weil er stark in das 1/T-Integral über die Jahrestemperatur eingeht, und das ist dann natürlich Wasser auf die Mühlen hysterischer Ökologen. Ein Verrückter forderte schon in irgendeinem Medium, irgendein Gas in die Atmosphäre zu blasen um "drastisch abzusenken" (und das hört man als extrem kälteempfindlicher BF gar nicht gerne, bin aber nicht umweltfeindlich).

Die Zusammenhänge sind komplex, aber wir befinden uns wahrscheinlich jenseits des Punktes, wo das Einblasen irgendwelcher Gase als magisch-technologische Heilungsmaßnahme noch den sich verstärkenden Treibhauseffekt anhalten oder gar umkehren könnte. Zumal wir strukturell schon nicht dazu in der Lage sind, das Einblasen ganz stinknormalen Kohlenstoffdioxids von heute auf morgen einzustellen. Das CO2 entsteht ja nicht aus dem luftleeren Raum heraus, einfach so, um uns zu ärgern, sondern als Resultat der Verbrennungsvorgänge, welche der Zivilisation die riesigen Mengen an Energie zur Verfügung stellen, die für eine hochkomplexe Gesellschaftsform und agrarische Wirtschaftsweise existenziell notwendig sind.

Ein freiwilliger Verzicht auf diese Form der Energiezufuhr wäre demnach ganz schlecht für die (Land-)Wirtschaft desjenigen, der den ersten Schritt macht. Mit anderen Worten: Anstatt angesichts eines Waldbrandes aufzuhören, lastwagenweise Holz nachzulegen, sind wir dazu verdammt, auf die Entwicklung von besserem Löschschaum zu hoffen, lieferbar „bald“. Bis entweder der Wald abgebrannt ist oder die Holzlaster nicht mehr durchkommen.

Und so endet das Holozän dann folgerichtig in absehbarer Zeit. That's life. Bin ich nun ein hysterischer Ökologe? Mir erscheint das alles zwingend logisch. Und wieso sollen eigentlich nur die Ökologen die Buhmänner [Sorry an Kai] sein, nicht auch mal die Ökonomen, die doch dasselbe Haus (griechisch oikos) bewohnen und eigentlich nicht zu anderen Schlüssen kommen dürften? Seltsam, seltsam...

Fußgruß,
Michael (wikipediageschädigt)


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