Unsere Eifgenbachtal - Wanderung am 3. Oktober mit dem lokalen WDR - Fernsehen (Hobby? Barfuß! 2)

Eugen, Stammposter, Wednesday, 04.10.2006, 16:26 (vor 6629 Tagen)

Liebe Barfußfreunde,

am 3. Oktober fand die von Georg angekündete und organisierte Barfußwanderung im Eifgenbachtal mit einem lokalen WDR - Fernsehteam statt. Gerade aus Gran Canaria zurück, konnte ich noch an diesem Treffen teilnehmen. Hier mein kleiner Bericht:

Von Bonn kommend, fuhr ich mit meinem Wagen zum Autobahn-Kreuz Köln - Leverkusen und dann auf der A1 Richtung Burscheid. Der Treffpunkt war 11Uhr30 in Burscheid - Kaltenherberg auf dem Parkplatz eines Getränkemarktes. Als letzter Barfüßler kommend, traf ich dort schon an:

Booker mit Frau und treuem Hund, Walter (KR) mit Frau und Sohn Florian, Eva - Maria, Michael (BN), Karl - Heinz, Günther, Jonathan und natürlich Georg. Und alle warteten wir dann auf das WDR - Team, welches ebenfalls pünktlich eintraf: Die liebenswürdige Redakteurin, der freundliche Kameramann und der unkomplizierte Tontechniker (und die schwere Kamera nebs Beiwerk).

Und nun konnte es losgehen. Wir waren jetzt die Darsteller; das Problem, einen professionellen Fernsehbeitrag zu erstellen, hatten die anderen. Wir folgten beim Dreh fast genau dem Rundweg A2 der dortigen Schautafel: Vorbei am Thomashof, herunter ins Eifgenbachtal (nicht ganz zur Eifgenburg) und zurück den Berg wieder hoch. Der Himmel war zwar bevölkt, aber es war nicht kalt und erst gegen Ende der Wanderung (beim Kaffeetrinken im Thomashof unterm Sonnenschirm natürlich!) fing es an zu regnen.

Gleich zu Anfang mußte Georg einige einleitende Worte zur Motivation und zu den Vorteilen des Barfußlaufens direkt in die Kamera sagen -- und dieses tat er ohne zu "Stottern" oder "Satzabstürzen" (Meine Bewunderung:-))). Die Wanderung im Gänsemarsch führte dann zunächst über angehme Wege und Naturwiesen in Richtung des Eifgenbachwaldes. Das Fersehteam hatte sich als nächste "Opfer" Eva-Maria und Jonathan ausgesucht, die ihre eigenen Erfahrungen in einer gesonderten Einstellung wieder direkt in die Kamera berichten durften.

Der Weg führte uns bald immer weiter in den Wald, da aber das Kamerateam uns ständig Anweisungen gab, war an ein unbeschwertes Wandern mit Naturgenuß noch nicht zu denken. Wir waren natürlich nicht allein im Wald; da waren Familien mit kleinen Kindern, Mountainbiker und freundliche Rentnerpaare. Alle waren erstaunt - nicht nur über unsere Füße, sondern auch über das uns begleitende WDR - Kamerateam. Wir näherten uns schließlich dem Eifgenbach mit einigen "Matschstellen", wo gesonderte Kameraeinstellungen ausprobiert wurden. Auch ein Waten durch den Bach durfte nicht fehlen.

Die Wege waren wirklich barfußfreundlich, im Wald herrschte sogar "Barfußpark - Atmosphäre". Doch manchmal mußten auch kurze Schotterstrecken bewältigt werden. Bei einem besonders steilen Stück abwärts mit Grobschotter entschloß sich Eva-Maria für kurze Zeit ihre Schuhe anzuziehen. Das war natürlich für das WDR - Team endlich der Anlaß, durch ein "Live"-Interview mit Eva - Maria während des Schuheanziehens die Grenzen des Barfußlaufens auszuloten -- wieder direkt in die Kamera. Barfüßler sind eben keine Fakire! Eva-Maria hat dies auf liebenswerte Art gezeigt.

Auf einer Lichtung machten wir eine kleine Pause (Der Kameramann war wegen der schweren Kamera auch leicht ins Schwitzen gekommen). Als Opfer wurde nun unser jüngster Teilnehmer, der tapfere Florian , ausgesucht. Er kletterte auf einen Baumstumpf und wurde von der Redakteurin dahingehend gefragt, welche Erfahrungen er als Kindergartenkind und als Schüler mit dem Barfußlaufen gemacht hatte. In seiner jetzigen Schule wurde es ihm wegen Unfall -- Versicherungsschutz(?) verboten. Währenddessen lagen überall Bucheckern herum -- aus Neugierde (Kindheitserinnerungen) aß ich einige, nachdem ich sie aus der Schale gepult hatte (Die Herbstzeit ist wirklich eine Erntezeit!). Es war eine Idylle: Man saß auf dem Wiesenboden unter einer Buche und überall war der Tisch reich gedeckt (Bucheckern über Bucheckern).

