Betroffenheitslyrik (Hobby? Barfuß! 2)
>Am nächsten Tag bin ich allerdings in der Tram von einer Obdachlosen angegriffen worden und ich kann sie sogar gut verstehen.
Ich nicht.
>Mir ist völlig klar, dass für jemanden der obdachlos ist, es völlig unverständlich ist, das da jemand bei kühlen Temperaturen freiwillig barfuss läuft, obwohl er es gar nicht muss.
Ja und?
Mir geht es momentan aus unverschuldeter Not nicht besonders gut.
Haue ich deshalb einem Reichen aufs Maul, weil der, ohne es zu müssen, mit dem Fahrrad fährt statt mit seinem Bentley?
>Insofern kann ich durchaus auch die afrikanischstämmigen Jugendlichen verstehen, die Michael angegriffen haben. Auch die kommen daher, wo viele Menschen kein Geld für Schuhe haben und unfreiwillig barfuss laufen, Fussball spielen etc. und die können es auch nicht nachvollziehen, dass jemand freiwillig barfuss läuft.
Verzeih, aber das ist mir denn doch zu viel Betroffenheitslyrik.
Gewalt ist nicht zu rechtfertigen. Punkt.
Für mich sind Menschen (und das mache ich nicht an ihrer Herkunft fest!), die andere nur wegen ihrer Erscheinung oder ihres Auftretens mißhandeln, schlicht asoziales Pack. Dafür gibt es KEINE Rechtfertigung.
Und daß die angesprochenen Jugendlichen aus besagten Armutsgegenden stammen, ist wohl kaum anzunehmen.´
Es wäre auch egal.
Lothar, ich muß wirklich sagen: Mir fehlen die Worte gegenüber einer solchen Demutshaltung, die du solchen Typen gegenüber einnimmst.
Mit freundlichen Füßen
Alan