Nach etwa drei Stunden hatte das Kamerateam genug Material für eine Reportage beisammen. Noch eine letzte Einstellung vom einem Hochsitz aus, eine weitere längs des Weges, wobei die Kamera auf der anderen Seite der Landstrasse postiert war -- im Vordergrund also vorbeifahrende Autos, im Hintergrund ankommende Barfüßler. Am Parkplatz wieder angekommen, setzten wir uns noch in einen Halbbogen auf die Erde, die Kamera fährt über unsere Füße. Wer hat die schönsten Füße?? Nach der Meinung der Redakteurin der Jüngste -- Florian! Ein letztes Interview mit Georg -- und dann fiel die Klappe!

Das Kamerateam war sehr zufrieden, vermißte aber kleine Unfälle oder Mißgeschicke mit den nackten Füßen (Scherben!). Doch wir konnten damit nicht dienen. Auf eine sehr dramatische Einstellung mußte das Team auch verzichten (leider): Im Eifgenbachtal lag nämlich ein besonders großer umgestürzter Baum quer über dem Bach. Es wäre natürlich toll gewesen, wenn wir im Gänsemarsch über diesen Baum balanciert wären, die Kamera unten in der Talsohle positioniert. Doch sowohl der Kameramann als auch ich träumten nur davon -- man kann nicht alles haben. (Ich erwähnte beiläufig den Filmklassiker Dirty Dancing, wo das Liebespaar auf einem langen umgestürzten Baum barfüssig den (Liebes)Tanz ausführten).
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Dann galt es Abschied zu nehmen -- von dem WDR - Kamerateam als auch von Booker, seiner Frau und dem sehr angenehmen Hund. Booker hatte sich freundlich bereit erklärt, den Kameramann zu ihrem Wagen zurückzufahren, der während der Dreharbeiten versetzt worden war.

Für die Zurückgeblebenen war der Barfußtag aber noch nicht zu Ende. Jetzt gab es noch einmal die Gelegenheit, mit GENUSS einen leicht modifizierten Pfad durch den Zauberwald des Eifgenbaches zu begehen. Gesagt -- Getan.

Erst beim zweitenmal ohne das Kamerateam kann sich die Phantasie richtig beflügeln an der Schönheit der Landschaft und der Geschichte dieser Gegend (Jakobsweg). Der Wald hier ist manchmal unwirtlich dunkel, der breite Eifgenbach tief im Wald plätschert und wispert vor sich hin, als ob er ein Märchen aus uralter Zeit erzählen will. Hätte manchmal die Sonne gescheint, wären vielleicht über dem glitzernden Wasser barfüssige Elfen erschienen -- eben wie einem uralten Märchen. Haben die Ritter mit Helmen und ihren Mountainbikes etwas mit der nahen Burg zu tun? Auf solche und ähnliche Gedanken kann man kommen, denn neben mir lief Florian, der von den Abenteuern eines Harry Potters in einem anderen Zauberwaldes mir erzählte. Unwillkürlich überkommt mich ein Schaudern, als ich im Waldmatsch mit den Füßen einsinke und dann "Harry-Potter" phantasiere, wenn jetzt ein Wesen aus der Unterwelt mich an den Füßen packt... Wir kamen auch im tiefen Wald an einem Wasserrad einer verzauberten Mühle vorbei. Nur ein leichter Wasserstrahl des übergelaufenen Teiches speiste die Schaufeln des Rades -- und urplötzlich wie aus Zauberhand bewegte sich das Rad für wenige Sekunden, um dann wieder für Minuten in den Schlaf zu sinken...Auch über verzauberte Brücken mußten wir gehen -- bei denen einige Planken fehlten...Barfüssig durch den Bach waten ist nur was für die Sensiblen -- denn die kleinen Steine und der schlüpfrige Sand im Wasser sprechen zu mir: Gib Acht! Du tust mir Weh! Aber dann meine ich zu hören: Ach, du bist ja einer von Uns. Deine Füsse fühlen sich wunderbar an. Bleib bei uns, wir möchten dich verschlingen! Schnell verlasse ich diesen Bach wieder, um nicht dem Zauber zu verfallen.

So viel zu meinen Eindrücken und Empfindungen. Am Thomashof haben wir Milch-Kaffee oder Kakao getrunken; Walter (KR) mit Frau und Florian hatten sich schon eher von uns verabschiedet. Am Parkplatz wieder angekommen, waren wohl alle zufrieden und glücklich über das Beisammensein. Der Filmbeitrag wird wohl irgendwann als VHS oder DVD(?) zu Verfügung stehen.

Ein recht herzlichen Dank an Georg für die Planung und die Einladung. Das WDR-Team war wirklich super. Nachdem ich noch Eva-Maria nach Siegburg im Wagen mitgenommen hatte, ging ein verhalten schöner -- am Ende doch noch leicht regnerischer Herbsttag zu Ende.

Viele Grüße

Eugen


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